Werbung

Nachricht vom 01.02.2018    

Tarifbewegung in der Metall- und Elektroindustrie

Nachdem die Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie am Wochenende ergebnislos abgebrochen wurden, hat die IG Metall zu eintägigen Warnstreiks aufgerufen. Seit dem 1. Februar, morgens 5 Uhr steht bei GEA Westfalia in Niederahr der Betrieb still.

Warnstreik bei GEA Westfalia. Fotos: IG Metall

Niederahr. Die Kolleginnen und Kollegen von GEA beteiligen sich am 24-Stunden-Warnstreik, zu dem die IG Metall, Geschäftsstelle Betzdorf aufgerufen hat. Insgesamt 220 Kolleginnen und Kollegen der Früh-, Tag- und Spätschicht kämpfen für die Forderung der IG Metall in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Uwe Decker, Betriebsratsvorsitzender der Firma GEA Westfalia zeigte sich erfreut über die große Resonanz am Warnstreik. Dies sei ein starkes und deutliches Zeichen Richtung Arbeitgeber.

Solidarische Grüße überbrachten heute Morgen Betriebsratskollegen aus den Firmen Mubea, Daaden und Faurecia, Scheuerfeld. Zu den Streikenden sprach außerdem Reiner Groebel, Personalchef der IG Metall und Sebastian Hebeisen, DGB Koblenz. Uwe Wallbrecher, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Geschäftsstelle Betzdorf verdeutlichte nochmals die Forderung der IG Metall. „ Wir wollen nicht nur 6 Prozent mehr Lohn und Gehalt, wir wollen zukunftsfähige Arbeitszeiten, die zum Leben passen“, rief er den Streikenden zu. „ Sollten sich die Arbeitgeber nicht bewegen, geht der Kampf für einen guten Tarifvertrag weiter in die nächste Runde.“ (PM)

Die Meinung von Dipl. oec. Siegbert Pinger, Geschäftsführer Kommunikation und Netzwerke vem.die arbeitgeber kritisiert die Streiks als "schädlich für die Metall- und Elektroindustrie". Hauptgeschäftsführer des vem.die arbeitgeber Bröcker erklärte, dass bei allem Einigungswillen auch die unterschiedlichen wirtschaftlichen Lagen der Unternehmen berücksichtigt werden müssten.

"Die 24-Stunden-Streiks sind reines Gift für den Standort Deutschland. Sie schädigen nicht nur unsere direkt betroffenen Mitgliedsunternehmen – gestern die Firma Federal Mogul in Herdorf, heute und in den nächsten Tagen unsere Mitglieder Eaton in Holzhausen und Dausenau und Aleris in Koblenz, GEA Westfalia Separator in Niederahr und thyssenkrupp Rasselstein in Andernach. Angesichts der internationalen Vernetzung unserer Firmen richten sie auch schweren Schaden in unserer gesamten Industrie und am Produktionsstandort Deutschland an. Denn unsere Kunden haben Null Verständnis für Lieferengpässe aus einem Land mit den geringsten Arbeitszeiten und den höchsten Arbeitskosten", so Thorsten Bröcker.



Elf Prozent der M+E-Betriebe lägen bei einer Nettoumsatzrendite von 0 bis 1 Prozent. Alleine die zuletzt von der IG Metall geforderte Erhöhung in der ersten Stufe von 4,5 Prozent würde bedeuten, dass ein mittelständischer Gießereibetrieb mit einer Umsatzrendite von 0,8 Prozent (laut ifo Befragung September 2017) und einem Personalkostenanteil von 40 Prozent in die roten Zahlen rutschen würde.

Der Arbeitgeberverband vem.die arbeitgeber hat am 31. Januar nach dem Beginn der 24-Stunden-Streiks im Tarifgebiet Rheinland-Rheinhessen beim Arbeitsgericht Koblenz Klage gegen die IG Metall erhoben - und zwar im Hauptsacheverfahren auf Unterlassung der Streiks und Feststellung eines Schadensersatzanspruchs dem Grunde nach. Damit verbunden ist die Feststellung der Rechtswidrigkeit des Arbeitskampfes. Gleichwohl sei man weiter bereit, eine Lösung am Verhandlungstisch und nicht im Gerichtssaal zu suchen. (PM)


Lokales: Wallmerod & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Strandgespräche zur Zukunft: Unternehmensnachfolge am Koblenzer Stattstrand

Der "Nachfolge-Beach" fand bereits zum vierten Mal am Koblenzer Stattstrand statt und lockte über 200 ...

Sparkasse Westerwald-Sieg unterstützt DRK Selters mit 1.000 Euro

Die Sparkasse Westerwald-Sieg überreichte dem DRK-Ortsverband Selters eine Spende in Höhe von 1.000 Euro. ...

"Wie können wir als Region gemeinsam wachsen?" Erfolgreiche siebte Business Night von Wäller Helfen

Am Donnerstagabend (12. Juni) fand die siebte Wäller Helfen Business Night im Adlerland Rotenhain statt ...

Energiewende in Koblenz: Netzbetreiber und Handwerk im Dialog

In Koblenz trafen sich kürzlich Vertreter von Gas- und Wasserinstallationsunternehmen mit der Energienetze ...

Hachenburg: Erfolgsbier jetzt auch alkoholfrei erhältlich

Das mehrfach ausgezeichnete Hachenburger Hell bekommt Zuwachs. Ab sofort ist die beliebte Biersorte auch ...

70 Jahre Möbelhaus Kranz: Wohnideen aus dem Westerwald

Das Einrichtungshaus Kranz in Nauroth feiert sein 70-jähriges Bestehen. Bekannt für seine persönliche ...

Weitere Artikel


Neuer Wehrführer in Wölferlingen und Wehrführer in Maxsain bestätigt

An der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Wölferlingen hat ein Wechsel stattgefunden. Rene Hellmann ist ...

Lewentz: Leben im Westerwald ist sicher

Zum Parteiabend des SPD Ortsvereins Mörlen/Unnau haben sich die Genossen in diesem Jahr einen besonderen ...

Sachbeschädigungen an Autos

In Siershahn wurde eine mutwillige Sachbeschädigung an einem PKW Ford festgestellt, die nachts verübt ...

"Karobuben" beim Finale in der SWR-Liveshow am 11. Februar

Mit ihrem neuen Song "Ein Date" sind die "Karobuben" derzeit im Radio zu hören, das Lied stößt auf Begeisterung ...

Gemeinsam die berufliche Weiterbildung für die Branche stärken

Jetzt ist es beschlossene Sache: Das Gastronomische Bildungszentrum der Industrie- und Handelskammer ...

Notarkammer informiert: Brexit und Briefkastengesellschaften

Zahlreiche in Deutschland tätige Unternehmen weisen eine englische Rechtsform auf. Insbesondere die Limited ...

Werbung