Werbung

Nachricht vom 28.08.2017    

Forum Wirtschaftsethik diskutiert über Interkulturelle Kompetenz

Kulturelle Begegnungen irritieren beide Seiten, machte Referentin Sandra de Vries den Teilnehmern des „Forums Wirtschaftsethik“ in Bad Marienberg deutlich. Rund 60 interessierte Zuhörer waren zu der Veranstaltung mit dem Thema: „Kulturelle Unterschiede – Chance oder Konfliktpotential“ ins Europahaus gekommen. „Es ist völlig normal, dass wir die Unterschiede und nicht die Gemeinsamkeiten wahr nehmen“, führte de Vries weiter aus. Die weit gereiste Ethnologin beobachtet seit 30 Jahren die Entwicklung von Gesellschaften und die Rollen der Einzelnen darin.

Die Ethnologin Sandra de Vries hielt einen Impulsvortrag zur Interkulturellen Kompetenz. Fotos: Veranstalter

Bad Marienberg. Sie berichtete, dass die eigene Wahrnehmung durch Stereotype vereinfacht werde, die durch die kulturelle Identität geprägt werden. So entstehe eine eingeschränkte Sichtweise, wie durch eine bunte Brille. „Erst wenn ich realisiere, dass ich eine „eingefärbte Brille“ trage, kann ich versuchen auf andere Weise zu sehen“, sagte de Vries. Fettnäpfchen seien vor allem in der Kommunikation vorprogrammiert. So sei es in vielen asiatischen Gesellschaften unhöflich mit „nein“ zu antworten, weswegen uns die eigentliche Handlungsabsicht unklar bleibe, sagte de Vries. In manchen Kulturen sei es dagegen respektlos anderen Menschen in die Augen zu schauen, was besonders irritierend sei, da in unserer Gesellschaft hauptsächlich über die Augen kommuniziert werde. Deshalb sei auch das Tragen von Burkas beispielsweise ein so emotional besetztes Thema, führte de Vries aus.

An die Begrüßung durch Landrat Achim Schwickert und den Impulsvortrag von Sandra de Vries schloss sich eine Podiumsdiskussion an, in der sich durchaus kontroverse Sichtweisen zeigten. Teilnehmer der Diskussionsrunde waren Barbara Hemkes vom Bundesinstitut für Berufsbildung, Müntaz Karagöz, Handwerksmeister und Mitglied im Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Koblenz, Dirk Weigand, Schulleiter des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg und Joachim Dell, Schulleiter der Berufsbildenden Schule Westerburg. In der von Moderatorin Selina Marx geführten Diskussion kamen brisante Themen, wie Bildungsselektion durch Migrationshintergrund oder Einkommensgrenzen und der Umgang mit Zwangsehen von Schülerinnen in der Türkei zur Sprache. Wie Unternehmen den Herausforderungen einer heterogenen Belegschaft begegnen und welche Rolle die Schulen für die Integration von Migranten spielen können – darüber war unter den Diskussionsteilnehmern keine Einigung zu erzielen. Denkanstöße gab es für das interessierte Publikum jedoch jede Menge. Im Anschluss an die rund zweistündige Veranstaltung gab es noch Gelegenheit weiter miteinander ins Gespräch zu kommen.



Das „Forum Wirtschaftsethik – Zukunft braucht Werte“ wurde im Jahr 2005 gegründet, pausierte zwischenzeitlich und wurde nun von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH (WFG), den Evangelischen Dekanaten Selters und Bad Marienberg, der Katholischen Erwachsenenbildung im Bistum Limburg, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz- Geschäftsstelle Montabaur und der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald wieder belebt. Ziel dieser Gemeinschaftsinitiative ist es, gesellschaftlich relevante Fragestellungen in den wirtschaftlichen Kontext zu übertragen und zu erörtern, wie Unternehmen und Gesellschaft mit diesen Themen umgehen können.
(PM Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis mbH und Sabine Hammann-Gonschorek)


Lokales: Bad Marienberg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Sparkasse Westerwald-Sieg fördert junge Musiktalente

Die Sparkasse Westerwald-Sieg setzt ihr Engagement für das Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz in Montabaur ...

TraForce Workshop in Hachenburg: Mit Instagram zur starken Arbeitgebermarke

ANZEIGE | Am 20. Mai 2025 findet in Hachenburg ein kostenloser TraForce Workshop statt, der zeigt, wie ...

Hachenburger Osterhasen überraschen mit neuer Limmo aus der Westerwald-Brauerei

In der Osternacht erlebten viele Haushalte im Westerwald eine unerwartete Überraschung. Hunderte als ...

SOPREMA spendet 5.000 Euro an Wildpark Bad Marienberg

Das Unternehmen SOPREMA, bekannt für seine innovativen Abdichtungs- und Dämmstoffsysteme, hat der CDU-Kreistagsfraktion ...

Digitalisierung trifft Energiewende: Der Digital-Stammtisch Westerwald/Sieg

Am Dienstag, 6. Mai, lädt der Digital-Stammtisch Westerwald/Sieg zu einem spannenden Abend bei "MANN ...

Rechtsberatung für Existenzgründer in Montabaur

Die Gründung eines Unternehmens ist oft mit vielen rechtlichen Fragen verbunden. Die IHK Koblenz bietet ...

Weitere Artikel


Stadtrat Ransbach-Baumbach beschloss Änderungen

Der Stadtrat Ransbach-Baumbach hat in seiner Sitzung am 26. Juni die Offenlegung der Entwurfsunterlagen ...

Die erbauliche Seite im Handwerk

196 Bauhandwerker beginnen ihre überbetriebliche Lehrlingsunterweisung in den HwK-Berufsbildungszentren: ...

Fit zur Weltmeisterschaft der Friseure nach Paris

Deutsche Friseure greifen nach dem Weltmeistertitel in Paris. Vom 16. bis 18. September trifft sich dort ...

Geburtstagsüberraschung – Schule macht Festival bunt

Am Wochenende war es wieder soweit - Das "SPACK!Festival", das mittlerweile zu den Highlights im Westerwald ...

Kinderrechte-Würfel werden aufpoliert

Hausputz am „Platz der Kinderrechte“ in der Töpferstraße in Höhr-Grenzhausen: Aktive des Deutschen Kinderschutzbundes ...

Stimmzettelschablonen für Blinde und Sehbehinderte anfordern

Der Sehbehindertenverein Rheinhessen bietet zur Bundestagswahl einen besonderen Service für Blinde und ...

Werbung