Wieviel Kultur brauchen wir im Westerwald?
Kultur ist gut für die Menschen und die Wirtschaft in der Region! Darin waren sich alle Aktiven der Kleinkunstbühne Mons Tabor bei einem Plenumstreffen in der Kunsthalle in Montabaur einig. Schwerpunktthema des Tages, an dem auch Verantwortliche der Kunsthalle teilnahmen, war: „Wieviel Kultur brauchen wir eigentlich im Westerwald?“
Montabaur/WW. Übereinstimmung bestand zwischen den Machern der Kunsthalle und der Kleinkunstbühne darin, dass das Kultur- und Kunstangebot im Westerwald ein nie gekanntes Ausmaß an Menge und Vielseitigkeit erreicht hat. Bernhilde Skrebutis stellte als einer der „Motoren“ der Kunsthalle fest: „Die Wirtschaft im Westerwald läuft auch deshalb so gut, weil der weiche Standortfaktor Kultur eine ungeahnte Dichte erreicht hat“.
Uli Schmidt stellte als Vorsitzender der Kleinkunstbühne und Kreistagsmitglied fest: „Im Kulturangebot unserer Region geht Quantität noch zu oft vor Qualität, jeder will irgendwas mit Kultur machen, ohne die Wirkung auf andere Kulturschaffende oder die Region im Blick zu haben“. Kritisiert wurde, dass Großveranstaltungen mit einer Magnetwirkung für den Tourismus keine Chance mehr haben, da Organisatoren die Arbeit und Geldgeber das Risiko scheuten. Geplant ist, mit weiteren Kooperationspartnern das Thema im kommenden Jahr unter Einbeziehung der gesamten Kulturszene sowie Politik und Wirtschaft breit zu diskutieren. Dabei soll auch darüber gesprochen werden, wie das Angebot im Kreis besser koordiniert und auch jüngere „Wäller“ mehr für hochwertige Kulturveranstaltungen interessiert werden können.
Beeindruckt zeigten sich die Gäste in der Kunsthalle vom gelungenen Start dieser jungen Einrichtung in der Kreisstadt. „Erst im Herbst 2016 eröffnet, haben wir schon zahlreiche Ausstellungen, Konzerte, Workshops und Lesungen mit insgesamt über 3.000 Besuchern organisiert“, stellte Gilbert Skrebutis erfreut fest. Adolf Becker-Flügel informierte kurz über die Historie des genutzten Industriegebäudes, das er günstig erworben und für den künstlerischen Zweck bereitgestellt hatte. Beide wiesen auch auf das erfolgreich gestartete Angebot im Kellergewölbe an der Stadtmauer mit seinem Kleinkunstprogramm am „Krummen Dienstag“ hin.
Die Mitglieder der Kleinkunstbühne Mons Tabor beschlossen in der Kunsthalle ihr 31. Jahresprogramm mit den bekannten Formaten „Musik in alten Dorfkirchen“ und dem Kleinkunstfestival „Folk & Fools“. Höhepunkt im kommenden Jahr wird wohl das 25. Jubiläum der „Westerwälder Kabarettnacht“ vom 15 bis 18. März sein. Neu ist das Format „Kabarett am Gelbach“, das nach einer gelungenen Premiere in diesem Jahr künftig immer im Januar fester Bestandteil des Angebotes der Bühne sein soll. Bei einem Workshop am 24. Februar im Karlsheim in Kirchähr wollen die Kleinkünstler die Weichen für die Zukunft stellen. Dabei besteht auch die Möglichkeit für Interessenten von den Kulturkonsumenten auf die Seite der Kulturmacher zu wechseln. Wer daran interessiert ist und sich eine Mitarbeit im Team der Kleinkunstbühne vorstellen kann, darf sich wenden an uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
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