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Nachricht vom 10.05.2017    

Teezeremonie, Tai Chi und nasse Füße für Westerburgerinnen

Die Schülerinnen der BBS Westerburg, die zum Austausch im chinesischen Qingdao weilen, berichten weiterhin von ihrem erlebnisreichen Aufenthalt. Die Dimensionen unterscheiden sich erheblich von der Wäller Heimat, so erschien den jungen Frauen der Hafen so groß wie der ganze Westerwald. Eindrücke und Projektbeiträge sammeln lassen keine Ruhepausen. Der Bericht vom achten und neunten Tag im Reich der Mitte:

Fotos: privat

„Zunächst begann der Dienstagvormittag mit einer einstündigen Besprechung unserer „Hausaufgaben“ vom Vortag. Im Anschluss überlegten wir zusammen, wie wir die restlichen Tage effektiv für das Projekt organisieren können. Deswegen vereinbarten wir am Dienstagabend an unserem Projekttagebuch weiter zu arbeiten, um dazu am Donnerstag letzte Fragen vor Ort klären zu können.

Danach lernten wir, wie man eine traditionelle chinesische Teezeremonie durchführt. Dafür mussten wir uns zunächst die dazugehörige Kleidung anziehen. Bei der Teezeremonie gibt es einen festgelegten Ablauf. Besonders wichtig ist dabei die korrekte Handhaltung. Für jede Bewegung gibt es eine vorgeschriebene Position aller Finger. Dadurch sieht alles sehr elegant aus. Als nächster Programmpunkt stand Tai Chi an, eine typisch chinesische Kampfkunst, in der man die Kraft des Gegners aufnimmt und umwandelt. Wir lernten verschiedene Figuren, wie der Weiße Kranich und die Drei Pferde. Der Tai Chi-Meister war sehr begeistert von unseren Fortschritten. Nach diesen Anstrengungen gab es für uns traditionelle chinesische Kochkunst zum Mittag – Chicken Burger und Pommes.

In der Mittagspause übten wir für die Talentshow am Donnerstag zwei typisch deutsche Tänze ein. Nachmittags zeigten uns unsere Gastgeber stolz „Ba Da Guan“, einen Stadtpark mit einem 1937 erbauten burgähnlichen Herrenhaus, in welchem der reichste Mann von Qingdao gewohnt hat. Heute ist es ein kleines Museum. Dann hatten wir Pause am Strand und machten auf einem Steg ein Gruppenfoto. Dabei überraschte uns eine große Welle und damit hatten wir alle die Füße nass. Aber das Foto ist Weltklasse geworden! Zur Erholung haben wir uns in ein malerisches kleines Strandcafé gesetzt und unsere Schuhe trocknen lassen. Hier kostete der Kaffee sagenhafte zehn Euro! Allerdings wurde er auch in sehr exklusivem Porzellan mit einer Orchideenblüte als Dekoration serviert und dazu gab es Erdbeeren, Plätzchen und Schokopralinen. Interessant zu beobachten war, dass der Strand voll mit Hochzeitspaaren und ihren Fotografen war. In China werden die Hochzeitsfotos nicht am eigentlichen Hochzeitstag gemacht. Man fährt dafür an einem anderen Tag zu einem besonders schönen Ort. Das Hochzeitsfoto hat einen besonderen Stellenwert und hängt in vielen chinesischen Schlafzimmern riesengroß über dem Ehebett.

Anschließend fuhren wir zurück zur Schule, wo unsere chinesischen Austauschschülerinnen schon auf uns warteten und Pläne für den Abend schmiedeten. Einige der chinesischen und deutschen Schülerinnen fuhren in die Innenstadt, um Schlittschuh zu fahren. Unsere Lehrer waren von den Eltern einer Schülerin zum Abendessen eingeladen, deren 83-jährige Großmutter die Deutschen unbedingt kennenlernen wollte.

Wieder ein Tag vorbei. Schon bald neigt sich dieser unvergessliche Aufenthalt dem Ende.
Hier noch ein Artikel unserer chinesischen Partnerschule über uns:
http://mp.weixin.qq.com/s/LZ52fgxtqM9jGACMcuhCvg

Tag 9: Wie gewohnt begann der Tag wieder für alle sehr früh. Wir trafen uns morgens pünktlich an der Schule, um unseren 8-Uhr-Bus zum Hafen zu bekommen. Wir fuhren ungefähr 40 Minuten. Um an den Hafen zu gelangen, mussten wir durch einen Tunnel unter dem Meer fahren. Die tiefste Stelle war 80 Meter unter dem Meeresspiegel.

Als wir ankamen, ging es für uns in ein sogenanntes "Central Control Center", wo wir einen zehnminütigen Film über den Qingdao Hafen sahen. Anschließend bekamen wir eine Führung, in der uns noch einmal etwas genauer erklärt wurde, wie die Fracht ankommt und entladen wird. Das Schüttgut wird dabei von riesigen Kränen auf ein kilometerlanges Förderband geladen. Der Hafen erschien uns etwa so groß wie der ganze Westerwald. Nach Warenumschlag ist er weltweit der siebtgrößte Hafen. Die Güter werden entweder übers Meer transportiert oder mit der Eisenbahn durch Russland bis nach Deutschland.



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Dann ging es auch schon weiter in einen Industrie-Park zur Förderung internationalen Internethandels, wo uns durch einen ausführlichen Vortrag alle Import-, Export - und Zollbedingungen erklärt wurden. Wir haben bei den meisten Aktivitäten immer deutsch-chinesische Dolmetscher dabei und bei diesem schwierigen Vortrag hatte unsere Dolmetscherin einige Probleme, die deutschen Fachausdrücke zu finden. Manches blieb uns dadurch zunächst schleierhaft, aber durch Nachfragen konnten wir dann doch alles verstehen.

Aufgabe war es jetzt, Notizen zu machen und Fragen zu stellen, die für die Marktanalyse für unsere Produkte relevant waren. Der Chef des Unternehmens nahm sich dabei sehr viel Zeit für unsere Anliegen. Dann wurden wir in den sogenannten Präsentationsraum geführt, wo die internationalen Produkte, die über diese Internetplattform erworben werden können, ausgestellt waren und manche konnte man dort auch kaufen. Einige von uns fanden sogar ähnliche Produkte wie ihre aus Deutschland vor.

Wir stellten viele Fragen an die Marktleiter, wie sie die Verkaufsaussichten für unsere Westerwälder Produkte in China einschätzen: Hat unser Produkt in China eine Chance? Würden Leute mehr Geld dafür ausgeben weil es aus Deutschland kommt? Usw... Dieser Tag war für unser Projekt sehr hilfreich.

Bevor wir zum verspäteten Mittagessen in die Schule fuhren, überquerten wir noch eine Megabrücke. 26 Kilometer ging es über das Meer. Die Brücke hat zehn Billionen Yuan gekostet. Als wir alle gut gegessen hatten und wieder gestärkt waren, gingen wir mit unseren Austauschschülerinnen und den Lehrern in eine kleine Markthalle, in der wir noch eine Stunde die Möglichkeit hatten, unser restliches Geld auszugeben. Dabei haben wir gehandelt wie die Weltmeister und waren sehr zufrieden mit unseren Einkäufen. Als schließlich alle fertig mit Bummeln und Souvenirs kaufen waren, fuhren wir mit dem Bus zurück in die Schule. Auf uns warteten bereits einige chinesische Lehrer in der Küche. Zum Essen machten wir nun alle gemeinsam chinesische Teigtaschen, welche wir anschließend aßen. Dabei trafen wir zufällig auf die Delegation einer japanischen Schule, die diese Woche unsere Gastschule besucht. Nach dem Essen besprachen wir noch einmal die Projektaufgaben für den morgigen Tag. Bei unserem von den chinesischen Partnern vollgepackten Besuchsprogramm nutzen wir oft die Mittagspause und die Abende für unsere Projektarbeit, wobei es nicht immer einfach ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Morgen ist zum Beispiel das eigentlich geplante Volleyball-Spiel zugunsten des Projekts gestrichen worden. Nach einem anstrengenden, aber auch sehr produktiven Tag machten wir uns dann gemeinsam mit unseren Austauschschülerinnen auf den Heimweg."



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