Werbung

Nachricht vom 13.05.2017    

Wildkätzchen im Wald lassen!

In diesen Wochen bringen die Wildkatzen in den Wäldern von Rheinland-Pfalz ihre Jungen zur Welt. Auch wenn sie allein und scheinbar mutterlos gefunden werden, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) dringend, die Tiere nicht anzufassen oder gar mitzunehmen. Wildkatzensichtungen können dem BUND gemeldet werden.

Wildkatze. Foto: Thomas Stephan / BUND

Region. „Immer wieder erleben wir, dass besorgte Spaziergänger oder Wanderer die jungen Kätzchen auflesen und zu Tierärzten oder Schutzstationen bringen“, erläutert Bianca Goll, Wildkatzenexpertin des BUND. „Dabei ist die Mutter in der Regel gerade auf der Jagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe. Deshalb raten wir unbedingt dazu, die Tiere wenn überhaupt nur kurz aus größerer Entfernung zu beobachten und in Ruhe zu lassen.“

Oftmals werden die grau getigerten Wildkätzchen für Nachwuchs entlaufener Hauskatzen gehalten. „Bei den jungen Wildkatzen fällt die Unterscheidung zu Hauskatzen besonders schwer“, erklärt Bianca Goll. „Wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Schwanzspitze als Wildkatze erkennbar.“

Verborgen in Baumhöhlen oder im dichten Gebüsch verbringen die Kätzchen ihre ersten Lebenstage. Nach kurzer Zeit aber erkunden sie bereits spielerisch in immer weiteren Kreisen die Umgebung. Da oftmals natürliche Wurf- und Ruheplätze fehlen, nutzen Wildkatzenmütter immer wieder auch Holzstapel, die sogenannten Holzpolter, als Versteck für ihre Jungen. „Wenn diese in der Aufzuchtzeit der Wildkätzchen abgeräumt werden, kommen immer wieder junge Wildkatzen um“, erläutert Goll. „Wir fordern deswegen Förster und Waldbesitzer auf, die Beräumung der Holzpolter erst im September zu starten oder die gewonnenen Baumstämme sofort und ohne Zwischenlagerung im Wald abzutransportieren, um dieses Risiko für die gefährdete Wildkatze zu verringern.“



Die Wildkatze ist eine scheue Jägerin und war einst fast ausgerottet. Wer sie in freier Natur zu Gesicht bekommt, ist Zeuge eines immer noch seltenen Naturschauspiels geworden. "Die größte Bedrohung der Wildkatze ist die Zerschneidung und Verarmung ihres Lebensraums durch Ackerflächen, Straßen und Siedlungen", führt Wildtierexpertin Goll aus. "Damit die isolierten Populationen und viele andere gefährdete Tiere eine echte Überlebenschance haben, ist dringend ein Netzwerk aus miteinander verbundenen Wäldern notwendig. Der BUND fordert seitens der Politik deshalb eine bessere Vernetzung natürlicher Lebensräume in Deutschland und eine ambitionierte Umsetzung des kürzlich vorgestellten ‚Bundeskonzepts Grüne Infrastruktur‘.“

Weitere Informationen:
Die Wildkatze ist vor allem in Mittel- und Südwestdeutschland beheimatet. Rheinland-Pfalz ist eines ihrer Hauptverbreitungsgebiete. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hier auf Jungtiere zu stoßen natürlich umso höher. Eine druckfähige Karte zur Verbreitung der Wildkatze in Deutschland finden Sie unter http://tinyurl.com/wildkatzenvorkommen.

Wer Wildkatzenjunge gesehen hat, kann dies hier melden: http://www.wildkatze-rlp.de/kontakt/wildkatzenbeobachtung_oder_fund/www.bund.net/wildkatzenkontakt.

Die Forderungen des BUND an die Politik zur zukünftigen Umsetzung des „Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ finden Sie hier: https://tinyurl.com/GrueneInfrastruktur.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


Rotary Club spendet 6.665 Euro für Kinderhospizarbeit im Westerwald

Der Rotary Club hat eine Spende an den Verein zur Förderung der Kinderhospizarbeit im Westerwald übergeben. ...

Vom Westerwald zum Papst-Jubel: Männerchor Eintracht 1905 Nentershausen singt im Petersdom

Der Männerchor "Eintracht" 1905 Nentershausen erfüllte sich einen Traum und sang im Petersdom. Die viertägige ...

Gemütliche Adventsfeier im Dorfgemeinschaftshaus Langenbach

Im Dorfgemeinschaftshaus von Langenbach fand eine stimmungsvolle Adventsfeier statt, die zahlreiche Mitglieder ...

Herborner Eisenbahnverein präsentiert neue Kalender und Bildband

Der Herborner Eisenbahnverein e.V. hat seine neuen Kalender für das Jahr 2026 vorgestellt, die mit beeindruckenden ...

Wäller Helfen erhält erneut 30.000 Euro Förderung für den Westerwald

Der Verein Wäller Helfen e. V. sichert sich abermals finanzielle Unterstützung. Das Programm "Engagiertes ...

Naturschutzgebiet Nauberg bleibt erhalten: Naturschützer begrüßen Urteil des Oberverwaltungsgerichts

Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz hat entschieden, dass der Nauberg als Naturschutzgebiet ausgewiesen ...

Weitere Artikel


Geisterfahrer von der B 255 noch nicht ermittelt

Am 30. April verursachte ein Geisterfahrer auf der B 255 einen schweren Unfall. Der Fahrer des entgegenkommenden ...

Horhausener Blumenmarkt erneut ein Anziehungspunkt der Region

Am Samstag, 13. Mai, war es wieder soweit. Horhausens Marktplatz verwandelte sich dank des 37. Blumenmarktes ...

Matschanlage zum Geburtstag der Kita „Rappelkiste“

Die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Kindertagesstätte „Rappelkiste“ wurde am Wochenende 13./14. Mai ...

Neues aus der Diabetestherapie

Diabetes mellitus ist eine Krankheit mit einer hohen Anzahl betroffener Menschen sowie einer steten Steigerung ...

Bürgerinitiative "HachenburgSollBuntBleiben" lädt ein

"Vielstimmigkeit ist der Sauerstoff der Demokratie." Diesen Ausspruch unseres neuen Bundespräsidenten ...

13-jähriger flüchtet nach Unfall mit PKW

Am 12. Mai, des Nachts gegen 4.15 Uhr, kam es in der Brunnenstraße in Kölbingen zu einem Verkehrsunfall ...

Werbung