Straßenbaumaßnahmen für 15 Millionen Euro bei Hachenburg
Gezielte Verbesserungen im Raum Hachenburg für den Bereich B 414 und B 8 sind nach den Vorstellungen der Verantwortlichen geplant. Auftakt der aufwendigen Baumaßnahmen, die sich über verschiedene Jahre hinziehen werden, beginnt mit dem Abriss der Wehranlage an der Schneidmühle. Verschiedene Brückenbauwerke über die dann streckenweise dreispurige B 414 sollen in dem Zusammenhang erneuert werden.
Hachenburg/Nister. Der Landesbetrieb Mobilität in Diez hatte Planer, Politiker und Vertreter der Kommunen zur Vorstellung der geplanten Straßenbaumaßnahmen für den Großraum Hachenburg in die Straßenmeisterei Schneidmühle eingeladen. LBM-Dienststellenleiter Lutz Nink konnte unter anderem auch Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker willkommen heißen und die aufgehängten Bildtafeln erläutern.
Verkehrsstaatssekretär Andy Becht verwies auf die behördlichen Genehmigungsverfahren und die zeitaufwendigen Planungskonzepte, die notwendig sind, um solche großräumigen Verkehrskonzepte zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur umsetzen zu können. Er gab sich sehr zuversichtlich, dass die angedachten Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden können. Mit dem begonnenen Rückbau der Wehranlage an der Schneidmühle sei der Startschuss gegeben für den Ausbau der neun Kilometer langen Ausbaustrecke von der Anschlussstelle der L 281 bis zur Anbindung der B 413, wozu insgesamt 15 Millionen Euro investiert werden müssen. Neben der Anlage von dritten Fahrstreifen werden sowohl die Überführung der L 288 über die B 414 (Nistertalstrasse), als auch weitere Brückenbauwerke erneuert.
„Nur ein gut ausgebautes Netz an Bundesfernstraßen und Landesstraßen, ergänzt durch wirkungsvolle Kreisstraßenverbindungen, ermöglicht es den Menschen auch in den ländlich geprägten Regionen mobil zu bleiben“, merkte Staatssekretär Becht an. „Verkehrspolitik ist immer auch ein Stück Wirtschaftspolitik“. Darüber hinaus soll - so Becht - 2018 der dreispurige Ausbau der B 8 bei Hasselbach gestartet werden. Gleichzeitig berichtete er von Gesprächen mit den Kollegen aus dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen, die das Nadelöhr in Richtung Uckerath für die täglichen Pendler angesprochen hatten.
Auch Lutz Nink untermauerte die Ausführungen des Staatssekretärs Becht und gab gezielte Hinweise auf die detaillierten Bauabschnitte. Der Abriss von in die Jahre gekommenen Brücken werde allein schon deshalb notwendig, weil streckenweise eine dritte Fahrspur ergänzt werde. Auch im geplanten Ausbau der B 8 Richtung Weyerbusch und der Maßnahme bei Rennerod (B 255) werden 2018 weitere Planungen erforderlich machen. Nicht vergessen bei den Zukunftsplänen wurde im Rahmen der Europäischen Fernstraßen-Konzeption auch die bepflanzte „Grünbrücke“ für die Wildüberquerung, die im Zusammenhang mit der Verbesserung der Ost-West-Verbindung im Bereich Hof genannt wurde.
In der sich anschließenden Debatte beteiligten sich unter anderem auch Landtagspräsident Hendrik Hering und die Bundestagsabgeordnete Gabi Weber (SPD) als auch Helmut Kempf (CDU), als Vertreter der kommunalen Seite und nutzte die Chance der LBM für den perfekten Winterdienst zu danken. Aus seiner Erfahrung nach mehr als 40 Jahren als Pendler wisse er worum es gehe. Repa
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Dazu Kommentar von Reinhard Panthel
Kein Ersatz für verhinderte Westerwaldautobahn
Jahrelang hat die Landes- und Kreispolitik den oberen Westerwald im Raum Hachenburg etwas stiefmütterlich behandelt. Für eine Verbesserung der Infrastruktur sind heute im mobilen Zeitalter Straßen notwendig. Nicht nur für die auf bessere Straßen angewiesenen Pendler, sondern auch für Investoren, die sich hier ansiedeln könnten, aber wegen der Verkehrserschließung andere Standorte bevorzugen. Eine „Westerwaldautobahn“ wäre nicht nur für den Raum Hachenburg ein Segen gewesen, sondern auch spätestens nach der deutschen Wiedervereinigung als eine ideale Ost-West-Verbindung von der A 3 bei Mogendorf oder Dierdorf ihrer Ausgabe gerecht geworden. Als Bindeglied zwischen der A 3 und der A 45 durch nichts zu ersetzen. Das ist nun zu spät und vorbei.
Auffallend ist dabei, dass die Hessen von Herborn aus in Richtung Oberwesterwald ihre Straßen zum Teil dreispurig ausgebaut hatten. Von Dierdorf aus ist ebenfalls ein vernünftiger Ausbau der B 413 erfolgt, aber nur bis an die Grenze der Verbandsgemeinde Hachenburg. Weder die Verbandsgemeindeverwaltung noch die sich nicht einig werdenden Kirchturmspolitiker aus Höchstenbach sorgten wenigstens in der entsprechenden Flächennutzungsplanung dafür, dass später einmal eine Umgehungsstraße für Höchstenbach (B 8/B 413) noch für Wied oder Merkelbach möglich wurde. Das Jammern über die unzumutbare Verkehrsbelastung auf der B 413 durch die Ortszentren klappt aber immer noch.
Mit der Beseitigung des Stauwehrs an der Schneidmühle wird gleichzeitig auch ein Erbe der planerischen Unvernunft im Straßenbau beseitigt. Wegen eines „verbrieften und vererbbaren Wasserrechtes“ haben sich mit Duldung der damaligen Straßenbauverwaltung Planer ausgetobt, die ein überdimensioniertes Stauwehr mit einem unverantwortlich hohen finanziellen Aufwand verwirklicht hatten. Dort sind Millionen Mark im wahrsten Sinne des Wortes in den Sand gesetzt worden. Zum Glück ist von diesem Wahnsinn bald nichts mehr zu sehen.
Jetzt bleibt nur noch zu wünschen, dass die den Verkehrsteilnehmern zugemuteten Umleitungen und Verkehrsbeeinträchtigungen während der monatelangen Ausbauphasen so kurz wie möglich und so lang wie nötig von der Straßenbauverwaltung überwacht und kontrolliert werden.
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