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Nachricht vom 04.02.2017    

Stadtsanierung: Neues Programm gestartet

Jetzt geht’s richtig los: Die Stadt Montabaur hat mit Beginn des Jahres 2017 ein neues Projekt zur Stadtsanierung gestartet und damit das bisherige Programm „Altstadt neu“ abgelöst. Dabei wurde nicht nur das Sanierungsgebiet stark ausgedehnt, sondern es wurden auch die Richtlinien zur Förderung privater Gebäudemodernisierung erweitert und eine Reihe von öffentlichen Bauvorhaben vorgestellt.

Die Karte zeigt das neue Sanierungsgebiet im Detail. Foto: VG-Verwaltung Montabaur

Montabaur. Bis zum Jahr 2023 nimmt die Stadt Montabaur am Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren“ teil und kann dadurch mit erheblichen Finanzmitteln zur Förderung privater und öffentlicher Sanierungsmaßnahmen rechnen. Nach einem Jahr Vorarbeit hatte der Stadtrat Ende 2016 das dafür erforderliche „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) verabschiedet, in dem sämtliche Elemente der Stadtsanierung festgeschrieben sind.

Vorgeschichte
Das erste Programm zur Altstadtsanierung in Montabaur wurde 1973 gestartet. Im Jahr 2008 wurde das Nachfolgeprogramm „Altstadt neu“ aufgelegt und ein neues Fördergebiet definiert. Nun startet das Programm „Aktive Stadtzentren“ mit einer Laufzeit von sieben Jahren. Alle Programme basieren auf dem Zusammenspiel öffentlicher und privater Maßnahmen, die wiederum durch öffentliche Zuschüsse gefördert werden: Städtischen Maßnahmen werden mit Bundes- und Landesmitteln ergänzt und es werden Fördergelder an private Investoren weitergegeben. Der Eigenanteil der Stadt liegt im Durchschnitt bei 20Prozent

Sanierungsgebiet
Das neue Sanierungsgebiet „Innenstadt“ ist mit 3,5 Hektar fast viermal so groß wie das bisherige Gebiet „Altstadt neu“. Es umfasst jetzt die gesamte Innenstadt zwischen Alleestraße, Bahnhofstraße, Wallstraße, Wilhelm-Mangels-Straße und Kolpingstraße; erstreckt sich also vom Alten Bahnhof über den Schlossberg bis hin zur katholischen Pfarrkirche. Es umfasst auch das Areal rund um die Eichwiese sowie den Konrad-Adenauer-Platz. Das neue Gebiet sollte nicht nur die Kernzone der Innenstadt (also im Wesentlichen die Altstadt), sondern auch die benachbarten Bereiche umfassen, denn es ist das erklärte Ziel, eine bessere Verflechtung in der gesamten Innenstadt zu schaffen. Im Rahmen einer Voruntersuchung wurden im neuen Sanierungsgebiet rund 600 Grundstücke gezählt und der mögliche Modernisierungsbedarf an den Gebäuden erfasst.

Private Maßnahmen
Das neue Förderprogramm bietet vor allem für private Eigentümer attraktive Anreize, ihre Immobilie umfassend zu modernisieren. Dazu wurde der Fördersatz auf 30 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten festgelegt (bisher 25 Prozent), maximal jedoch 35.000 Euro (bisher 25.000 Euro). In Ausnahmefällen - bei Gebäuden von besonderer städtebaulicher Bedeutung - kann der Stadtrat sogar bis zu 50.000 Euro Zuschuss bewilligen. Damit sollen Eigentümer ermutigt werden, ihre alte Immobilie, die womöglich unter Denkmalschutz steht, im Bestand zu modernisieren und so für eine längerfristige Wohn- oder Gewerbenutzung fit zu machen. Das kommt an, denn es wurden seit Beginn des Jahres bereits für vier Gebäude bei Projektleiter Stefan Baumgarten Förderanträge gestellt. Nach den neuen Richtlinien werden vor alle Nach den neuen Richtlinien werden vor allem Maßnahmen gefördert, die zu einer Verbesserungen führen bei der Optik der Fassade, beim Wärme- und Schallschutz, beim Zuschnitt und der Funktionalität von Wohnungen und Gewerberäumen, bei der Barrierefreiheit sowie bei der energetischen Versorgung (Strom, Heizung, Sanitär, Telekommunikation). In den Richtlinien heißt es dazu: „Modernisierung… bedeutet die Beseitigung städtebaulicher Missstände durch bauliche Maßnahmen an bestehenden Gebäuden, die den Gebrauchswert der Wohnungen und Gebäude nachhaltig erhöhen, die allgemeinen Wohnverhältnisse verbessern und eine nachhaltige Energieeinsparung ermöglichen.“ So genannte Luxusmodernisierungen wie der Einbau von Schwimmbecken, Sauna oder Bar werden ausdrücklich ausgenommen.

Im Zuge des neuen Sanierungsprogramms hat sich die Stadt Montabaur ein Vorkaufsrecht auf alle im Sanierungsgebiet stehenden Gebäude gesichert, falls diese zum Verkauf stehen. Im Grundbuch wird ein Sanierungsvermerk eingetragen, so dass bauliche Veränderungen an den Gebäuden nur mit Genehmigung der Stadt erfolgen dürfen. Mit diesen Vorschriften will die Stadt gewährleisten, dass die Ziele der Stadtsanierung erreicht werden und sie die Steuerung des Gesamtprojektes in der Hand behält.



Öffentliche Maßnahmen
Parallel zu den privaten Modernisierungsprojekten hat sich auch die Stadt Montabaur einige öffentliche Maßnahmen für die nächsten Jahre vorgenommen:

Bereits begonnen hat die Erneuerung der Judengasse und Elisabethenstraße. Die Straßen erhalten einen neuen Straßenbelag, das benachbarte Schusterählchen und die Werbhausgasse werden neu gepflastert. Der bisherige Parkplatz an der Judengasse, der künftig Karoline-Kahn-Platz heißen wird, erhält ein neues Gesicht: Während an der Judengasse erneut Parkflächen entstehen, soll der hintere Teil des Platzes in Richtung Sauertal zu einem Stadtbalkon ausgebaut werden. Es werden Bäume gepflanzt, Beete angelegt und gemütliche Sitzecken geschaffen. Vom neuen Geländer oberhalb der Stadtmauer kann man den Ausblick auf das Sauertal genießen. Insgesamt 860.000 Euro wird die Stadt im Rahmen der Stadtsanierung in die Baumaßnahme investieren. Außerdem hat der Stadtrat beschlossen, die öffentlichen Toiletten an der Elisabethenstraße (unterhalb der katholischen Kirche) neu bauen zu lassen, weil die bisherige Anlage in sehr schlechtem Zustand und außerdem nicht barrierefrei ist. Der neue Toilettenbau soll mit einer Art Nische kombiniert werden, die als zentraler Mülltonnen-Sammelplatz für die umliegenden Häuser dienen könnte.

Im Frühjahr wird für das städtische Baugelände an der Hospitalstraße ein Investorenwettbewerb ausgeschrieben werden. In der ersten Stufe des Verfahrens können mögliche Investoren ihr Interesse an dem Grundstück bekunden und dazu ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept sowie grobe Skizzen und Referenzen einreichen. Dabei sollen besondere Wohnmodelle wie Wohnungen für Einkommensschwache, mehrere Generationen unter einem Dach, seniorengerechtes Wohnen oder ein Nutzungsmix mit wohnverträglichem Gewerbe bevorzugt werden. (Nähere Informationen folgen mit der öffentlichen Auslobung des Wettbewerbs.)

Im weiteren Projektverlauf stehen die Sanierung und Aufwertung der Treppenanlage zwischen Alleestraße und Hinterem Rebstock, eine Überplanung des Areals Eichwiese und die Generalsanierung und Umgestaltung der Bahnhofstraße in Kombination mit der angrenzenden Grünanlage Schlossberg auf der städtischen Agenda.

Neben der Planung und Durchführung konkreter Baumaßnahmen gehört zum Programm „Aktive Stadtzentren“ auch die Förderung und Vernetzung sämtlicher Aktivitäten und Akteure aus den Bereichen Wohnen, Einzelhandel, Dienstleitung, Kultur und Gastronomie. Als Ansprechpartner und Koordinator will die Stadt im Laufe des Jahres einen City-Manager einstellen. Die Vollzeitstelle ist auf drei Jahre befristet. Die Aufgabe des City-Managers wird es in erster Linie sein, Initiativen, Ideen und Aktionen in der Innenstadt zu bündeln und zu kommunizieren. Dabei soll die Innenstadt mit den anderen Stadtbezirken vernetzt werden.

Ab Februar finden Sie alle Informationen rund um die Stadtsanierung gebündelt auf der Internetseite der Stadt Montabaur: www.montabaur.de / Wohnen & Wirtschaft / Innenstadt

Kontakt bei der Verbandsgemeindeverwaltung: Projektleiter Stefan Baumgarten, Telefon: 02602 / 126-193, E-Mail: sbaumgarten@montabaur.de.



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