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Nachricht vom 31.05.2018    

Das neue, alte Wahlroder Schmuckkästchen ist fast fertig

„Es ist gewaltig. Wenn ich die Kirche betrete, geht mir das Herz auf: Sie wirkt wie ein neues Gebäude.“ Das sagt die evangelische Wahlroder Pfarrerin Iris Kühmichel. Die umfangreiche Renovierung der Evangelischen Kirche Wahlrod ist nämlich so gut wie fertig. Besonders eindrucksvoll sind die Dekorationsmalereien im Altarraum. Bis zur Eröffnung am 17. Juni gibt es aber noch einiges zu tun: Die restlichen Kassetten und die Vorhangmalerei werden fertiggestellt; die Heizung, die neue Lautsprecheranlage und die Orgel werden installiert und die komplette Kirche wird gereinigt.

Pfarrerin Iris Kühmichel (links) und Kirchenvorstandsmitglied Bernd Rickes erkennen die Wahlroder Kirche kaum wieder - so viel ist seit dem Beginn der Renovierungsarbeiten im Innenraum passiert. Auch wenn vor der Eröffnung noch Ordnung im Kirchenschiff geschaffen werden muss: Die Arbeiten sind inzwischen so gut wie fertig. (Foto: Evangelisches Dekanat Westerwald)

Wahlrod. Die umfangreiche Renovierung der Evangelischen Kirche Wahlrod ist so gut wie fertig. Und das Innere des 167 Jahre alten Gotteshauses ist nach Ansicht der Wahlroder Pfarrerin Iris Kühmichel kaum noch wiederzuerkennen: „Es ist gewaltig. Wenn ich die Kirche betrete, geht mir das Herz auf: Sie wirkt wie ein neues Gebäude.“ Besonders eindrucksvoll sind die Dekorationsmalereien im Altarraum. Dabei wären die beinahe für immer verloren gewesen.

Neue Perspektiven durch alte Fotos
Dass am Himmel oberhalb der Kanzel nun stilisierte Blätter und Kelche ranken, haben die Wahlroder einem glücklichen Zufall zu verdanken. Im Nachlass eines Ortskenners befanden sich historische Fotografien, die im wahrsten Wortsinn völlig neue Perspektiven auf den historischen Bau eröffnen. Ein Foto ist während des Kirchenjubiläums im Jahr 1902 entstanden. Für die leitenden Restaurator Sven Drommer und den ausführenden Malermeister Josef Seibert ist es ein wertvolles Zeitdokument und eine hervorragende Arbeitsvorlage – obwohl es mit den heutigen digitalen Hochglanzaufnahmen nicht zu vergleichen ist: Es deutet die Linien an den Seiten nur an, zeigt eine Vorhangmalerei und schemenhaft die stilisierten Kelche oberhalb der Kanzel. Dank des Bildes und der teilweise freigelegten Wänden gelang es den Experten, die frühe Wand annährend zu rekonstruieren – und das Ergebnis ist schon rund zwei Wochen vor der offiziellen Wiedereröffnung beeindruckend: Die untere Hälfte des Altarraums erinnert mit einem gedeckten Blau an einen Vorhang, der von grau-ockerfarbenen Säulen an beiden Seiten abgeschlossen wird. Florale Motive in Grün- und Rottönen scheinen aus dem Blau herauszuwachsen, und ein verspielter Himmel schließt die prächtige Wand nach oben hin ab.



Viele Details brauchten Zeit
Flankiert wird der Altarraum von der Empore, deren Front künftig kunstvolle Kassetten zieren – bemalt mit ornamentalen, geometrischen Motiven. Alleine an diesen Details der Empore hatten drei Experten wochenlang zu tun. Darüber hinaus sind die Kirchenbänke aufgearbeitet worden, und die obere Kante des Gehäuses der Raßmann-Orgel schmücken wieder Ornamente. Im Ergebnis ist die Restaurierung eine gelungene Mixtur der ursprünglichen Anmutung der Kirche und eine der großen Revision von 1927, während der auch die Kassettenmalerei erstmals angebracht wurden. „Die gab’s ursprünglich nicht, da das Geld schlichtweg gefehlt hat. Die Kirche war in den ersten Jahren sehr spartanisch eingerichtet“, sagt Kirchenvorsteher Bernd Rickes, der die Renovierung begleitet hat und seit dem Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2017 fast täglich in der Wahlroder Kirche war.

Eröffnung am 17. Juni
Die offizielle Eröffnung des neuen, alten Wahlroder Schmuckkästchens ist am 17. Juni um 14 Uhr. Bis dahin ist noch einiges zu tun: Die restlichen Kassetten und die Vorhangmalerei werden fertiggestellt; die Heizung, die neue Lautsprecheranlage und die Orgel werden installiert und die komplette Kirche wird gereinigt. Die Kosten der Innensanierung liegen mit insgesamt rund 626.000 Euro im geplanten Rahmen, sagt Bernd Rickes. Rechnet man die Außenarbeiten hinzu, schlägt die Renovierung der Kirche mit rund einer Million Euro zu Buche. Den Großteil dieser Summe tragen die Landeskirche und das Landesdenkmalamt. (PM)



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