Werbung

Nachricht vom 03.11.2016    

Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt - Jobkiller oder Wachstumsmotor?

Für die Einen ist die wachsende Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt ein ungebändigter Job-Vernichter, andere sehen in der „Industrie 4.0“ einen zukunftsorientierten Wachstums- und Beschäftigungsmotor. Kaum ein Thema wird derzeit so kontrovers und meist auch emotionsgeladen diskutiert. So auch bei der Veranstaltung „Arbeitsmarkt der Zukunft“ im Haus Mons Tabor in Montabaur am Donnerstag. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft hatte eingeladen und einen kompetenten Pool von Referenten und Podiumsteilnehmern mit ins Boot geholt.

Kompetente Fachleute und ein gut besetztes Podium bei der Diskussion zum „Arbeitsmarkt der Zukunft“ in der Montabaurer Stadthalle Mons Tabor am Donnerstag. Fotos: menzel-online.de

Montabaur. Gemeinsam mit der IHK Koblenz, der Kreishandwerkerschaft Westerwald und der Agentur für Arbeit hatte die WFG zu dieser Podiumsdiskussion eingeladen und mit Selina Marx eine Moderatorin verpflichtet, die mit Sachverstand und Background durch die Veranstaltung führen konnte. In seinem Impulsvortrag „Sechs Szenarien für Deutschlands Arbeitsmarkt“ stellte dann Philippe Lorenz von der Stiftung Neue Verantwortung eine Studie zur künftigen Entwicklung des Arbeitsmarktes vor. Philippe Lorenz beschäftigt sich mit den arbeitsmarktpolitischen Entwicklungen in Deutschland unter dem Einfluss der fortschreitenden Digitalisierung.

In der Arbeitswelt entsteht durch zunehmende Ungewissheit und teils unreflektierte Veröffentlichungen und Mutmaßungen eine gespannte Stimmung – die sich übrigens auch in der folgenden Diskussion mit den Gästen der Veranstaltung wiederfand. Lorenz zeigte auf, wie eine Neuorganisation des Arbeitsmarktes erfolgen könnte und sprach dabei nicht unbedingt vom Homeoffice, sondern vielmehr von einer verstärkten Projektarbeit: „Unternehmen sind oft träge, schlanke Strukturen bieten mehr Innovationspotenzial“ führte er aus.

Erschreckend sei zudem die Tatsache, dass auch heute noch die meisten jungen Menschen in gerade den Berufen ausgebildet würden, die am stärksten von Rationalisierungen bedroht seien: Kaufleute im Einzelhandel, im Büromanagement oder Bankkaufleute können schon heute von Softwarelösungen ersetzt werden, kündigte Lorenz an. In den Unternehmen werde fälschlicherweise beim Stichwort Automatisierung zunächst an den industriellen Einsatzbereich (Roboter) gedacht.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Für die Zukunft fokussiert er einen Ausbau der Weiterqualifizierung: „Das wird die Universalantwort auf den rapiden technologischen Wandel. Wenn Unternehmen Ihre Belegschaft weiterqualifizieren möchten, müssen sie zunächst das Fähigkeitenprofil der Belegschaft anhand ihres Geschäftsmodells kennen!“ rät er den Unternehmen.

So provokant, wie die Thesen und Ansätze des Referenten, gestaltete sich streckenweise auch die anschließende Podiumsdiskussion in der Stadthalle. Mit Dr. Oliver Stettes (IW Köln, Leiter des Kompetenzfeldes Arbeitsmarkt), Sebastian Hebeisen (DGB), Daniel Frank (Katholisches Klinikum Koblenz Montabaur) und Michael Leukel (ITEX Gaebler Montabaur) hatte die Wirtschaftsförderungsgesellschaft ein Podium eingeladen, das die ganze Breite des Arbeitsmarktes von allen Seiten beleuchten konnte. -wmz-


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Handwerk zeigt Herz: Erfolgreiche Blutspendeaktion bei der HwK Koblenz

"Kommt das Blut kranken Kindern zugute?", "Darf ich mit 60 überhaupt noch spenden?", "Wie lange dauert ...

Neues Online-Portal hilft Westerwälder Unternehmen bei der Fachkräftesuche

Ein neues Online-Portal soll Unternehmen im Westerwald die Suche nach Fachkräften aus dem Ausland erleichtern. ...

Eröffnung der Möbeltresor-Ausstellung in der Westerwald Bank eG in Hachenburg

Beim Betreten des Foyers der Westerwald Bank schlagen Panzerknacker-Herzen seit Kurzem höher: Kunstvoll ...

Handwerkskammer Koblenz: Workshops zur Fachkräftesicherung im Handwerk

Die Handwerkskammer Koblenz setzt ihre Workshop-Reihe zur Fachkräftesicherung fort. Im September und ...

IHK-Sommerabend in Koblenz: Wirtschaft und Politik im Dialog

Am 28. August 2025 versammelten sich rund 700 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung des nördlichen ...

Geisweider Flohmarkt: Spätsommerlicher Trödelspaß in Siegen

ANZEIGE | Am Samstag, 6. September 2025, lädt der Geisweider Flohmarkt in Siegen-Geisweid wieder zum ...

Weitere Artikel


Wohnraumförderung im Westerwaldkreis

Mit 3,9 Millionen Euro hat die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) im Rahmen der sozialen ...

Fulminante Kirmes in Selters

Vom 14. bis 17. Oktober fand auf dem John-Peter-Altgeld Platz in Selters die 30. Jubiläumskirmes statt. ...

Sautrupp füttert Berschder Wutzje gorzegern

Da staunten die Urgesteine am Tresen der Dorfschänke nicht schlecht. Die Herren, die da am samstagsabends ...

Arbeitseinsatz auf Streuobstwiesen

Am 12. November lädt der NABU Hundsangen alle Naturinteressierten zu einem Pflegeeinsatz auf seinen Streuobstwiesen ...

Westerwälder Reitertage-Tour ging in Neuwied zu Ende

Am vergangenen Wochenende, den 29./ 30. Oktober wurde im Reiterverein Neuwied das Finale der „Westerwälder ...

Katharinenmarkt in Hachenburg wird wieder ein Erlebnis

Am Wochenende ist es wieder so weit: der Hachenburger Katharinenmarkt lockt jeweils am ersten Wochenende ...

Werbung