Werbung

Nachricht vom 01.05.2018    

Die Eisheiligen kommen: Vorsicht im Garten!

INFORMATION | Sie heißen Pankratius, Servatius und Bonifatius und haben schon manchen kalt erwischt: Mitte Mai ziehen die „Eisheiligen“ durch die Lande, im Gepäck das letzte Aufbäumen des Winters inklusive Nachtfrostgefahr. Kein Wunder also, dass nicht nur unter Gärtnern eine Bauernregel die Runde macht: „Wenn's an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert“, so sagt man. Denn wer empfindliche Samen zu früh aussäht oder Sommerblumen zu zeitig pflanzt, könnte Pech haben und einen gärtnerischen Kälte-Totalschaden davontragen.

Gurken zum Beispiel sollte man erst nach den Eisheiligen Pflanzen. Foto: Wolfgang Tischler

Region. „Die drei Gestrengen“ oder die „Eismänner“, wie die Eisheiligen auch genannt werden, sind kein neues Phänomen: Sie sind benannt nach den Märtyrern Pankratius und Bonifatius und dem belgischen Bischof Servatius aus dem vierten Jahrhundert. Je nach Region zählt man in Deutschland auch noch den französischen Bischof Mamertus aus dem fünften Jahrhundert und die wahrscheinlich um 304 gestorbene Märtyrerin Sophia zu dem unterkühlten Gespann. Weil die Namenstage der Heiligen auf die seit Jahrhunderten beobachteten Kälteeinbrüche im Frühjahr fallen, haben die alten Bauernregeln ihnen den frostigen Namen zugedacht.

Wie kommen die Eisheiligen zustande?
Meteorologisch sind die „Gestrengen“ eine logische Naturerscheinung: Im Frühjahr erwärmt sich das europäische Festland recht schnell, die Meere dagegen langsamer, so dass Tiefdruckgegbiete entstehen. Die ziehen die warmen Luftmassen nach Norden und drücken kalte Polarströmungen aufs Festland. Nachtfrost ist dann keine Seltenheit.

Wann kommen die Eisheiligen?
Ursprünglich fielen die kalten Nächte auf die Zeit vom 11. bis 15. Mai. Jedoch stützen sich die alten Bauernregeln auf den Julianischen Kalender: Er wurde 1582 durch den Gregorianischen Kalender abgelöst, die Daten verschoben sich um etwa eine Woche nach hinten. Somit besteht in der Woche um den 20. Mai die größte Gefahr, nach einer sternenklaren Nacht mit einer frostigen Überraschung aufzuwachen.



Welche Pflanzen sollten wann in den Garten?
Nicht alle Garten- und Nutzpflanzen sind in Gefahr, wenn die Eisheiligen kommen: Geranien, Hängepetunien und Balkongold gedeihen sogar besonders üppig, wenn sie leichtem Frost ausgesetzt waren. Aber auch Blattsalate, Kohlrabi und Radieschen, Zwiebeln, Schnittlauch und Kartoffeln halten Temperaturen bis etwa minus drei Grad Celsius aus und können somit ohne weiteres schon vor den Eisheiligen gepflanzt werden. Temperaturempfindlicher sind da Tomaten, Gurken und Zucchini: Gärtner sollten mit dem Anpflanzen unbedingt bis nach den Eisheiligen warten. Das gleiche gilt für Bohnen, Basilikum und Sellerie, aber auch Dahlien, Begonien und Fisolen.

Übrigens:
In früheren Zeiten schützten Bauern und Winzer ihre Äcker und Weinberge mit eigens entzündeten Feuern, um mit dem Rauchnebel die Blüten und Triebe vor der Kälte zu bewahren. Solche verzweifelten Maßnahmen sind in der heutigen Zeit der Gewächshäuser zum Glück überflüssig. Aber den Blick in den Kalender sollte man dennoch nicht vergessen. (do)



Kommentare zu: Die Eisheiligen kommen: Vorsicht im Garten!

Es sind leider keine Kommentare vorhanden

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unfallverursacher flüchtet nach Unfall mit zwei Verletzten auf der A 48 bei Hilgert

Hilgert. Am Freitag gegen 19.50 Uhr meldete eine zufällig vor Ort befindliche Polizei-Streife einen unmittelbar vorangegangenen
Unfall ...

Schrecksekunde und Feuerwehreinsatz in Höhn-Oellingen: Flammen schlagen aus Backofen

Höhn. Vermutlich durch einen technischen Defekt war es im hinteren Teil eines Backofens zu einer Flammenbildung und Rauchentwicklung ...

Musikalischer Abendgottesdienst der Musikkirche in Ransbach-Baumbach

Ransbach-Baumbach. Zu hören sind kontrastreiche a-cappella-Literatur und polyphone Motettenkultur der Renaissance und des ...

Zwei Schwerverletzte nach Unfall zwischen Ötzingen und Helferskirchen: L267 war vollgesperrt

Helferskirchen. Gegen 12.07 Uhr kam es auf der L267 zwischen Ötzingen und Helferskirchen zu einem schweren Verkehrsunfall. ...

Neues Außengelände der Grundschule Roßbach

Roßbach. Neben der naturnahen Geländegestaltung mit vielen Pflanzen und einer Grünfläche wurden auch eine Vielzahl an neuen ...

"9 Sitze - 4 Räder - 1 Team": Ein neues Fahrzeug für die Feuerwehr Krümmel-Sessenhausen

Krümmel. Mit dem Projekt hatte sich der Förderverein Ende des Jahres 2021 an Firmen, Organisationen und Mitbürger gewandt ...

Weitere Artikel


Brückenbaustelle: Westerwaldbahn mit neuem Fahrplan

Betzdorf. Ab Montag, den 7. Mai, gilt bei der Westerwaldbahn ein neuer Fahrplan. Anlass dafür ist die im Stadtbereich Betzdorf ...

Wäller Heimat-Jahrbuch sucht Autoren

Montabaur. Noch etwas mehr als zwei Wochen bleiben, um Beiträge für das Wäller Heimat-Jahrbuch 2019 einzureichen. Die besten ...

FC Bayern-Fanclub „Hoher Westerwald“ auf Tour

Hachenburg. Am letzten Samstag ging es für den FC Bayern-Fanclub „Hoher Westerwald“ mit Sitz in Hachenburg zum jährlichen ...

Lesetipp: Motel der Mysterien

Region. „Die Schichten von pollutantus literati und pollutantus gravitas, die den nordamerikanischen Kontinent bedeckten, ...

Lesung von Pater Dr. Anselm Grün OSB in Dernbach

Dernbach. Pater Anselm Grün ermutigt, sich bewusst mit dem eigenen Älterwerden auseinander zu setzen. Spirituell gestaltet ...

Vogelkundliche Wanderung um die Rother Weiher in Giershofen

Dierdorf. Bei den vielen Singvögeln, die alle in die Kategorie „kgV“ – kleiner brauner Vogel – gehören, fällt dem Spaziergänger ...

Werbung