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Nachricht vom 15.03.2017    

Mutig! - Projekt Großfamilie

T-Shirts, Gummistiefel, Regenjacken, warme Pullover für alle Fälle – Unterwäsche! Alles dabei? Stopp! Impfpässe, Fieberthermometer, Wundspray und – ganz wichtig! – Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Eine Großfamilie fährt in Urlaub. Da ist selbst die Checkliste fürs Kofferpacken ein Akt und es bedarf Umsicht und Weitsicht, damit alles da ist für den Fall der Fälle.

Mitmachen und 1.000 Euro gewinnen. Foto: Panthermedia/TatyanaGl

Region. „Großfamilie“ – das beginnt für die meisten in einer von Egoismus geprägten Leistungsgesellschaft schon bei drei Kindern. Und tatsächlich: Nur neun von 100 Familien in Deutschland haben drei Kinder, zwei von 100 haben sogar vier Kinder und nur eine von 100 Familien traut sich, fünf und mehr Kinder in die Welt zu setzen.

In eine Gesellschaft, die Erfolg als steile Karriere und viel Geld auf dem Konto definiert, passt Kinderreichtum nicht hinein. Und: Kinder kosten Geld. Experten* haben ausgerechnet, dass Familien mit einem Kind im Durchschnitt 550 Euro im Monat für das Kind ausgeben. Bei mehr Kindern sinken die Kosten zwar – bei Familien mit zwei auf 475 Euro im Monat, bei drei Kindern auf rund 453 Euro pro Kind – dafür steigen aber andere Kosten, zum Beispiel für ein größeres Auto und eine größere Wohnung. Da wundert es nicht, wenn fast ein Viertel der Familien mit vier oder mehr Kindern (auch) Transferleistungen wie Sozialhilfe, Wohngeld oder Hartz IV benötigt, um über die Runden zu kommen.

Ein Glück kommt selten allein
Projekt Großfamilie: Das eine sind die oftmals schwierigen finanziellen Bedingungen, das andere das Glück, in einer großen Familie und mit vielen Geschwistern aufwachsen zu dürfen. Klar, Mutter, Vater, Kind, Kind, Kind, Kind – das kann auch nerven. Aber zusammen mit vielen Geschwistern aufzuwachsen bedeutet auch mehr Chancen auf Glück. Eine Schulklasse des Wilhelm Gymnasiums wollte es genau wissen und fragte: „Was macht uns glücklich?“ Viele Geschwister war eine der Antworten. Am glücklichsten waren dabei Kinder mit vier oder fünf Geschwistern, fanden die jungen Forscher heraus**. Großfamilie - das heißt eben auch: Die Bude ist immer voll, Langeweile? Gibt es nicht! Es ist immer jemand da zum Quatschen, auch zum Streiten (das muss ein), und wenn man mal kurz die Welt aus den Angeln heben will, dann hat man gleich jemanden, der mitmacht.

Von Chaos keine Spur

Damit alles läuft in einer großen Familie, braucht es eine straffe Organisation, da muss alles laufen wie geschmiert. Wer macht was ist eine der zentralen Fragen, mit denen Kinder in Großfamilien aufwachsen. Früh Verantwortung zu übernehmen, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen - das sind Geschenke, die Kinder mit vielen Geschwistern ganz nebenbei mitnehmen, auch wenn dafür die eine oder andere Träne geflossen ist, weil man als Kind nicht unbedingt einsehen will, dass man den Tisch decken oder die Geschirrspülmaschen einräumen muss, wenn man doch viel lieber spielen würde.



Dicker als Wasser
Liebe, Fürsorge, Gemeinschaft – auch in unserer leistungsorientierten Gesellschaft gilt Familie als der Ort dafür. Ganz besonders, wenn das Leben schwierig wird. Wenn zum Beispiel Vater oder Mutter pflegebedürftig werden. Dann ist die Familie gefordert. Pflegebedürftige werden immer noch überwiegend in Familien gepflegt, auch wenn die Chancen dafür schrumpfen. Andererseits entscheiden sich viele alte Menschen angesichts einer Arbeitswelt, die immer mehr räumliche und zeitliche Mobilität fordert, gegen eine Betreuung durch die eigenen (berufstätigen) Kinder.

Aber auch dann sind die Kinder gefordert, denn auch die Betreuung durch Pflegediente muss organisiert werden. Das ist keine einfache Situation – auch dann wenn sich die Geschwister die Sorge um ihre Eltern teilen. Die Übernahme von Verantwortung und Organisation – das sind dann Fähigkeiten und Ressourcen, die in einer großen Familie mit vielen Geschwistern optimal gelernt werden können. Geteilte Kindheit, geteiltes Glück und geteilte Verantwortung: das sind Erfahrungen, die dann helfen. Und dann bewahrheitet sich: Blut ist dicker als Wasser.

*Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Mehrkindfamilien in Deutschland, 2013, Seite 45

**Wilhelm Gymnasium, http://www.wilhelm-gym.de/angebote/altesprachen/ergebnisse/gluecklich/index.htm


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