Werbung

Nachricht vom 12.01.2018    

Zwischen Egoismus und Nächstenliebe

Fast den gesamten christlichen Glauben beinhaltet das Bibelwort „Einer trage des anderen Last“. Enthält es doch die Aufforderung für den Nächsten da zu sein. Aber was bedeutet uns dies in unserer modernen Gesellschaft, in der auch im Westerwald zu viele sich selbst der Nächste sind, der Egoismus zum Normalfall geworden ist. Antworten darauf wurden beim traditionellen Neujahrsempfang im Seniorenzentrum Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach gesucht. Doch es wurde auch gefeiert.

Die Mitwirkenden des Neujahrsempfanges zum Thema „Einer trage des anderen Last“ freuten sich über einem gelungenen Start ins neue Jahr im Seniorenzentrum im Buchfinkenland. Fotos: privat

Horbach. Nachdem die Trägerschaft der Einrichtung im vergangenen Jahr von den Barmherzigen Brüdern zu Montabaur auf die Dernbacher Katharina Kasper Gruppe übergegangen war, begrüßte Heimleiter Franz Schmitz die vielen Gäste im festlichen Gesellschaftsraum. „Wir sind hier angekommen und wollen das Haus zukunftsfest machen“, so Schmitz. Die Schaffung eines Tagespflegebereiches sei ein sichtbarer Anfang.

Als Vorsitzender des Fördervereins und Moderator des Abends begrüßte Uli Schmidt die Teilnehmenden in „verwirrenden Zeiten“. Der mitgliederstarke Verein wolle weiterhin zur Teilhabe von alten Menschen in und außerhalb der Pflegeeinrichtung beitragen. Er warnte davor, die Erwartungen an den neuen Träger zu hoch zu schrauben. Vielmehr sei das Haus am Anfang eines Prozesses, an dessen Ende eine weitere spürbare Verbesserung der Pflegequalität stehen solle.

Für Begeisterung sorgte das Folkduo „Orange Moon“ mit Geige, Gitarre und teilweise Gesang. Dies zunächst mit irischen Tänzen und am Ende als Zugabe mit dem als Rockklassiker bekannten Lied „Whiskey in the jar“, das aber eigentlich auf ein irisches Volkslied zurückgeht. Mit ihrem Lied „Was uns verbindet“ schaffte das Duo musikalisch den Übergang zum Thema des Abends: Einer trage des anderen Last.

Ausführlich leitete der Moderator dann in die Bedeutung dieses Bibelwortes ein. Bei großen Lasten durch Krankheit, Geldsorgen oder Streitigkeiten sei es oft schon hilfreich einfach zuzuhören, darüber zu reden und so neuen Mut zu geben. „Doch wenn Menschen ihr Päckchen nicht mehr allein tragen können, ist es oft möglich, auch praktisch anzupacken“, so Schmidt. Als Beispiele für Hilfe beim Tragen von Lasten nannte er die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen im Altenheim und in der Nachbarschaftshilfe Buchfinkenland.



Min einem ersten Kurzstatement erläuterte Erika Leisenheimer als stellvertetende Vorsitzende von „Gemeinsam ist es möglich e.V.“ wie die Mitglieder des Vereins dazu beitragen, die Last für Menschen mit einer Behinderung in unserer Region zu verringern. „Wir tragen durch verschiedene Maßnahmen dazu bei, dass die von uns Betreuten selbständiger werden und teilweise in Wohnformen außerhalb eines Wohnheimes leben können“. Sie wies darauf hin, dass es dem Verein an jüngeren Aktiven fehle um die Last der Betreuungsarbeit dauerhaft auf mehr und belastbarere Schultern verteilen zu können.

Auch bei einem Aufenthalt im Krankenhaus sind von den Patienten oft schwere Lasten zu tragen. Da ist das ehrenamtliche Wirken der „Grünen Damen“ sehr hilfreich. Über das segensreiche Wirken von 20 dieser „Grünen Engel“ im Krankenhaus Dernbach berichtete dessen Pflegedirektorin Astrid Eisenberg. „Sie müssen oft Krisen auffangen und begleiten die Patienten zur Untersuchung, halten die Hand oder hören einfach zu“. Dies sei oft belastend und setze fachliche Schulung und Zuverlässigkeit voraus.

Das Küchenteam um Manuela Justi und Werner Reuter hatte wieder ein ebenso ansehnliches wie schmackhaftes Büfett vorbereitet, dem niemand der Gäste widerstehen konnte. Der Vorsitzende des Fördervereins für das Ignatius-Lötschert-Haus lud alle Anwesenden dazu ein, Mitglied in dem Verein zu werden, damit noch mehr für die alten Menschen getan werden kann. Eine Verteilaktion von 4.000 neu gedruckten Flyern in alle Haushalte der Kleinregion soll mit dazu beitragen. Möglichst schon bis zur Mitgliederversammlung am 17. Februar soll dadurch die Grenze von 200 Fördermitgliedern erstmals überschritten werden. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Einbruchversuch in Juweliergeschäft in Rennerod vereitelt

Rennerod. Wie die Polizeidirektion Montabaur berichtet, ereignete sich der Vorfall zwischen 21.40 Uhr und 22.15 Uhr in der ...

Arbeiten an der Kirburger Kirche dauern noch bis Ende des Jahres

Kirburg. Mit dem Dach startet die zweite Phase der umfangreichen Sanierung des vom 1872 bis 1874 erbauten Gebäudes. Die Planungen ...

Blaulichterlebnis beim Girls' Day: Die Polizeiinspektion Hachenburg öffnete die Türen für interessierte Mädchen

Hachenburg. Von 9 bis 14 Uhr erhielten 13 neugierige Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren aus dem oberen Westerwaldkreis ...

Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Weitere Artikel


TTF Oberwesterwald mit zwei Staffelsiegen

Gebhardshain. Damit steigt man in der Frühjahrsrunde 2018 in die 1. Kreisklasse auf. Zum erfolgreichen Team gehören die Gebhardshainer ...

Gesetzliche Unfallversicherung greift nicht automatisch

Region. Zum bestandenen Abitur gehören für viele junge Menschen traditionell eine Feier und der mit großer Spannung erwartete ...

Neujahrsempfang des Handwerks mit Bischof Dr. Stephan Ackermann

Koblenz/Region. „Die künftige Bundesregierung muss den Meisterbrief aufwerten und damit seine Bedeutung für Wirtschafts-, ...

Zum Rosenmontagszug in Rennerod anmelden

Rennerod. Im letzten Jahr wurde erstmals der Verlauf signifikant geändert, so dass die Bürger schon während der Zugaufstellung ...

Kein Plastik in die Biotonne

Westerwaldkreis. Dies kann, so Werkleiter Stefan König, nicht einfach so hingenommen werden, da die Verunreinigungen die ...

Neues Programmheft der „Zweiten Heimat“ erschienen

Höhr-Grenzhausen. Bereits mit Schulbeginn nach den Weihnachtsferien wurde das neue Programmheft wieder in der Verbandsgemeinde ...

Werbung