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Nachricht vom 07.12.2016    

35. Verleihung des Landesverdienstordens

„Unsere Demokratie lebt davon, dass sich Bürger und Bürgerinnen für das Gemeinwohl einsetzen. Das ist eine staatsbürgerliche Verantwortung, und trotzdem keine Selbstverständlichkeit.“

Fotos: Staatskanzlei RLP/ Sämmer

Hachenburg/Höhr-Grenzhausen. „Genau deswegen würdige ich heute elf Menschen, die sich in beeindruckender Weise engagieren und mit ihrer Arbeit Großes bewirken. Ihnen gebührt mein Dank“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der 35. Verleihung des Landesverdienstordens. „Eine Gesellschaft braucht engagierte Menschen, die mitgestalten, bewegen und andere inspirieren, sich mit ihnen zu beteiligen“, betonte sie am Mittwoch bei der Feierstunde. Die Auszeichnung wird seit 1982 vergeben, um das außergewöhnliche Engagement und die hohen Verdienste Einzelner für das Gemeinwohl zu ehren und ist die höchste Form der Anerkennung, die seitens des Landes ausgesprochen wird.

„Sie alle verbindet die Tatsache, dass sie etwas verändern wollen, sich nicht damit zufrieden geben, dass unsere Gesellschaft so bleibt, wie sie ist. Ihr Engagement ist Ausdruck und zugleich Grundlage gelebter Demokratie und Solidarität“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer über die Ordensträger und Ordensträgerinnen. In diesem Jahr zeichne sie Personen aus, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens engagierten. „Das ist wunderbar. Es spiegelt genau den Reichtum unseres Landes wider.“ Weil das Engagement der Menschen oft im Stillen stattfinde, sei die Verleihung eine gute Gelegenheit, die Engagierten in den Mittelpunkt zu stellen und ihnen dafür zu danken, dass sie ihre Zeit und Tatkraft für die Gemeinschaft einsetzten.

„Ich bin oft im Land unterwegs und immer wieder beeindruckt davon, was die Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen leisten. Beim Ehrenamt macht uns kein anderes Bundesland etwas vor. Das hat der Freiwilligensurvey 2016 bewiesen“. Demnach sind in Rheinland-Pfalz mit 48,3 Prozent so viele Einwohner ehrenamtlich aktiv wie in keinem anderen Bundesland.

„Ich bin stolz darauf, in einem Land zu leben, in dem wir zusammenhalten. Als Dank habe ich unter anderem die Ehrenamtskarte ins Leben gerufen, die vergangene Woche in der 100. Kommune eingeführt wurde“, zeigte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer erfreut. Ihr sei es wichtig, die Anerkennungskultur im Land zu fördern. Dazu gehörten auch Ehrungen und Auszeichnungen, von denen der Landesverdienstorden der hochrangigste sei. „Um die Bedeutung des Ordens zu unterstreichen und das Engagement der Ausgezeichneten herauszustellen, ist die Zahl der Ordensträger und Ordensträgerinnen auf 800 lebende Personen begrenzt“, erklärte die Ministerpräsidentin.

Monika Gass-Pfannkuche, Höhr-Grenzhausen:
Monika Gass-Pfannkuche ist Diplom-Keramikerin und hat sich als Leiterin des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen große Verdienste um die künstlerische Keramik erworben. Sie studierte künstlerische Keramik in Kassel und gründete anschließend eine eigene Werkstatt in Mannheim, die sie bis 2001 betrieb. Parallel dazu engagierte sie sich im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Kunsthandwerks in Baden-Württemberg. Im Jahr 2001 übernahm sie die Leitung des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen.



In nur wenigen Jahren ist es ihr gelungen, Profil und Bedeutung des Museums von einer vornehmlich historisch-regional orientierten Sammlung zu einem weit über die Grenzen der Region beachteten Museum mit internationaler Vernetzung zu entwickeln und die bisherige Ausrichtung des Museums durch eine Anbindung an die Keramik als Thema der Gegenwartskunst deutlich zu erweitern. Das Museum hat sich hierdurch in den letzten anderthalb Jahrzehnten international etabliert. Auch im Bereich der Vermittlung und der Präsentation hat sie neue Wege beschritten, insbesondere mit der Einführung von für sehbehinderte und blinde Menschen nutzbaren Multimedia-Guides sowie PC-gestützten dreisprachigen Informationen in Deutsch, Englisch und Gebärdensprache.

Brunhilde und Winfried Weber, Hachenburg:
Brunhilde und Winfried Weber haben sich Verdienste in der Arbeit für Menschen mit Behinderung erworben. Winfried Weber war im Direktorium der Deutschen Bundesbank beschäftigt. Durch familiäre Betroffenheit wurde er auf den Umgang der Behörden mit behinderten Menschen aufmerksam und sah Handlungsbedarf. Er gab seine Lebensstellung bei der Bundesbank auf und absolvierte zunächst mehrere Praktika in verschiedenen sozialen Einrichtungen. Es folgte ein Studium der Erziehungswissenschaften.

Anfang der 80er Jahre initiierte er zusammen mit seiner Frau die Gründung des Vereins für Behindertenarbeit. Auch privat veränderte er seine Lebenssituation und zog zusammen mit seiner Frau, einer weiteren Familie und drei geistig beeinträchtigten Menschen ins „Alte Kurhaus“ nach Seck. Im Laufe der Jahre entstand daraus eine Vielfalt an ambulanten, teilstationären und stationären Wohn- und Förderangeboten mit Modellcharakter. Viele Menschen mit Beeinträchtigungen fanden dadurch ein Zuhause und eine individuelle Form des selbstständigen Lebens und Arbeitens. Die Geschäftsführung hat er 2015 aufgegeben, im Verein ist er weiterhin aktiv.

Er ist darüber hinaus Mitglied im Landesvorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, war Initiator zahlreicher sozialer Initiativen wie etwa des Familienentlastenden Dienstes Westerwald, der Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe „Wekiss“ und des staatlich anerkannten Betreuungsvereins Lotsendienst Betreuungen, dessen Vorsitzender er seit 2007 ist. Brunhilde Weber ist neben ihrem langjährigen Engagement im Verein für Behindertenarbeit in zahlreichen weiteren sozialen und kirchlichen Gremien aktiv. So ist sie Mitgründerin des Hospizvereins Westerwald und hat dort von 1998 bis 2008 Aufbau- und Vorstandsarbeit geleistet. Auf Gemeinde- und Dekanatsebene engagiert sie sich seit 1986 im kirchlichen Bereich und war von 2014 bis 2016 Mitglied im Hachenburger Stadtrat.



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