Werbung

Nachricht vom 12.06.2018    

Gottes Spielregeln bewahren: Pfarrer Harry Itrich nimmt Abschied

Das Evangelische Dekanat Westerburg informiert per Pressemitteilung über den Abschied des Neuhäuseler Pfarrers Harry Itrich. Bevor er am 17. Juni offiziell aus seinem Dienst verabschiedet wird, nimmt er sich im Gartenstuhl Zeit für einen Rückblick. Die Gemeinde selbst beschreibt er als „einladend, freudig und offen“ – obgleich es ihm leid tut, dass er nicht noch seelsorgerischer tätig sein konnte: „Ich war oft mit administrativen Dingen beschäftigt. Obwohl mir seelsorgerliche Gespräche am Herzen liegen, sind sie ab und an zu kurz gekommen“, bedauert er.

Ein schöner Pfarrgarten, den der scheidende Pfarrer aus Neuhäusel, Harry Itrich, aus Zeitmangel leider nicht allzu oft genutzt hat - und wenn, dann meist hinter dem Rasenmäher. (Foto: Peter Bongard/Evangelisches Dekanat Westerwald)

Neuhäusel. Pfarrer Harry Itrich sitzt entspannt in seinem Gartenstuhl und blickt auf die blauen Hortensien, eine seiner Lieblingsblumen. Oft hat er sich diesen Luxus nicht gegönnt: einfach mal im Pfarrgarten zu entspannen, den Duft und die Ruhe zu genießen. Denn in den vergangenen viereinhalb Jahren hatte er als Pfarrer der Evangelischen Erlösergemeinde Neuhäusel viel zu tun. Und wenn er sich im großen Garten aufgehalten hat, dann meistens zum Rasenmähen. Nun verlässt Harry Itrich die Kirchengemeinde und wird Pfarrer am Niederrhein. Dort hat er zunächst keine eigene Kirchengemeinde, sondern nimmt sogenannte Entlastungsdienste wahr. In einem großen Pfarrhaus lebt er künftig also nicht mehr. Sondern in einer Etagenwohnung. Bevor er am 17. Juni offiziell aus seinem Dienst verabschiedet wird, nimmt er sich im Gartenstuhl Zeit für einen Rückblick.

2014: Neuland Neuhäusel
Im Frühjahr 2014 kommt Harry Itrich in den Westerwald. Damals ist nicht nur Neuhäusel Neuland für ihn, sondern auch die gesamte Landeskirche, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Bis dahin war der gebürtige Kevelaer nur in der benachbarten Rheinischen Kirche tätig. 2014 leiht ihn die EKHN aus, und es folgen vier intensive Jahre in Neuhäusel. Nun kehrt er wieder zurück in seine alte Heimat: in den Kirchenkreis Kleve an den Niederrhein. Zu diesem Entschluss haben ihn persönliche Gründe bewogen, erzählt er. „Dort habe ich nach wie vor sehr viele Freunde, und außerdem bin ich dann näher bei meiner Mutter, die inzwischen über 90 Jahre alt ist.“

Leicht fällt ihm dieser Schritt nicht. Denn während seiner Zeit in Neuhäusel baut er ein enges und harmonisches Verhältnis zur Gemeinde und besonders zum Kirchenvorstand auf. „Ich habe die gute Zusammenarbeit mit ihm wirklich geschätzt“, sagt er. „Der Kirchenvorstand ist engagiert und schafft es, einmütig selbst gegensätzliche Positionen in Ruhe zu diskutieren, um immer wieder gute Lösungen zu finden.“ Die Gemeinde selbst beschreibt er als „einladend, freudig und offen“ – obgleich es ihm leid tut, dass er nicht noch seelsorgerischer tätig sein konnte: „Ich war oft mit administrativen Dingen beschäftigt. Obwohl mir seelsorgerliche Gespräche am Herzen liegen, sind sie ab und an zu kurz gekommen“, bedauert er.
Trotzdem erlebt er in Neuhäusel viel Ermutigendes. Vor allem die florierende Jugendarbeit und die konstanten Zahlen beim Gottesdienstbesuch freuen ihn. „Ich finde, dass Neuhäusel eine gastfreundliche Gemeinde und kein geschlossener Kreis ist – auch dank unseres Kirchencafés, das es seit einigen Jahren gibt.“



Von Konflikten nicht verunsichern lassen
Die schönen Momente in und nach den Gottesdiensten bei einer Tasse Kaffee; die gute Arbeit im Kirchenvorstand; viele lebendige, muntere Gespräche im Religionsunterricht der Grundschule, die bereichernde Zusammenarbeit mit dem Posaunenchor und die unkomplizierte, ökumenische Nachbarschaft mit der Katholischen Nachbargemeinde am Ort. Es gibt vieles, an das sich Harry Itrich gerne erinnert. Und dabei ist vieles, auf das die evangelischen Christen in Neuhäusel aufbauen können. „Es ist eben eine sehr vielschichtige, engagierte Gemeinde“, sagt der scheidende Pfarrer abschließend. „Ich wünsche ihr Kraft, sich von Konflikten nicht verunsichern zu lassen. Außerdem, dass sie in den Spielregeln Gottes von Friedfertigkeit, Respekt, Schutz der Schwachen und Gesprächsbereitschaft ihre Basis fürs Zusammenleben bewahrt. Und abschließend hoffe ich, dass die vielen engagierten Menschen, die hier vor Ort den Glauben immer neu suchen und leben ihren Mut und ihre Offenheit behalten.“

Der Abschiedsgottesdienst von Pfarrer Harry Itrich findet am 17. Juni um 14 Uhr in der Evangelischen Erlöserkirche in Neuhäusel statt. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Unbekannte zünden "Mon-Stiletto" Schuhskulptur in Montabaur an - Zeugen gesucht

Montabaur. Gegen 15.15 Uhr konnten Passanten beobachten, wie die "Mon-Stiletto" Skulptur, ein markantes Wahrzeichen der Stadt, ...

Verstärkte Polizeikontrollen decken Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr auf

Westerwaldkreis. Nach einem Hinweis aus der Bevölkerung trafen die Beamten der Polizei am 22. April um 17.25 Uhr zwei junge ...

Rätselhafter Einbruch in Wirges: Diebe entkommen mit britischem Auto

Wirges. In den Morgenstunden des heutigen Mittwochs (24. April) zwischen 11.04 Uhr und 11.13 Uhr wurde ein Einfamilienhaus ...

Neuer Pflegegradrechner der Verbraucherzentralen hilft bei Selbsteinschätzung

Region. Leistungen der Pflegeversicherung sind nur für Personen erhältlich, die im Rahmen einer Pflegebegutachtung einen ...

Weitere Artikel


Bienen, Hummeln und Hornissen sind besonders geschützt

Montabaur. In diesem Jahr ruft das schöne Wetter schon sehr früh Bienen, Hummeln, Hornissen und Wespen auf den Plan. Nun ...

Azubis berichten Schülern aus ihrem Berufsalltag

Koblenz/Region. Den Schulabschluss fast in der Hand, stehen Jugendliche oft vor einem Berg von Fragen: Ist eine Ausbildung ...

Kreis, Land und Verbände informieren über Wolfsmanagement

St. Katharinen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 19. Juni um 19 Uhr im Bürgerhaus St. Katharinen statt. Sie richtet ...

Raiffeisen-Campus: Erfolg bei „Mathematik ohne Grenzen“

Dernbach. Der Wettbewerb „Mathematik ohne Grenzen“ sprengt gleich mehrere Grenzen: Zunächst einmal natürlich geographischen ...

Weltmusikreihe: Emotionale Reise mit Ana Alcaide und seltenen Instrumenten

Freirachdorf. Schon mit sieben Jahren erhielt sie Violineunterricht: die spanische Musikerin, Komponistin und studierte Biologin ...

Philipp Gräf ist neuer Leiter des Forstreviers Buchfinkenland

Montabaur/Buchfinkenland. Philipp Gräf ist der neue Leiter des Forstreviers Buchfinkenland, dem die Ortsgemeinden Daubach, ...

Werbung