Werbung

Nachricht vom 07.08.2018    

Freier Blick: Filmemacher Heinz Brinkmann bringt Usedom in den Westerwald

Einen außergewöhnlichen Film gibt es Anfang September in Hachenburg und Neitersen zu sehen: Es geht um die Ostseeinsel Usedom. „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ vom renommierten Dokumentarfilmer Heinz Brinkmann war Bestandteil des Berlinale Specials der Internationalen Filmfestspiele in der Hauptstadt in diesem Jahr. Er erzählt Geschichten von Insulanern, die auf unterschiedliche Weise nach Usedom kamen – ein nostalgisch-heiterer Streifzug über die berühmte Urlaubsinsel vor den Toren Berlins, mit durchaus nachdenklichen Akzenten.

„Usedom – Der freie Blick aufs Meer“: ein nostalgisch-heiterer Streifzug über die berühmte Urlaubsinsel vor den Toren Berlins, mit durchaus nachdenklichen Blicken. (Foto: Salzgeber & Co. Medien GmbH)

Hachenburg/Neitersen. Rund 800 Kilometer sind es von Hachenburg nach Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom. Heinz Brinkmann wurde dort geboren. Im September kommt der renommierte Dokumentarfilmer und Regisseur in die Löwenstadt. Usedom bringt er gleich mit, und zwar in Form seines neuen Filmes „Usedom – Der freie Blick aufs Meer“.

Zwischen Vergangenheit und Zukunft
Brinkmann arbeitet seit 1991 als freischaffender Regisseur. Zu seinen beruflichen Stationen zuvor gehörten unter anderen das Maxim-Gorki-Theater und die DEFA-Studios, zu seinen Filmen „Komm in den Garten“, „Akt(e) Peenemünde“, „Die Stute auf dem Grasdach“, „Fallwurf Böhme – Die wundersamen Wege eines Linkshänders“ oder „Sechs Tage – sechs Nächte“. Er ist Gründungsmitglied des Mecklenburg-Vorpommern Film e.V. und war dessen langjähriger Vorsitzender. Bereits 1992 und 2005 hatte er Filme über Usedom gemacht, jetzt erzählt er neue Geschichten von Insulanern, die auf unterschiedliche Weise nach Usedom kamen – ein nostalgisch-heiterer Streifzug über die berühmte Urlaubsinsel vor den Toren Berlins, mit durchaus nachdenklichen Blicken. „Damals war nicht abzusehen, welche Entwicklung die Insel mit ihren Seebädern nehmen würde – in einer Zeit, in der Biografien extreme Wendungen nahmen und die größten Hoffnungen blühten“, beschreibt Brinkmann die Rahmenbedingungen und die Goldgräberstimmung zur Zeit seines ersten Usedom-Films nach der Wende. Viele Usedomer sprachen damals vom „Monopoly am Ostseestrand“. Heute zeigt er den immer schärfer ausgetragenen Konflikt zwischen der Bewahrung der einzigartigen Bäderarchitektur und neuen, durchaus verwechselbaren Luxus-Quartieren. Die Grenzen des Wachstums, das wird deutlich, sind erreicht. Es geht aber auch, so der Filmemacher, „um das gedeihliche Zusammenleben zweier Völker, der Deutschen und der Polen, die eine oft tragische Geschichte miteinander verbindet und die nun ohne erkennbare Grenze auf engstem Raum miteinander leben.“



Unverwechselbare Denkmallandschaft
„Usedom – Der freie Blick aufs Meer“ war Bestandteil des Berlinale Specials der Internationalen Filmfestspiele in der Hauptstadt in diesem Jahr. Fotos, Postkarten und bewegte Archivbildern dienen Brinkmann, mittlerweile Ehrenbürger von Heringsdorf, dazu, die ruhmreiche Geschichte der Orte mit ihren Seebrücken und Prachtbauten aus der Gründerzeit anschaulich darzustellen. Wie großbürgerlich Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck einmal waren, kann man bis heute an den verbliebenen herrschaftlichen Strandvillen mit ihrer einmaligen Seebäderarchitektur erkennen. An der längsten Strandpromenade Europas reihen sie sich aneinander. Mit ihnen besitzen die Seebäder eine unverwechselbare Denkmallandschaft. Diese wurde sogar in den Jahren der sozialistischen Mangelwirtschaft konserviert – entgegen allen ideologischen Ausrichtungen. Tatsächlich: Die Zerstörer der bürgerlichen Kultur bewahrten deren Denkmäler.

Brinkmann kommt zur Aufführung
„Heinz Brinkmann redet nicht über die Leute, sondern hört ihnen zu, achtet auf Zwischentöne, er macht sich seine Gedanken und lädt dazu ein, ihnen zu folgen“, schreibt die Berliner Zeitung zu dessen Film, der am Sonntag, den 2. September (11.30 Uhr), im Hachenburger Kino Cinexx gezeigt wird. Bereits am Samstag, den 1. September (17.30 Uhr), wird er in der Wiedscala in Neitersen aufgeführt. Bei beiden Aufführungen wird Heinz Brinkmann selber dabei sein. (as)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Hachenburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Figurentheater in Hillscheid: Der kleine Maulwurf auf Spurensuche

Am 21. Juni um 16 Uhr verwandelt sich die Alte Schule in Hillscheid in eine Bühne für ein besonderes ...

Industriekultur hautnah erleben - Schülerprojekt an der Sayner Hütte

Schüler der Theodor-Heuss-Schule in Bendorf tauchen ein in die Geschichte der Sayner Hütte. Von Januar ...

Premierenabend der Rommersdorf Festspiele mit Gesang statt "Jedermann"

Ungewohnte Lücken im Publikum der Premierenveranstaltung der Rommersdorf Festspiele am 13. Juni waren ...

Gedenkkonzert für Chaim Taub im Schloss Engers

Ein besonderes Gedenkkonzert zu Ehren von Chaim Taub, dem ehemaligen Konzertmeister des Israel Philharmonic ...

Vadim Neselovskyi bringt "Perseverantia" nach Schloss Engers

Der ukrainische Jazz-Pianist Vadim Neselovskyi präsentiert seine Suite "Perseverantia" im Dianasaal von ...

Anne Gesthuysen liest in Altenkirchen

Am 1. Juli um 19 Uhr wird die Bestsellerautorin Anne Gesthuysen im Theodor-Maas-Haus in Altenkirchen ...

Weitere Artikel


Umweltministerium verschärft Blaualgen-Überwachung bei Badeseen

Die Hitzewelle führt zu einer besorgniserregenden Situation bei den Fließgewässern. Der Rhein hat die ...

15 Jahre Spack! Festival – Die ersten Acts sind da

Was gibt es schöneres als diesen wunderbaren Sommer und Festivals? Sonnenschein, grüne Wiesen, Eis, die ...

Workshop-Reihe für Angehörige von psychisch Erkrankten

Ist ein Familienmitglied psychisch erkrankt, ist die ganze Familie betroffen. Angehörige sind in psychischen ...

Heiße Modellflugtage auf Flugplatz Ailertchen

„Seit 2006 laden wir immer am ersten Augustwochenende befreundete Vereine ein“, erzählt am ersten „Tag ...

Westerwaldverein Bad Marienberg ändert den Wanderplan

Wie aus dem Wanderplan ersichtlich, war für Mitte September eine Tagestour nach Dillenburg geplant. Inzwischen ...

Kostenfreie geführte Wanderung auf dem „Eulerweg”

Erstmals startet in diesem Jahr auch eine regelmäßige kostenfreie Wanderung von Ransbach-Baumbach aus. ...

Werbung