Werbung

Nachricht vom 02.06.2017    

Gefundene Milan-Kadaver bei den zuständigen Behörden melden

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) reagiert auf die Meldung der Naturschutzinitiative, dass ein Rotmilan durch den Schlag einer Windenergieanlage getötet worden sei (der Kurier berichtete). Der BUND bemängelt das einseitige Meldeverfahren und die - nach seiner Ansicht gefährliche - grundsätzliche Ablehnung der Windrotoren.

Milane über dem Westerwald. Symbolfoto: WW-Kurier

Westerburg. Die Stellungnahme des BUND lautet: „Die Presse meldete in dieser Woche, dass ein toter Rotmilan (Milvus milvus) unter einer Windenergieanlage am „Roten Kopf“ bei Westerburg gefunden wurde. Laut den Informationen in der Presse wurde der Vogel durch die Windkraftrotoren zerschlagen. In Anbetracht der Tatsache, dass die unterste Rotorkante bei diesen Anlagen erst bei etwa 80 Metern beginnt und Rotmilane sich in der meisten Zeit in Höhen unterhalb 80 Meter auf-halten, erscheint dieser voreilige Schluss äußerst vage und wissenschaftlich absolut unbegründet. Rotmilane gehören zu den streng geschützten Vogelarten.

Wer tote Tiere dieser Arten findet, sollte sie bei der zuständigen unteren Landespflegebehörde bei der Kreisverwaltung unverzüglich melden und direkt dort abgeben. Die zuständige Behörde kann dann die tatsächliche Todesursache durch ein unabhängiges Fachinstitut feststellen lassen. Die Kreisverwaltung als Genehmigungsbehörde nach dem Bundesnaturschutzgesetz für Windenergieanlagen wurde in diesem konkreten Fall massiv kritisiert und hat natürlich Interesse daran, dass der Fall aufgeklärt wird. Diese Möglichkeit hat sie allerdings nicht mehr, weil der Kadaver bereits entsorgt wurde – nachdem man offensichtlich nur die Naturschutzinitiative über den Fund informiert hatte.

Dass in der Presse die Forderung erhoben wurde, nun den weiteren Ausbau der Windenergie komplett zu stoppen, ist für den BUND nicht nachvollziehbar. Wer dies fordert, akzeptiert den Weiterbetrieb gefährlicher Atom- und Kohlekraftwerke und eine Klimakatastrophe, die die Zukunft kommen-der Generationen gefährdet. Der BUND kämpft nicht nur für den Schutz seltener Vögel, sondern auch für eine Energiewende, die der ganzen Natur und letzten Endes auch dem Überleben der Rotmilane dient. Dazu gehört auch ein geregelter Ausbau der Windenergie an geeigneten Standorten. Selbstverständlich auch rechtlich einwandfreie und vollumfängliche Genehmigungsverfahren, wie am „Roten Kopf“.“



Die betroffene BUND Kreisgruppe Westerwald fordert daher „eine neutrale Untersuchung aller zu-künftigen Funde toter Tiere an Windenergieanlagen. Nur so können differenzierte Erkenntnisse für die Beurteilung von solchen Projekten wie am Standort ‚Roten Kopf’ gewonnen werden“, schlussfolgert Marvin Schnell, bei der BUND Kreisgruppe Westerwald im Sprecherrat zuständig für die Bereiche Energiewende und Klimaschutz. Er ergänzt: „Es stellt sich abschließend die Frage, warum einige Naturschützer immer wieder einzig und allein mögliche Schlagopfer an Windenergieanlagen nutzen, um gegen solche Anlagen zu polarisieren. Wer setzt endlich einmal dazu ins Verhältnis das Zig-fache an Totfunden an Straßenrändern oder an Fensterscheiben von Gebäuden?“ (PM Marvin Schnell, BUND)


Lokales: Westerburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Westerburg auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Vereine


Feierliche Eröffnung der ersten "Wäller Helfen"-Koordinationsstelle in Oberroßbach

Oberroßbach. Emmerichenhainer Pfarrerin Claudia Elsenbast und Pater Kanuti aus Hellenhahn-Schellenberg eröffneten die Zeremonie ...

SV Gehlert zeigt Engagement beim 22. Deutschen Down-Sportlerfestival in Wetzlar

Wetzlra/Gehlert. Seit fast zehn Jahren unterstützt der SV Gehlert das Down-Sportlerfestival. In diesem Jahr reisten am 21. ...

Eisbachtaler Sportfreunde laden zum Sichtungstraining ein

Nentershausen. Am Sonntag, 6. Oktober, um 9.30 Uhr veranstalten die Eisbachtaler Sportfreunde in Nentershausen ein Sichtungstraining. ...

Herbstturnier des Reitervereins Montabaur-Horressen: Ein Wochenende voller Pferdesport

Montabaur. Das Herbstturnier des Reitervereins Montabaur-Horressen findet am Wochenende vom 28. und 29. September 2024 statt. ...

Wäller Helfen e.V. stärkt Gemeinschaft im Westerwald als neuer Teil des Ela-Netzwerks

Oberroßbach/Westerwald. Die Aufnahme von Wäller Helfen e.V. in das Ela-Netzwerk symbolisiert einen bedeutenden Schritt in ...

Neues Koordinierungsbüro von Wäller Helfen e.V. öffnet am 28. September in Oberroßbach

Oberroßbach. Der Verein "Wäller Helfen" hat einen Grund zum Feiern: Am 28. September wird das neue Koordinierungsbüro am ...

Weitere Artikel


Probieren geht vor Studieren: Tests für Gymnasiasten

Montabaur. Auch wer sich nicht zwischen mehreren Fächern entscheiden kann, erhält durch das Ergebnis dieses studienfeldbezogenen ...

Erfolgreiche Premiere – Erstes Boule-Turnier in Selters

Selters. Da nicht nur erfahrene Boule-Spieler den Weg nach Selters fanden, sondern eben auch wie es geplant war, zahlreiche ...

Arbeitslosenquote sinkt im Mai auf 3,3 Prozent

Montabaur. „Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitieren fast alle Personengruppen – allerdings in unterschiedlichem Maß“, ...

Pedelec-Entdeckertour zu Flora, Fauna und Geschichte

Stegskopf/Daaden. Mit fast 665 Metern ist das Gebiet nach der Fuchskaute die zweithöchste Erhebung im Westerwald. Im östlichen ...

Musiker trafen sich zum ersten gemeinsamen Konvent

Alsbach. Der Dekanatskirchen-Musikausschuss Selters in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Familien- und Erwachsenenbildung ...

Kommunionkinder spenden über 1.600 Euro

Rennerod. In Rennerod kamen 666 Euro zusammen, in Hellenhahn-Schellenberg und Neustadt sogar 1.012 Euro. Die Eltern der Erstkommunionkinder ...

Werbung