Werbung

Nachricht vom 05.11.2016    

Else sattelt um und wird Landwirtin

Die EU-Subventionen für die Landwirtschaft, Fischerei und auch die Förderprogramme wie etwa LEADER, werden von den Steuerzahlern finanziert. Das wissen wir alle schon lange. Aber das man nun auch erfahren kann, wer in den Genuss dieses Geldes kommt, ist weithin unbekannt.

Grafik: Rosemarie Moldrickx

Man geht arbeiten, um sich ernähren zu können und nicht auf das Geld anderer angewiesen zu sein. So hat sich auch Else nach ihrer bürgerlichen Erziehung für einen ganz normalen Beruf und ein normales Einkommen entschieden. In der Öffentlichkeit werden Leute aus dem Niedrigeinkommenssektor belächelt und sogar beneidet, obwohl sie nur ein geringes Einkommen haben. Auch die sich ständig ausweitende Kluft zwischen arm und reich und zwischen den Renten der Arbeiter und den Beamtenpensionen sorgt oft für erhitzte Gemüter. Nicht nur am Stammtisch.

Else gönnt ohne Neid jedem das, was ihm zusteht. Als sie eines Abends im Internet auf eine öffentliche Seite stößt: www.agrar-fischerei-zahlungen.de, traut sie allerdings ihren Augen nicht. Da steht zu lesen – für jedermann zugänglich – was die in der Landwirtschaft aktiv Tätigen durch ihre Lobby-Unterstützung und den freundlich gesinnten Politikern an Zuschüssen und Subventionen alles so nebenbei einnehmen können. EU-Zuschüsse aus Steuergeldern, einfach so. Das gilt auch für die Anträge von Unternehmen, die sich LEADER-Gelder sichern.



Nur als Beispiel: ein bäuerlicher Familienbetrieb erhält dann – ohne zusätzliche Leistungen – um die 80.000 Euro als Geschenk des Staates. Pro Jahr natürlich.
Diese öffentlich zugängige Internetseite wollten die berufsständischen Verbände natürlich nicht gerne öffentlich diskutiert haben. Aber der Gesetzgeber hat sich durchgesetzt. Jetzt kann jedermann im Internet nachlesen, welcher Vollerwerbs-Landwirt oder Unternehmer mit welcher Summe aus EU-Töpfen subventioniert wird. Man gibt den Ort und den Namen ein und schon hat man eine aussagekräftige Übersicht, die nicht selten in Erstaunen versetzt.

Konsequenz für Else: Sie sattelt um und wird Landwirtin oder entwickelt eine Strategie, die zur Nutzung der regionale Potentiale beiträgt, getreu dem Motto: „es soll sich lohnen!“
Um den Blutdruck bei einigen Lesern zu senken und die anfallenden Telefonkosten zu senken: Else ist eine Satire/Glosse - auch das darf die Presse.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Naturschutz in der Kulturlandschaft: Zwischen Erhalt und Eingriff

In Hundsangen sorgte Professor Dr. Klaus Fischer von der Universität Koblenz mit seinem Vortrag für Diskussionen ...

Memorabilia IX: Der Steinerother Schulstreik

Anfang des 19. Jahrhunderts sollte die Schulpflicht auch im Westerwald so langsam durchgesetzt werden. ...

Weihnachtsmarkt auf Klostergut Besselich zieht Besucher an

Der Weihnachtsmarkt auf dem Klostergut Besselich in Urbar war auch in diesem Jahr ein Höhepunkt der Adventszeit. ...

Beeindruckendes, farbenprächtiges Weihnachtsdorf in Selters

Bereits seit 2012 lockt das bunte Weihnachtsdorf in Selters viele Besucher aus Nah und Fern zum Verweilen ...

Verkehrsunfall auf der B49 sorgt für Sperrung zwischen Montabaur und Koblenz

Am Morgen des 7. Dezember 2025 kam es auf der B49 zu einem Verkehrsunfall, der die Fahrtrichtung Koblenz ...

Verbandsgemeinde Rennerod stärkt Notstromversorgung für die Feuerwehr

Die Verbandsgemeinde Rennerod investiert weiter in die Sicherheit ihrer Einwohner. Bei Stromausfällen ...

Weitere Artikel


Schauspieler stellte Gespenstergeschichten vor

Der Mainzer Schauspieler Michael Hain las in der Stadtbücherei Selters aus dem Buch „Gespensterjäger ...

Theater Zauberwald Märchenpalast präsentiert das Dschungelbuch

Das Theater Zauberwald Märchenpalast präsentiert am Dienstag, den 15. November um 16 Uhr in der Stadthalle ...

Zweite Zertifizierungs-Veranstaltung dreier Landkreise

Das Netzwerk Multiresistente Erreger (MRE) verleiht Qualitätssiegel an Krankenhäuser und Altenheime der ...

Abdelkarim: humoristische Integration ohne Bambi

Abdelkarim, populärer deutsch-marokkanischer Comedian und Kabarettist, füllte die Stadthalle Hachenburg ...

14. Figurentheaterfestival der Hachenburger „KulturZeit“

Alle zwei Jahre heißt es „Vorhang auf“ für das Figurentheaterfestival in Hachenburg. Zum 14. Mal bevölkern ...

Holzsammlung für das St. Martinsfeuer in Wirscheid

Zum Martinszug am 13. November will die Gemeinde wieder ein schönes Martinsfeuer entzünden. Dies ist ...

Werbung