Werbung

Nachricht vom 16.07.2017    

Bahn und Bundespolizei: Bahnanlagen sind kein Abenteuerspielplatz

Jedes Jahr im Sommer ereignen sich Unfälle auf und an Bahnanlagen, meistens mit tödlichem Ausgang. Die Deutsche Bahn und die Bundespolizei warnen auch in diesem Jahr: Selfies im Gleis und Klettern auf abgestellte Züge sind nicht cool sondern lebensgefährlich. Auch die Abkürzung eines Weges über das Gleis ist lebensgefährlich

Bahnanlagen sind kein Platz für Mutproben, für Abkürzungen oder Selfies. Foto: Archiv/Kuriere

Region. Endlich, die lang ersehnten Sommerferien sind da. Zeit, sich mit Freunden zu verabreden, die Seele baumeln zu lassen und Abenteuer zu erleben. „Gerade unsere Anlagen, Züge und Gleise üben auf junge Menschen oft eine große Faszination aus und wecken die Neugierde. Es ist uns daher ein wichtiges Anliegen, vor allem auch jetzt in den Ferien noch einmal auf das richtige Verhalten auf Bahngelände aufmerksam zu machen, damit aus Spaß nicht plötzlich bitterer Ernst wird“, betont Markus Krittian, Eisenbahnbetriebsleiter bei der DB Netz AG. „Jeder Unfall ist einer zu viel – und durch das Befolgen einiger einfacher Regeln zu vermeiden.“

Der wichtigste Grundsatz lautet: Bahnanlagen sind keine Spielplätze, es ist verboten, sie zu betreten! Auch wenn ein Foto oder Selfie im Gleis oder die Abkürzung über die Schienen auf den ersten Blick noch so verlockend und berechenbar erscheint – hier droht ernste Gefahr! Züge können, anders als Fahrzeuge auf der Straße, Hindernissen nicht ausweichen und haben aufgrund ihrer großen Masse einen Bremsweg von bis zu 1.000 Metern. Darüber hinaus sind sie erst spät zu hören und auch mit Blick auf ihre Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen: ICE-Züge sind im Durchschnitt mit 160 Stundenkilometern unterwegs – auch in einigen Bahnhöfen und an Haltepunkten.

„Das Klettern auf abgestellte Züge ist ebenfalls lebensgefährlich“, warnt Polizeidirektor Nicolai-Steve Schipfer von der Bundespolizei. „Immer wieder passiert ein Bahnstromunfall mit Kindern oder Jugendlichen, auch 2017 kam es bereits zu mehreren tragischen Ereignissen. Die meisten dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich. Oft ist jungen Leuten gar nicht bewusst, dass in der Bahn-Oberleitung mit 15.000 Volt etwa 65 Mal mehr Strom fließt als in der Steckdose zu Hause. Und man muss die Oberleitung nicht einmal berühren – schon bei bloßer Annäherung kann es zu einem lebensbedrohlichen Stromüberschlag kommen. Daher unser Appell: Bleibt bitte den technischen Bahnanlagen fern!“

DB AG und Bundespolizei engagieren sich bereits seit Jahren, um Unfälle zu vermeiden. Der Bedarf ist nach wie vor groß: Allein in den vergangenen fünf Jahren ereigneten sich bei der DB AG hunderte Unfälle durch unerlaubtes Überqueren der Gleise. Weitere etwa 80 Unfälle passierten im gleichen Zeitraum durch Klettern auf Waggons oder Strommasten.

Kostenloses Informations- und Unterrichtsmaterial für Schulen, Kindergärten und Interessierte online abrufbar. Für Vor- und jüngere Grundschüler wurde das Medienpaket „Sicher unterwegs mit Oli“ konzipiert. Unter www.olis-bahnwelt.de/sicher_unterwegs findet sich ein Sicherheitspaket mit vielen Infos und Filmen rund um das richtige Verhalten an Bahnanlagen. Ergänzt wird das Angebot durch ein Interview mit einem Sicherheitsfachmann, ein Plakat mit den wichtigsten Warn- und Hinweisschildern und einem Bastelbogen.



Das Medienpaket „Olis Chance“ setzt sich aus einem Animationsfilm und einer Broschüre für den fachübergreifenden Unterricht zusammen. Es thematisiert unter anderem Mutproben und Unachtsamkeit an Bahnanlagen von Kindern und Jugendlichen. Das Material richtet sich an die Klassenstufen vier bis acht und ist abrufbar unter: oli@deutschebahn.com

„Wir wollen, dass Du sicher ankommst“ wendet sich mit insgesamt acht emotionalen Videospots vor allem an Jugendliche und junge Eltern. Die Kampagne thematisiert die häufigsten Fälle falschen Verhaltens: Missachten von Vorschriften und Durchsagen, Überschreiten der Sicherheitslinie und unachtsames Verhalten auf dem Bahnsteig. Aber auch das unerlaubte Betreten von Schienen, Klettern auf abgestellte Güterzüge oder gefährliche Selfies im Gleis werden aufgegriffen. Ein weiterer Clip, der gleichzeitig Teil der Gemeinschaftsaktion „sicher drüber“ ist, sensibilisiert für die bestehenden Regeln am Bahnübergang. Alle Videos finden sich auf der DB-Jugendwebseite http://www.deutschebahn.com/de/bahnwelt/draufabfahren/ankommen/gecheckt-sicher-unterwegs.html

Mit „sicher drüber“ informieren DB AG, ADAC, Bundespolizei, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sowie die gesetzlichen Unfallversicherungen VBG und UVB Straßenverkehrsteilnehmer über das richtige Verhalten am Bahnübergang. Kampagnenspot, Broschüre, Statistiken und Verhaltensregeln sind online verfügbar unter: www.deutschebahn.com/sicherdrueber.

Das Medienpaket der Bundespolizei "Achtung Bahnstrom! 15 000 Volt sind tödlich - sucht Euch was anderes" richtet sich mit dem Unfallopfer Vanessa vor allem an Jugendliche. Neben einem Präventionsfilm enthält das Paket einen Kino-Trailer, ausführliche Interviews der Beteiligten, Begleitfilme, Faltblätter, Poster, Präsentationen sowie verschiedenes Präventions- und Unterrichtsmaterial für die Präventionsarbeit.

Die Materialien stehen unter https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04Sicher-auf-Bahnanlagen/02_Bahnstrom/bahnstrom_node.html zum Download bereit und können unter kriminalpraevention@polizei.bund.de kostenlos angefordert werden.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Doppelmord in Bad Breisig: Liebesschwur der Angeklagten vor dem Landgericht Koblenz

Der Satz des Tages fiel am Donnerstag, dem 10. Juli, als die Mitangeklagte in dem Doppelmordprozess vor ...

Deichstadtfest Neuwied gestartet - Vier Tage großartige Unterhaltung

Am Donnerstagnachmittag (10. Juli) wurde das 44. Deichstadtfest durch Oberbürgermeister Einig eröffnet. ...

100 Jahre Berufskrankheitenliste: Ein Meilenstein im Arbeitsschutz

Vor 100 Jahren wurde mit der Einführung der Berufskrankheitenliste ein Grundstein für den modernen Arbeits- ...

Autofreier Gelbachtag: Straßensperrungen zwischen Montabaur und Weinähr

Am 13. Juli verwandeln sich die Landesstraßen L 313 und L 325 in eine autofreie Zone. Der Gelbachtag ...

Hachenburger CDU verabschiedet langjährige Ehrenamtler

In einer feierlichen Fraktionssitzung wurden in Hachenburg fünf verdiente Mitglieder für ihre jahrzehntelange ...

Sachverständigentag in Koblenz: Neue Experten vereidigt und spannende Einblicke gewährt

Am Sachverständigentag der Handwerkskammer Koblenz wurden drei neue Sachverständige feierlich vereidigt. ...

Weitere Artikel


Zusammenstoß im Gegenverkehr – mehrere Verletzte

Am Sonntagnachmittag den 16. Juli kam es erneut zu einem Verkehrsunfall mit mehreren verletzten Personen. ...

Bedrohung mit Messer auf Kirmes in Ransbach-Baumbach

Auf der Kirmesveranstaltung in Ransbach-Baumbach wurden am Sonntag, den 16. Juli um 4.30 Uhr zwei Männer, ...

Viel Polizeiarbeit auf Straßen im Westerwald

Das Wochenende bescherte der Polizei zahlreiche Einsätze: Verkehrsunfallflucht unter Alkoholeinfluss, ...

Wandertipp: Skulpturenweg im Gelbachtal

Wandern und Kunst bilden seit jeher ein kongruentes kulturelles Paar, daher führen viele Wanderwege an ...

Einbruchdiebstahl in Vereinsheim und Kabelfund

Die Polizei sucht Zeugen eines Einbruchs in das Vereinsheim des Tennisclubs Rennerod, bei dem ein Receiver ...

Verkehrsunfall mit schwer verletztem Motorradfahrer

In Wirges übersah eine Autofahrerin beim Abbiegen einen Motorradfahrer. Bei der Kollision wurde der Motorradfahrer ...

Werbung