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Nachricht vom 23.12.2016    

Wäller Energiegenossenschaft beschließt zwei Grünstrom-Projekte

Unter dem Motto „Lokal handeln und die Energiewende zum Erfolg bringen“, konnte kürzlich die Generalversammlung der Wäller Energie eG zwei Projekte beschließen. Nach mehr als fünf Jahren Planungs- und Genehmigungsphase kann nun in der ersten Jahreshälfte 2017 mit dem Bau und der Inbetriebnahme zweier Projekte beginnen. Es handelt sich um das Windkraft-Repowering in Oberdreisbach, sowie um eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Rewe-Marktes in Daaden-Biersdorf.

Die Generalversammlung der Wäller Energie eG gab grünes Licht für zwei Projekte. Foto: pr

Daaden. Beide Projekte zusammen haben eine Investitionssumme von ca. 5,6 Millionen Euro und sollen fast vollständig mit Eigenkapital der Genossen gestemmt werden. Hierbei stellt das Windrad zwischen den Ortschaften Langenbach - Weitefeld - Friedewald, mit Abstand das größte Volumen von fast 5,5 Millionen Euro dar.

Zunächst war eine Nordex–Anlage genehmigt und geplant. Inzwischen hat man aber die Weichen dafür gestellt, dass eine 100 Prozent regionale Lösung umgesetzt werden kann. Zahlreiche Mitglieder hatten im Herbst die Chance zur Besichtigung der Fa. Schütz im Werk Siershahn wahrgenommen und die lokale Fertigung in Augenschein genommen. Der Wäller-Energie Vorstand hat nun die Aufgabe, die Verträge mit der Firma Schütz im Detail zu verhandeln und abzuschließen. Es handelt sich um eine 3,2 MW-Anlage mit einem Rotordurchmesser von 110 Metern auf einem Turm mit einer Nabenhöhe von 143 Metern. Durch die Nähe zu den Ortschaften werden Maßnahmen wie Schattenwurfabschaltung und schallreduzierten Nachtbetrieb umgesetzt. Umfängliche avifaunistische Untersuchungen im Vorfeld, sowie neue Gesetzeslagen führen gegenüber den zu demontierenden Windkraftanlagen zu Anlagenabschaltungen bei Vogelzug, sowie in Zeiten der intensiven Nahrungssuche von Fledermäusen und Rotmilanen.

Trotz aller Maßnahmen und Abschaltungen zum Schutz von Mensch und Natur erwartet man den fast zehnfachen Stromertrag gegenüber der vorherigen Situation mit den vier alten Windkraftanlagen. In einem Normaljahr rechnet man mit 9,24 Mio. kWh Windernte. Durch Sicherheitsabschläge für windschwache Jahre und Abschläge für eventuelle technische Ausfälle reduziert sich die erwartete Stromerzeugung auf 8,1 Mio. kWh pro Jahr. Diese Strommenge entspricht dem Bedarf von ca. 8.000 Menschen.

Bei dem Photovoltaik-Projekt handelt es sich um eine Anlage mit fast 100 KW-Leistung. Die Anlage in Biersdorf wird jährlich ca. 95.000 kWh – Sonnenstrom produzieren, welcher größtenteils direkt von Christian Schusters Rewe-Markt verbraucht wird. Gleichzeitig wird eine Stromtankstelle für die Kunden des Marktes installiert. Hier kann dann kostenlos während der Einkäufe bzw. beim Bäckereiaufenthalt, das E-Bike oder das E-Auto aufgetankt werden.



Bei der Generalversammlung im Bürgerhaus wurde aber auch deutlich darauf hingewiesen, dass es sich um eine unternehmerische Beteiligung handelt und man sein eingesetztes Kapital riskiert. In den ersten Betriebsjahren wird mit einer Rendite von 3 bis 4 Prozent auf das eingesetzte Kapital gerechnet.

Die im Jahr 2012 gegründete Wäller Energiegenossenschaft hat derzeit 264 Mitglieder, welche fast alle in der Region beheimatet sind. Nach Beschluss der Gremien können bis zu 500 Mitglieder aufgenommen werden, vorzugsweise aus dem direkten Umfeld um die Anlagen. Bis zum 15. Januar besteht noch die Möglichkeit der Genossenschaft beizutreten. Weitere Infos unter www.waeller-energie.de

Ziel der Bürgergenossenschaft ist deren lokales Engagement. „Die Beteiligung an Kraftwerken in der Region ist sicht- und greifbar. Das ist ein großer Unterschied zu irgendwelchen anonymen Fonds, welche fossile Energie in den Urwäldern von Canada fördern!“, betont der Vorstandsvorsitzende Markus Mann und lässt nicht locker bei seiner Aussage „Wer Energie importiert, exportiert die Umweltschäden in die Welt!“.

Der bekannte frühere Fernsehmoderator Dr. Franz Alt ging mit seiner Aussage bei einem Besuch im Westerwald sogar noch weiter und sagte: „Jedes Windrad im Westerwald ist ein Friedenssymbol, denn um Wind wurde noch kein Krieg geführt!“.



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