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Nachricht vom 30.01.2018    

Pfarrer Rehfeld geht: Der stille Ästhet verabschiedet sich

So einen Pfarrer wie Gert Rehfeld gibt’s auf der ganzen Welt kein zweites Mal. Mit diesem Satz spricht Dekan Wolfgang Weik das aus, was die meisten Gäste in der voll besetzten Maxsainer Kirche wohl denken: Gert Rehfeld ist ein Unikum. Und doch müssen sich die Maxsainer und Wölferlinger nun von dem stillen Theologen trennen. Rehfeld geht in den Ruhestand und ist mit vielen wertschätzenden Worten verabschiedet worden.

Feierliche Verabschiedung von Pfarrer Rehfeld. Fotos: Peter Bongard

Maxsain. 18 Jahre lang war Rehfeld in den Kirchengemeinden Maxsain und Wölferlingen aktiv – ohne viel Getöse, aber zuverlässig, bescheiden, belesen. „Gert Rehfeld hat ein unglaubliches Detailwissen: Man hört ihm einfach nur mit Staunen zu“, erinnert sich Albrecht Henning. Er ist Pfarrer der Partnergemeinde Krina im Kirchenkreis Wittenberg und hat mit Rehfeld viele schöne Begegnungen zwischen den evangelischen Christen aus Ost- und Westdeutschland erlebt. „Aber Gert Rehfeld erklärt nicht nur, sondern hört auch gut zu.“

Der Pfarrer hat freilich nicht nur ein offenes Ohr. Er hat auch einen wachen Blick für die Dinge, die um ihn herum und in der Natur vor sich gehen. Er ist ein Ästhet, der „Wert darauf legt, Schönes zu erhalten“, wie es Dekan Weik formuliert. Das Schöne, das ist für Gert Rehfeld nicht nur ein baulich reizvolles Gemeindehaus, das während seiner Amtszeit umfangreich renoviert wurde. Es ist auch die Tradition des eigenen Ortes, die Rehfeld als Mitglied des Männergesangvereins Maxsain jahrelang pflegte. Der MGV weiß diese Verbundenheit ebenso wie der Musikverein und der Kirchenchor Maxsain zu schätzen: Alle drei Ensembles verabschieden sich musikalisch von Gert Rehfeld.

Dessen Zukunft findet nun nicht mehr in Maxsain und Wölferlingen, sondern im Kannebäckerland statt. „Wir verlieren einen Seelsorger mit Gottvertrauen und klaren theologischen Standpunkten. Aber Gert Rehfeld bleibt Westerwälder – obwohl er das mit dem Wäller Platt nie so ganz verstanden hat“, sagt Kirchenvorsteher Udo Rufa augenzwinkernd.



Was in seiner neuen Heimat auf ihn wartet, weiß der scheidende Pfarrer noch gar nicht so genau. Das ist aber auch nicht schlimm. „Nehmen Sie sich ruhig Zeit für den Übergang, auf dass Sie Ihren Ruhestand gut gestalten“, gibt ihm Pröpstin Annegret Puttkammer mit auf den Weg. „Gott macht Neuanfänge möglich und schafft neues Leben. Das haben Sie auf der Kanzel, im Dorf, im Unterricht und am Krankenbett bezeugt, und das gilt auch für Ihren Ruhestand.“

Mit Rehfelds Abschied beginnt auch für die beiden Kirchengemeinden eine Zeit des Umbruchs. „Wir werden sehr intensiv mit Ihnen gemeinsam überlegen, wie wir die Pfarrdienste in der Region gestalten können“, kündigt Annegret Puttkammer an. Bis das geregelt ist, kümmern sich Pfarrer Peter Boucsein-Kuhl und Pfarrer Oliver Sigle als Vakanzvertreter um Maxsain und Wölferlingen.

Gert Rehfeld selbst wünscht seiner Gemeinde für diese herausfordernde Zeit Gottes Segen und betont in seiner Predigt noch einmal, was ihm in den vergangenen 18 Jahren besonders wichtig geworden ist: „Die alten Grußformeln ,Grüß Gott’ und ,Gelobt sei Jesus Christus’ erinnern uns daran: Lasst uns auf dem Weg den Lobpreis Gottes nicht vergessen!“ (bon)


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