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Nachricht vom 02.11.2016    

Klimaschutz und Naturschutz zusammen denken

Im Rahmen der Aktionswoche „Rheinland-Pfalz: Ein Land voller Energie“ veranstaltete das Regionalbüro Westerwald der Energieagentur Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der BUND Kreisgruppe Westerwald und dem Westerwald Touristik-Service eine Wanderung im Gebiet um den Hartenfelser Kopf bei Mündersbach.

Peter Pflaum von der BUND Kreisgruppe Westerwald erläutert den interessierten Wanderern den Nutzen der Windenergie. Fotos: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Mündersbach. Interessierte nutzten die Wanderung, um sich vor Ort über erneuerbare Energien und den Naturschutz zu informieren und mit den anwesenden Fachleuten auszutauschen. Die Tour führt rund um die Ortsgemeinde und machte Halt an verschiedenen Windenergieanlagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wanderung konnten sich die Anlagen aus nächster Nähe anschauen und auch mal das Innenleben betrachten. Marvin Schnell und Peter Pflaum von der BUND Kreisgruppe Westerwald stellten dabei Wissenswertes rund um die Windenergie vor und verdeutlichten dabei auch, welche Rolle der Ausbau erneuerbare Energien für den Klimaschutz spielt und welche Zusammenhänge zwischen Klima- und Naturschutz bestehen.

Der zweite Teil der Wanderung war der Besuch des Naturschutzprojekts „Alte Mühle“. Vor Ort erläuterte Ortsbürgermeister Helmut Kempf wie seine Gemeinde unmittelbar von den erneuerbaren Energien profitieren konnte: Mündersbach konnte sich von den Pachteinnahmen unter anderem einen Dorfladen und eine neue Breitensportanlage inklusive Kunstrasenplatz bauen. Gemeinsam mit Frank Buchstäber, der bei der Kreisverwaltung in Montabaur für Natur- und Umweltschutz zuständig ist, schilderte Kempf den Wanderern die interessante Geschichte des Gebietes rund um die ehemalige Kuhmichels Mühle, wo sich das Naturschutzprojekt über rund 20 Hektar Fläche erstreckt.

Hier wurde eine vielfältige Weidelandschaft entwickelt, die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Die extensive Beweidung mit robusten Heckrindern sorgt dafür, dass die aus naturschutzfachlicher Sicht wertvollen Feuchtwiesen entlang des Habbachs offengehalten werden. „Die Heckrinder sind hier aufgrund ihres Fressverhaltens quasi die perfekten Landschaftspfleger“, stellt Frank Buchstäber dar. Die Renaturierungsmaßnahmen zur Aufwertung des Gebiets wurden mit so genannten Ersatzzahlungen finanziert, die unter anderem auch für die Errichtung von Windenergieanlagen geleistet werden. Die Vergabe der Finanzmittel wird durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten koordiniert.

Infobox
Weshalb drehen sich Windräder manchmal nicht?
Windräder drehen sich erst ab Windgeschwindigkeiten von etwa vier Meter(/Sekunde. Bei niedrigen Windgeschwindigkeiten kann es vorkommen dass der Wind nur für einen Teil der Räder im Windpark reicht und manche stillstehen. Weht der Wind zu stark oder in Böen werden die Windräder abgeschaltet, um Beschädigungen zu vermeiden. Doch auch bei normalen Windbedingungen werden Windräder gestoppt um Wohnhäuser vor Schattenwurf von drehenden Rotorblätter („Discoeffekt“) zu schützen oder abhängig von der Tageszeit auch vor Geräuschen durch die Rotoren.



Aus Naturschutzgründen werden in Regionen mit Fledermauspopulationen oder Vogelzug ganze Windparks zeitweise abgeschaltet, um die Tiere vor Gefahren durch die Rotoren zu schützen. Der schleppende verlaufende Ausbau der Stromnetze kann ein weiterer Grund für stehende Windräder sein. So werden bei starkem Wind und niedrigem Verbrauch einzelne Rotoren angehalten, um eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden. Und wie jede technische Anlage haben auch Windräder mal Defekte und werden regelmäßig gewartet. Auch dafür müssen sie angehalten werden.



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