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Nachricht vom 06.03.2018    

Auf Spurensuche mit Klaus Süßmann

Die Geschichte von Dingen und Menschen ist oft sehr nah verbunden. Manches, das den Künstler Klaus Süßmann anspricht, greift er auf, um auf Spurensuche zu gehen. Das Ergebnis davon zu betrachten, dazu lädt die aktuelle Ausstellung im Café Kohleschuppen des Stöffel-Parks in Enspel ein.

Vernissage Klaus Süßmann. Foto: Tatjana Steindorf

Enspel. Die Vernissage eröffnete Martin Rudolph vom Stöffel-Park. Auch Marli Bartling, die hier die Ausstellungen managt, begrüßte die Gäste, drückte ihre Freude über die Eröffnung der Bilderschau aus und dankte dem Künstler, während Carmen Engel schon ein Glas zum Anstoßen bereithielt. Künstlerkolleginnen und Ortsbürgermeister Dieter Wisser gesellten sich zu den Besuchern.

Der Künstler stellt sich vor
Ein Buch verschaffte dem Siegener Klaus Süßmann einen ersten Kontakt zur Kunst, erzählt er den Gästen. Später faszinierten ihn, der im Bauhandwerk eine Ausbildung absolvierte, die Möglichkeiten, Sand in Kunst einzusetzen. Auch die alten Gruben in seiner Heimatregion zogen ihn immer wieder an. „1979 fand ich kleine Holzstücke mit interessanten Strukturen, verwitterte Papiere, Pappe, auf denen sich neue Strukturen herausbildeten“, schildert er. Und er machte es sich zur Aufgabe, diese Strukturen künstlerisch herauszuarbeiten.

Dinge erzählen Geschichten
Er spürte nach, wofür die Materialien ursprünglich verwendet wurden, wie sie sich bei dieser „Aufgabe“ verknickten, zerknitterten, wie sie im Zwischendurch die Zeit verbrachten und sich veränderten– und gab ihnen, die mittlerweile Abfall geworden waren, ein neues Leben. Der fünfteiligen Arbeit mit „Faltungen“ hat er nur wenige Farbspuren hinzugefügt, betont er. Neben Papier hat er in seiner Ausstellung auch (Kakao-)säcke verarbeitet.



Bei seinen reinen Malerei-Bildern hat er dann die eigene Befindlichkeit, „Spuren in mir“, gesucht und umgesetzt. Wichtig sei es, dem Werk Spannung zu verleihen, es nicht „totzumalen“, sagt er. Um dieser Gefahr zu entgehen, bedürfe es genauer Beobachtung, auch seiner selbst. Die Kunst liegt im Weglassen, stimmt er Marli Bartling zu.

Große Meister als Inspiration
In Siegen-Eiserfeld, wo der berühmte US-amerikanische Künstler Richard Serra seine gigantischen Stahlskulpturen formen lässt, hat auch Süßmann seinen Blick schweifen lassen und fand Formen zum Gestalten. Ein Ergebnis ist das tonnenschwere Kunstwerk namens „Fanal“, das große Leichtigkeit ausstrahlt und im Gelände des Stöffel-Parks zu sehen ist.

Inspiration zu seinen Werken bekam er früh von Alberto Burri mit seinen Materialbildern („Er sprach mir aus der Seele“) und von Künstlern der informellen Malerei wie Emil Schumacher.

Der 65-Jährige will, gesundheitlich eingeschränkt, nun nach neuen Möglichkeiten suchen, Kunst zu machen, sagt er. Er legt bei der Ausstellung kleinere Werke aus, die auch käuflich erwerblich sind.

INFO: Die Ausstellung ist täglich bis zum 4. Mai zu sehen. Sonn- und feiertags öffnet außerdem das Café Kohleschuppen ab 13 Uhr. Adresse: Stöffel-Park, Stöffelstraße in Enspel. Kontakt unter Telefon 02661/908 980-0 oder per E-Mail info@stoeffelpark.de. (PM Tatjana Steindorf)


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