Werbung

Nachricht vom 27.03.2018    

Land muss Weidetierhalter bei Schutz vor Wolf unterstützen

Die Weidetierhalter im Westerwald sind in größter Sorge: Nachdem zum wiederholten Male ein Wolf im Kreis Neuwied Weidetiere gerissen hat und auch mehrere Wolfsbeobachtungen vorliegen, muss das Land Rheinland-Pfalz die Viehhalter beim Schutz ihrer Nutztiere endlich wirksam unterstützen. Das fordern die Kreisbauernverbände Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis sowie der Landesverband der Schafhalter und -züchter in Rheinland-Pfalz vom Umweltministerium in einer Pressemitteilung.

Die Kreisbauernverbände Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis sowie der Landesverband der Schafhalter und -züchter stellen klare Forderungen in Bezug auf Wölfe. Foto: Wolfgang Tischler

Neuwied. Es reicht keineswegs aus, den Wolf in Rheinland-Pfalz mit einem Millionenbudget willkommen zu heißen. Es ist vielmehr dringend geboten, die Weidetierhalter als Hauptbetroffene mit den Konsequenzen nicht alleine zu lassen. Der Schutz der Herdentiere vor dem Raubtier Wolf ist extrem aufwändig und kostenintensiv. Die Kreisbauernverbände im Westerwald fordern daher das Land auf, unabhängig von der Einrichtung eines Präventionsgebietes unverzüglich jeden Weidetierhalter im Westerwald unbürokratisch und umfassend bei den erforderlichen Kosten - sowohl das Material als auch der Arbeitsaufwand - für eine wolfssichere Umzäunung zu unterstützen.

Ohne diese Unterstützung wird das Auftreten des Wolfes zur Folge haben, dass die prägende, jedoch gleichzeitig wirtschaftlich äußerst schwierige Weidetierhaltung sich noch weiter aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz zurückzieht. Die Tierhalter wollen und können diese zusätzliche Belastung nicht mehr tragen. Die geforderte Unterstützung kommt der gesamten Bevölkerung zu Gute: Versetzt der Wolf eine Tierherde in Panik und ergreift diese die Flucht, ist dies insbesondere auf den zahlreichen Verkehrswegen eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben der Menschen.

Diese Gefahr wird im Umweltministerium bislang offenbar unterschätzt. Schutz der Nutztiere vor dem Wolf bedeutet zugleich Schutz der Menschen in Rheinland-Pfalz. Die Kreisbauernverbände fordern das Umweltministerium daher eindringlich auf, die Nutztierhalter im Westerwald nunmehr endlich wirksam bei Schutzmaßnahmen für die Weidetiere und bei der Bewältigung der versicherungsrechtlichen Folgen eines Herdenausbruchs zu unterstützen. Wir fordern die Gründung eines zentralen Kompetenzzentrums, wo alle Fragen, die die Weidetierhalter betreffen, gebündelt und gesetzlichen Regelungen zugeführt werden. Wir fordern eine Wolfsverordnung, um die Einzelfallentscheidungen zu auffälligen Wölfen rechtlich und organisatorisch besser abzusichern und transparent zu machen. Wir fordern, die rechtlichen Grundlagen mit den Nachbarländern abzustimmen, um für die Beteiligten vor allem in den Grenzgebieten eine größtmögliche Rechtssicherheit (zum Beispiel in Fragen der Jagd, der Entschädigung, der Prävention) zu erhalten.



Die Kreisbauernverbände im Westerwald begrüßen Anerkenntnis von Umweltministerin Höfken, dass Wölfe „auffällig“ (was nichts anderes als „gefährlich“ heißt) gegenüber Menschen werden können und erforderlichenfalls der Entnahme bedürfen. Wir hoffen daher auch auf ihr Einsehen, dass das Raubtier Wolf die ohnehin fragile Nutztierhaltung im nördlichen Rheinland-Pfalz vor einer Herausforderung stellt, mit der das Land die Tierhalter nicht alleine lassen darf.“


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Lkw-Brand auf der A3 bei Großmaischeid sorgt für Vollsperrung

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (1. Mai) geriet ein Sattelzug auf der Autobahn 3 in Brand. ...

Verkehrsunfall in Wittgert: Vier Personen verletzt

In Wittgert ereignete sich am Mittwochabend (30. April) ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Pkw. ...

100 Jahre Einsatz: Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Niederelbert

Am 10. Mai feiert die Freiwillige Feuerwehr Niederelbert ihr 100-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird ...

Diebstahlserie in Nassau und Bad Ems: Unbekannte Täter schlagen zu

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs (30. April) kam es in Nassau und Bad Ems zu mehreren Diebstählen ...

Dreister Kupferdiebstahl in Herschbach

In Herschbach kam es zu einem ungewöhnlichen Diebstahl, der die Polizei auf den Plan rief. Unbekannte ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Weitere Artikel


Traditionself des 1. FC Köln kommt zur Sportwoche nach Selters

Zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitglieder und der Ausblick auf die Sportwoche aus Anlass des 125-jährigen ...

Gästemagazin „Meiner Natur ganz nah“ neu aufgelegt

Auf insgesamt 44 Seiten bietet das aktualisierte Urlaubsjournal und Gästemagazin „Meiner Natur ganz nah“ ...

Vom Marineoffizier zum Freiheitskämpfer

Das Evangelische Dekanat Westerwald lädt ein zu einer Lesung mit Dr. Michael Heymel über den Marineoffizier ...

Professionell auf Jobsuche gehen

Ja, sie hinterlässt den berühmten ersten Eindruck. Und für den gibt es bekanntlich keine zweite Chance. ...

„Strick und Schnack“: Handarbeitsgruppe für Senioren in Selters

Die Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe („WeKISS“) lädt ein zur Teilnahme an ...

Helmut Schmidtgen zeigt Herz für Krebspatienten

Mit seiner Benefiz-Tombola in Eschelbach erzielte Helmut Schmidtgen allein in diesem Jahr einen Erlös ...

Werbung