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Nachricht vom 26.06.2018    

Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Mehr als 50 Jahre lang war das Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach das zweite Zuhause und eine der Wirkungsstätten der Barmherzigen Brüder Montabaur. Am 14. Dezember 1966 feierte man nach einer rund einjährigen Bauphase die Einweihung des Hauses, das ursprünglich als Altenheim und Noviziat, also als Wohnheim für Ordensbrüder in Ausbildung, geplant war. Seitdem wurde das Haus immer wieder modernisiert und erweitert, um den stetig wachsenden Anforderungen der Altenpflege gerecht werden zu können.

Weihbischof Dr. Löhr verabschiedete die Barmherzigen Brüder aus dem Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach persönlich. Foto: privat

Horbach. Als erstes Haus in Rheinland-Pfalz bot das Ignatius-Lötschert-Haus ab September 1988 eine Kurzzeitpflege im Pilotprojekt an und wurde dafür von Bund und Land gefördert. Das heutige Seniorenzentrum genießt einen hervorragenden Ruf, der weit über das Buchfinkenland hinausreicht.

Vor rund einem Jahr übernahm die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper das Seniorenzentrum von den Barmherzigen Brüdern, die sich aufgrund immer älter werdender Ordensbrüder und einem Mangel an Nachfolgern nicht mehr in der Lage sahen, das Seniorenzentrum weiter zu betreiben.

Die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper hat ihre Wurzeln in der Arbeit und dem Wirken der seligen Katharina Kasper, die noch in diesem Jahr in die Gemeinschaft der Heiligen aufgenommen werden soll und des von ihr gegründeten Schwesterordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi, die den barmherzigen Brüdern aus Montabaur seit jeher eng verbunden sind. So fanden sich zur Verabschiedung der Brüder auch viele Schwestern zum feierlichen Akt in der Kapelle des Ignatius-Lötschert-Hauses ein. Die Brüder, die den Übergang zur neuen Trägergesellschaft im zurückliegenden Jahr begleiteten und teilweise auch noch im Haus wohnten, gehen nun zurück nach Montabaur in das Mutterhaus ihres Ordens, um sich anderen Aufgaben zu widmen.

Nach über 50 Jahren sind die Wurzeln tief, die die Barmherzigen Brüder im Ignatius-Lötschert-Haus geschlagen haben und so ist es nicht verwunderlich, dass der große Saal des Hauses zur Verabschiedung am 23. Juni voll besetzt war. Neben Vertreterinnen und Vertretern des Schwester- und des Brüderordens aus Dernbach und Montabaur, dem Ortsbürgermeister von Horbach, Christoph Büttner, und der Geschäftsführung des neuen Trägers, fanden sich auch zahlreiche Bewohner, Angehörige sowie Gäste und Freunde des Hauses zusammen. Besondere Wertschätzung wurde dem Anlass durch den Besuch von Weihbischof Dr. Thomas Löhr zu Teil, der nach dem gemeinsamen Nachmittagskaffee auch die Eucharistiefeier zelebrierte. Er dankte den Barmherzigen Brüdern für ihre jahrzehntelange hingebungsvolle Arbeit und zitierte zum Abschied Papst Franziskus mit den Worten: „Die Barmherzigkeit ist das pulsierende Herz des Evangeliums.“



Bruder Michael, der Generalobere der Barmherzigen Brüder Montabaur, erinnerte zu Beginn der Messe an die lange Geschichte des Ignatius-Lötschert-Hauses. Er dankte dem neuen Träger, der den Brüdern mit der Übernahme der Einrichtung einen „wichtigen und notwendigen Dienst“ erwiesen habe. Übereinstimmend mit Bürgermeister Büttner und Uli Schmidt, dem Vorsitzenden des Fördervereins, betonte Bruder Michael seine Erleichterung darüber, dass mit den Dernbacher Gruppe Katharina Kasper und ihren Tochtergesellschaften ein Träger
gefunden wurde, der das Haus wirtschaftlich und im selben Wertebewusstsein weiterführe.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier übergaben die Dernbacher Schwestern Brot und Wein als
Dank und Anerkennung an die Barmherzigen Brüder. Besonders freute sich Bruder Michael
über eine Dankeskerze, die ihm vom Einrichtungsleiter Franz Schmitz und von Elisabeth
Disteldorf, der Geschäftsführerin der noch jungen Ignatius-Lötschert-Haus GmbH, übergeben
wurde. Für die weinenden Augen des Tages hatte Uli Schmidt die passenden und tröstenden
Worte parat. Zu besonderen Anlässen wolle er mit dem Förderverein für die Brüder künftig einen Fahrdienst organisieren. So müsse sich keiner der Brüder von den liebgewonnenen Menschen und dem so vertrauten Haus endgültig trennen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter 06439/89-0 oder www.seniorenzentrumhorbach.de. (PM)



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