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Nachricht vom 01.04.2017    

Bündnis Klimaschutz Mittelrhein mischt sich in den Wahlkampf ein

Das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein, ein überparteiliches Netzwerk von bereits 16 Verbänden aus Klima-, Umwelt- und Naturschutz aus dem Raum Koblenz-Neuwied-Westerwald, wird sich ab sofort in den Wahlkampf einmischen mit dem Motto „Klimaschutz zuerst! – Rechtspopulismus? Nein danke!“ das Bündnis plant zahlreiche Aktionen vor dem Klimagipfel COP23 in Bonn.

Neuwied/Montabaur. „Leider wird zurzeit das Thema Klimaschutz von den meisten Parteien totgeschwiegen. Obwohl in Paris eine Begrenzung der Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad verbindlich vereinbart wurde, duckt die Politik sich weg. Der CO2-Ausstoß verharrt auf hohem Niveau. Das ist unverantwortlich gegenüber kommenden Generationen und das wollen wir ändern“, so Peter Thelen von den Naturfreunden und der BI gegen das AKW Mülheim-Kärlich.

Das Bündnis Klimaschutz fordert deshalb, dass sich alle Politiker und Verwaltungen bei ihren Maßnahmen immer die Klimaschutz-Wirkungen ihrer Entscheidungen vor Augen halten. „Klimaschutz zuerst!“ gelte auch für die Wirtschaft, Haushalte, Verkehr oder Verbraucher. Egbert Bialk vom BUND betont: „Die Politik muss hier klare Rahmen setzen, wenn wir die Klimaziele noch erreichen wollen. Das werden wir sehr deutlich einfordern.“ Dazu gehören:
- Schnellere Abwicklung der Atomkraft. Thelen: „Die Energiewende hat die gefährlichen AKW überflüssig gemacht, bei Rückbau und sicherer Mülllagerung sind nun riesige Probleme zu lösen.“
- Kohleausstieg sofort. Keine Energietechnologie schädigt Landschaft, Klima und Gesundheit schlimmer als die Kohlekraft;
- Ausbau der Erneuerbaren und Abbau von Bürokratie bei Wind- und Sonnenkraft. Erhaltung der Bürgerenergiegenossenschaften, Speichern statt Riesenstromtrassen;
- Energiesparanstrengungen, auch im Bereich Wärme und Verkehr, Lenkung durch CO2-Abgaben, raus aus der Verschwendungswirtschaft;
- Verkehrswende: Verbrennungsmotor ist eine Technik von gestern. Stoppt die Abgas-Betrüger! E-Autos nur mit Ökostrom, attraktiver Nahverkehr, Förderung von Rad- und Fußverkehr;
- Agrarwende und fairer Welthandel: Klima- und Naturschutz durch Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft und regionale Märkte statt der Agrarindustrie, Informationen über gesunde, fleischreduzierte Ernährung.

Erste Aktionen im Internet laufen bereits an, zum Beispiel www.klima-first.de, gestartet von Frank Simonis, Neue Energie Bendorf. Viele Kandidaten werden in Kürze zu ihrer Klimapolitik befragt, Straßenaktionen und CO2-freie Touren folgen im Sommer und im November die aktive Teilnahme am Bonner Klimagipfel. Simonis: „Wir sind der festen Überzeugung, dass nur unsere aktive Zivilgesellschaft der Politik auf die umwelt- und klimapolitisch notwendigen 'Sprünge' helfen kann."



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Das Klimabündnis tritt ausdrücklich den Politikern entgegen, die die Klimaproblematik unverhohlen leugnen. „Gerade rechte Gruppierungen wie die AfD sind Sammelbecken von Klimaskeptikern und Atomfreunden“, so belegt Helmut Gelhardt von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung KAB. Ein Sprecher für Energiepolitik der AfD, Günter Keil, habe erklärt, der Atomausstieg sei "ein dunkles Kapitel deutscher Energie- und Umweltpolitik". Sein Kollege Stephan Boyens meinte, der Klimawandel sei Panikmache und die Anstrengungen Deutschlands CO2 einzusparen, ergäben wenig Sinn. Gelhardt: „Ursachen und Folgen des Klimawandels werden ins Lächerliche gezogen, unzweifelhafte Erkenntnisse des Weltklimarats (IPCC) ohne Sachbegründung einfach verworfen. In der Agrarpolitik schlägt sich die AfD nur vorgeblich auf die Seite des "kleinen Mannes", kritisiert, dass die bäuerlich-ökologische Landwirtschaft die Preise für Lebensmittel in die Höhe treibe. Mit solchen rückwärtsgewandten Anschauungen der rechten Gruppierungen und deren verquerer Ideologie ist kein Staat zu machen und schon gar keine Umwelt- und Klimapolitik, die für das Überleben dieses Planeten - für die Bewahrung der Schöpfung - unerlässlich ist. Wir werden allen Demokratiefeinden entschieden entgegentreten und sagen klar und deutlich: Rechtspopulismus? Nein danke!“ (PM Egbert Bialk für das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein)

Weitere Informationen: Bündnis Klimaschutz Mittelrhein: klimaschutznord.bund-rlp.de oder BUND-Regionalbüro, Kornpfortstraße 15, 56068 Koblenz, Telefon: 0261-9734539 oder regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de, Egbert Bialk, mobil 01578 6257149.



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Kommentare zu: Bündnis Klimaschutz Mittelrhein mischt sich in den Wahlkampf ein

5 Kommentare

Sehr geehrter Herr Gelhardt,
da schein ich ja voll ins Schwarze getroffen zu haben. Worauf sind Sie denn angesprungen?
Auf den Nebenerwerbskommunisten? Wahrscheinlich – bei Ihrer bisherigen Leserbriefbiografie.
Im Übrigen: Ich habe mit keinem einzigen Wort den Klimawandel geleugnet oder für nicht existent erklärt.
Was mir aber bei diesem neuen „Bündnis der real existierenden einzigen Wahrheit am Mittelrhein“ ziemlich übel aufstößt ist folgendes:
Sobald, speziell in der Region Mittelrhein, auch nur ansatzweise die Wörter Regenerative Energiegewinnung in den Mund genommen werden, wird alles was an sachlichen und unsachlichen Argument vorhanden ist, in die breite Öffentlichkeit gestreut und auf breiter Front mobil dagegen gemacht. Alternative Energiegewinnung – ja gerne,- aber bitte nicht bei uns! Westerwald, Eifel oder Hunsrück eignen sich dafür viel besser – Hauptsache der Mittelrhein bleibt weiterhin romantisch und schön anzuschauen.
Was halten Sie denn davon, wenn wir am schönen Mittelrhein alle unbewirtschafteten Weinberge mit Solarpanels vollstopfen. Sieht zwar nicht schön aus, verursacht aber weder Schlagschatten noch Infraschall. Oder vielleicht kann ja das Mitteilrheintal mit der Gewinnung von Energie durch das Rekuperationsverfahren beim Bremsen von Güterzügen zur Energiegewinnung beitragen?
#5 von Stefan Roß, am 04.04.2017 um 12:24 Uhr
Ach ich vergaß. Züge wollen Sie ja auch in den Westerwald oder sonst wohin verlegen. Schließlich sind die Menschen dort ja schon an die ökologische Energiegewinnung gewöhnt.
Außerdem haben Sie die von mir erwähnten „politische Deppen“ in Ihrem Leserbrief unterschlagen. Wundert mich, da Sie doch ansonsten keine Gelegenheit auslassen gegen diese sogenannte„Partei“ zu stänkern – womit sie, wohlgemerkt – nicht ganz unrecht haben.
Aber so ist das halt. Egal ob Öko, Linker oder Brauner – dass Meinungsmonopol nimmt jeder für sich in Anspruch – nur die Argumente sind beliebig.

#4 von Stefan Roß, am 04.04.2017 um 12:23 Uhr
Sehr geehrter Herr Roß,
"Umweltfetischisten", "linkslastige Nebenerwerbskommunisten", "sonstiges Geviech","ärztlich attestierte Paranoia,"ökologische Schwachmaten" sind ausgezeichnete sachliche Gegenargumente zum real existierenden - sehr wesentlich vom Menschen mit verursachten Klimawandel. Ihr sprachliches und geistig-kulturelles Niveau ist leider nicht höher als das des Klimawandelleugners Donald Trump. Sachliche Argumente fallen beim US-amerikanischen Präsidenten und bei Ihnen buchstäblich ins intellektuelle NICHTS.
Helmut Gelhardt, Mitglied in der KAB, BUND, Naturfreunde
#3 von Helmut Gelhardt, am 04.04.2017 um 06:40 Uhr
Na endlich!
Jetzt haben die Umweltfetischisten endlich die wahren und einzig schuldigen an der globalen Erderwärmung ausgemacht. Die Rechtspopulisten.
War ja auch nicht schwer, weil aus Sicht dieser eher linkslastigen Nebenerwerbskommunisten eigentlich jeder ein Rechtspopulist ist, der nicht ihre Weltsicht vertritt und sich Ihrer neuesten Vereins- und Verbandserrungenschaft anschließt.
Das ganze dann auch noch Bündnis Klimaschutz Mittelrhein zu nennen, ist jedoch ein schlechter Treppenwitz.
Sobald nämlich irgendwo am Mittelrheins auch nur die Spitze eines Windrades am Horizont der umliegenden Regionen auftaucht, gründen sich sofort 20 BI’s die dagegen sind, tauchen plötzlich Herscharen von Schwarzstörchen, Rotmilanen, Gelbbauchunken und sonstiges Geviech auf und nötigenfalls finden sich auch noch taube und blinde BI-Mitglieder die ärztliche Gutachten einreichen wonach der Taube Probleme mit Infraschall und der Blinde Schlafstörungen durch das rote Blinklicht der Windmühlen bekommt.
Und wenn das dann immer noch nicht ausreicht um klimafreundliche Stromproduktion zu verhindern, nennt man das ganze romantisches Rheintal oder Weltkulturerbe und bekommt ärztliche attestierte Paranoia, weil die Sichtachse am Horizont durch ein weit entferntes Windrad gestört wird.
Wenn diese ökologische Schwachmaten gegen politische Deppen vorgehen wollen, sollen sie es machen, aber dann sollten sie eine Partei gründen und es auch so benennen und nicht als Bündnis Klimaschutz gegen Rechts.
#2 von Stefan Roß, am 03.04.2017 um 13:05 Uhr
Das Klima hat sich schon immer geändert? Gewiss, nur dauerten die Änderungen Jahrtausende oder gar Jahrmillionen. Oder sie wurden durch Katastrophen ausgelöst. Der von Menschen gemachte Klimawandel dagegen ist unvergleichlich rasant und hat schon jetzt massive Auswirkungen auf alles Leben auf diesem Planeten. Die Menschen haben Lösungen gefunden, den Klimawandel einzudämmen. Ich erwarte von meinen Volksvertretern, diese Wege klar und deutlich und aktiv zu fördern. Eine kompromisslose CO2-Abgabe wäre ein bedeutender Schritt
#1 von Frank Simonis, am 03.04.2017 um 07:59 Uhr

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