Werbung

Nachricht vom 14.04.2018    

Datenschutz rückt bei Unternehmen in den Fokus

Beim „BVMW Meeting Mittelstand“ auf dem Siegerlandflughafen ging es diesmal um die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO). Sie tritt nach einer Übergangsphase am 25. Mai 2018 endgültig in Kraft. Referent Markus Weber von der Siegener Dokuworks GmbH erläuterte, was Unternehmen jetzt tun müssen und welche Chancen die neue Regelung bietet. Die Kuriere haben eine Pressemitteilung des BVMW dazu erhalten.

Informierten über die Datenschutz-Grundverordnung: (von links) Frederik von Lonki (Kayfly-Events), Kay Stabenow (Kayfly), Rainer Jung (BVMW) und Markus Weber (Dokuworks). (Foto: BVMW)

Lipper Höhe. „Als wenn wir nicht schon genug mit Bürokratismus zu tun hätten. Jetzt präsentiert uns Berlin auf Geheiß von Brüssel auch noch die Datenschutz-Grundverordnung und ich habe den Eindruck, dass der Mittelstand noch nicht darauf vorbereitet ist“, sagte Rainer Jung, regionaler Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) für Südwestfalen, LDK-Nord und den Westerwald, beim zweiten „BVMW Meeting Mittelstand“ im Jahr 2018. Veranstaltungsort war der neue Hangar der Helikopter-Schule Kayfly auf dem Siegerlandflughafen. Frederik von Lonski, Kayfly-Events, begrüßte über 70 Teilnehmer des Treffens und stellte die Aktivitäten des Unternehmens vor, das neben der Flugschule auch Rundflüge und Events im Hangar anbietet.

Daten transparent machen
Als Referent hatte der BVMW Markus Weber, den Geschäftsführer der Siegener Dokuworks GmbH, eingeladen. Er weihte die Mittelständler in die Regeln der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) ein. Weber sieht in ihr nicht nur Negatives, sondern auch die Chance, in der Digitalisierung Daten transparenter zu machen, denn, „bei ihrer Komplexität versperren Daten in einigen Unternehmensbereichen die Sicht auf offensichtlich effektive Maßnahmen. Dabei hilft schon ein Perspektivwechsel, um das 4.0-Kernziel voranzutreiben: Prozesse schneller und wirtschaftlicher machen“. Die Verordnung tritt nach einer Übergangsphase am 25. Mai 2018 endgültig in Kraft. Sie betrifft alle Unternehmen und deren Mitarbeiter, die mit personenbezogenen Daten arbeiten und auf die Einhaltung der Regeln zu verpflichten sind. Verstöße dagegen werden zukünftig teuer: Sie können Strafen bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des weltweiten Umsatzes nach sich ziehen.



Es gibt noch viel zu tun
Wichtig: die Definition von „personenbezogenen“ Daten. Dies sind alle Angaben zu Name, Alter, Geschlecht, Herkunft, Ausbildung, Familienstand, Gesundheit, Finanzen, Verhalten und Vorlieben eines Menschen. „Verarbeitet“ werden die Daten von deren Erheben und Erfassen über die Speicherung bis zu ihrer Löschung und Vernichtung. Die EU-DSGVO statuiert einen bußgeldbewehrten Katalog von zu berücksichtigenden Grundprinzipien: Rechtmäßigkeit, Verarbeitung nach Transparenz und Treu und Glauben, Zweckbindung, Datenminimierung, Richtigkeit, Speicherbegrenzung, Integrität und Vertraulichkeit sowie die behördliche Rechenschaftspflicht darüber. Auch die Bearbeitung von Aufträgen unterliegt vielen Vorgaben, die alle Beteiligten im Unternehmen zu beachten haben. Hier kommen also viele Mitarbeiter ins Spiel. Markus Weber: „Ich stelle immer noch fest, es gibt noch viel zu tun. Betroffen ist ja beispielsweise auch Unternehmenssoftware wie ERP-, CRM- und insbesondere auch HRM-Systeme: Datenspeicherungen wie sie heutzutage noch häufig gang und gäbe sind, werden unzulässig und sogar strafbar“. Gemeint damit sind Kundendaten und Werbemaßnahmen, Lieferanten- und Mitarbeiterdaten.

Schon ab zehn Mitarbeitern muss ein Unternehmen in der Regel einen dafür geschulten Datenschutz-Beauftragten ernennen. Dieser darf nicht Mitglied der Geschäftsführung, aber ihr angebunden sein, ist aber von Letzterer zu unterstützen und darf von ihr gegenüber anderen Mitarbeitern nicht benachteiligt werden. (PM)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Freisprechungsfeier der Tischlerinnung Neuwied in besonderem Ambiente

In Neuwied fand die diesjährige Freisprechungsfeier der Tischlerinnung an einem geschichtsträchtigen ...

Neue Veranstaltungsreihe der IHK Koblenz für Unternehmer

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz startet ein neues Format, das sich speziell an Solo-Selbstständige ...

Erfolgreiche Logistikmodernisierung bei der Westerwald-Brauerei

In Hachenburg schreiten die Bauarbeiten an der Westerwald-Brauerei planmäßig voran. Die Traditionsbrauerei ...

INNO FRICTION GmbH stärkt Marktposition durch Übernahme von TMD Friction Services

ANZEIGE | Zum 1. Juli hat die INNO FRICTION GmbH den Geschäftsbereich Industrielle Reibmaterialien der ...

IHK kritisiert gesplittete Grundsteuer in Rheinland-Pfalz

Die Einführung gesplitteter Grundsteuerhebesätze hat in Rheinland-Pfalz zu kontroversen Diskussionen ...

Neue Chancen für junge Unternehmer im Westerwald

Im Westerwald startet eine vielversprechende Qualifizierungsreihe, die sich speziell an Unternehmensnachfolger ...

Weitere Artikel


„Deutschland spielt Tennis“ bei der SG Westerwald

„Deutschland spielt Tennis“: Die Aktion des Deutschen Tennisbundes findet auch bei der SG Westerwald ...

Mit Kleeblattwanderungen in die neue Saison

Wenn in Limbach die Wander- und Radsaison eröffnet wird, ist mächtig viel los: Es gibt unterschiedliche ...

Schwerer Verkehrsunfall fordert sechs Verletzte

Ein Verkehrsteilnehmer befuhr am Freitag, den 13. April gegen 18.57 Uhr die Abfahrt von der B 255 bei ...

SPD Hachenburg setzt sich für Kunstrasenplatz ein

Der SPD-Ortsverein Hachenburg besichtigt die Baustelle der Rundsporthalle in Hachenburg. Die im Jahr ...

Atemtherapie für Kinder und mehr im Heilstollen

Im Heilstollen der Grube Bindweide in Steinebach gibt es neue Kurse. Unter anderem richten sich die neuen ...

Versuchtes Tötungsdelikt in Westerburg

Wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung führt die Staatsanwaltschaft ...

Werbung