Werbung

Nachricht vom 24.08.2018    

Behindert im Job: Berufsbegleitender Dienst der Diakonie hilft

Seit 1990 gibt es den Berufsbegleitenden Dienst des Diakonischen Werks Westerwald. Im Laufe der Jahre haben dessen Mitarbeiter Martin Willuweit, Tim Herrmann und Gabriele Crezelius weit über tausend Menschen unterstützt. Voraussetzung war und ist, dass diese Männer und Frauen schwerbehindert sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Behinderung schon vor dem Job bestand oder erst währenddessen eingetreten ist.

Martin Willuweit (links) und Tim Herrmann vom Berufsbegleitenden Dienst der Diakonie haben schon vielen Menschen geholfen. (Foto: Evangelisches Dekanat Westerwald)

Westerwaldkreis. Menschen mit einer Behinderung haben es im Beruf oft schwer: Dinge, die ihren Kollegen leicht fallen, stellen für sie eine Herausforderung dar. Der Berufsbegleitende Dienst des Diakonischen Werks Westerwald setzt mit seiner Hilfe genau dort an: Er berät Menschen mit Behinderung bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und ist gleichzeitig auch Ansprechpartner für Arbeitgeber.

Enger Kontakt zu Arbeitgebern
Seit 1990 gibt es dieses Angebot, und im Laufe der Jahre haben dessen Mitarbeiter Martin Willuweit, Tim Herrmann und Gabriele Crezelius weit über tausend Menschen unterstützt. Voraussetzung war und ist, dass diese Männer und Frauen schwerbehindert sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Behinderung schon vor dem Job bestand oder erst währenddessen eingetreten ist: Das Ziel des Berufsbegleitenden Dienstes ist immer, dass die Klienten entweder an ihrem bisherigen Arbeitsplatz bleiben oder eine „leidensgerechte“ Alternative finden, erklärt Tim Herrmann: „Leidensgerecht bedeutet in diesem Zusammenhang einen Arbeitsplatz, der den Bedürfnissen des behinderten Menschen angepasst ist.“ Ohne den engen Kontakt mit den Arbeitgebern sind solche Ziele freilich nur schwer zu erreichen. Denn oftmals weiß die Chef-Etage gar nicht, welche Vorteile in der Beschäftigung behinderter Menschen liegen, sagt Martin Willuweit: „Arbeitgeber können Zuschüsse beantragen – zum Beispiel für technische Hilfsmitte oder Betreuer, die unserem Klienten im Arbeitsalltag helfen.“

Kein Freibrief
Auf der anderen Seite stehen auch die Menschen mit Behinderung in der Pflicht. Denn ein Schwerbehindertenausweis ist kein Freibrief, unangemessene Forderungen zu stellen, unterstreicht Tim Herrmann. „Schwerbehinderung schützt nicht immer vor Kündigung. Auch diese Männer und Frauen müssen in der Firma ihre Leistung bringen und offen für ihre Kollegen sein.“ Auch bei diesem Miteinander hilft der Berufsbegleitende Dienst und coacht sowohl Betroffene, Arbeitgeber als auch die Kollegen – und das übrigens völlig kostenlos. Denn die Finanzierung des Berufsbegleitenden Dienstes erfolgt durch das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung. Übrigens nicht aus Steuergeldern, sondern aus der sogenannten Ausgleichsabgabe, wie Martin Willuweit erklärt: „Ein Betrieb mit mehr als 20 Mitarbeitenden muss mindestens fünf Prozent der Belegschaft mit schwerbehinderten Menschen besetzen. Ist das nicht der Fall, wird eine Ausgleichsabgabe fällig, die Projekten wie dem unseren zugute kommen.“



Ausnahme Hörbehinderung
Der Berufsbegleitende Dienst unterstützt übrigens sowohl körperlich und psychisch behinderte Menschen – mit einer einzigen Ausnahme: „Für Männer und Frauen mit Hörbehinderung gibt es spezialisierte Angebote, etwa bei der Informa gGmbH in Neuwied“, sagt Willuweit. Abgesehen davon ist die Einrichtung für alle schwerbehinderten Menschen aus dem Westerwald- und Rhein-Lahn-Kreis offen – auch für solche, bei denen noch keine formell anerkannte Schwerbehinderung vorliegt, sagt Tim Herrmann: „Diesen Männern und Frauen helfen wir, wenn es um die entsprechenden Anträge geht.“ (PM)


Lokales: Westerburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Westerburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


NABU Hundsangen wirbt um Gastfreundschaft für Schwalben

Region. "Schwalben gelten als Glücksbringer und sind bei Menschen als Vorboten des Sommers generell sehr beliebt. Doch leider ...

Sanierung des Skiliftes am Salzburger Kopf im Westerwald

Stein-Neukirch. Der ortsansässige Wintersportverein (WSV) am Salzburger Kopf betreibt am Osthang des "Saalberg", direkt an ...

"Love Jogging" feierte Premiere im Petermännchen-Theater Westerburg

Rothenbach. Verwicklungen, Missverständnisse, richtige Lügen, falsche Wahrheiten, Doppeldeutigkeiten und Überraschungen strapazierten ...

Zeugen nach Schulbusunfall in Höhn gesucht

Höhn. Gegen 7 Uhr am Donnerstagmorgen stieß ein Schulbus im Bereich der "Bornstraße" in Höhn mit einer Hauswand zusammen. ...

Wie vier Westerwälder mit Herz über die Zukunft der Kirche entscheiden

Westerwaldkreis. Zwei- bis dreimal pro Jahr nehmen die vier an der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ...

Henrik Mansel bleibt Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Nentershausen

Nentershausen. Henrik Mansel, der seit einem Jahrzehnt die Freiwillige Feuerwehr Nentershausen führt, hat sein Amt als Wehrführer ...

Weitere Artikel


IHK-Sommerabend der Wirtschaft: Nicht bequem machen!

Koblenz/Region. Mehr als 600 Gäste sind der Einladung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz am Donnerstag (24. August) ...

111 klangvolle Stimmen: Konzert der drei Fraser-Chöre in Marienrachdorf

Marienrachdorf. Es begann damit, dass Chorleiter und Organist Fraser Gartshore eine Zusage für seine drei Chöre der Pfarrei ...

Ärztlicher Vortrag: "Das Knie – das unverstandene Gelenk"

Das Kniegelenk ist nicht nur das größte Gelenk des menschlichen Körpers, sondern auch das komplexeste. Als das zentrale Gelenk ...

Nachbarschaftsinitiativen tauschten sich aus: „Da will man gerne wohnen!“

Montabaur. Bereits zum zweiten Mal kamen auf Einladung der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises rund 40 bürgerschaftlich ...

Westerburger Feuerwehren: 400.000 Euro in Fahrzeuge und Geräte investiert

Höhn. „Wir haben heute Grund zu feiern“. Für Westerburgs Bürgermeister Gerhard Loos war es am Feuerwehrgerätehaus in Höhn ...

Mit dem Bike durch den Westerwald

Neunkirchen/Region. Einen Sommertag auf den Straßen des Westerwalds erlebten jetzt rund 30 Motorradfahrer, die an der Orientierungsfahrt ...

Werbung