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Nachricht vom 17.10.2016    

Altes Handwerk neu belebt

Bei der Handwerkskammer Koblenz ist der erste Meisterkurs für Maßschneider gestartet. Für die Unterrichtsqualität bürgen qualifizierte Dozenten, selbständige Künstler und Maßschneider, die unter anderem auf Goldmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften der Maßschneider verweisen können.

Die Teilnehmerinnen des ersten Meisterkurses für Maßschneiderinnen bei der Handwerkskammer Koblenz und ihre Lehrgangsleiterin, Herren- und Damenschneidermeisterin Brigitte Pappe (links). (Foto: HwK)

Koblenz. Sie sind dem gemeinsamen Ziel, die Krone in ihrem Handwerk zu erwerben, ein Stück näher gekommen: Sechs Teilnehmerinnen besuchen den ersten Meisterkurs für Maßschneider bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. In 13 Monaten absolvieren sie in Teilzeit den fachtheoretischen und fachpraktischen Teil der Meistervorbereitung. Der Unterricht findet 14-tägig, donnerstags, freitags und samstags statt. Möglich wurde das Angebot der HwK in Kooperation mit der Akademie der Kleidermacher in Moselkern. Die Leiterin, Herren- und Damenschneidermeisterin Brigitte Pappe, macht seit 1981 Mode. Ihre Liebe zum Handwerk vermittelt sie seit drei Jahrzehnten mit Herzblut und Leidenschaft an Interessierte. Auch die Meisterschülerinnen werden den fachpraktischen Teil des Meisterkurses im idyllisch gelegenen Ort an der Mosel absolvieren.

„Ich möchte meine Kenntnisse und die Freude am Beruf gern an junge Leute weitergeben und mich dafür engagieren, dass unser altes Handwerk ein attraktiver Ausbildungsberuf ist“, nennt Elena Yazovskikh aus Koblenz ihre Motive für die Lehrgangsteilnahme. Die gelernte Schneiderin ist überzeugt, im Meisterkurs handwerkliche Perfektion zu erreichen. Anke Busch aus Thalhausen ist bereits selbstständig. Sie möchte ihren Betrieb vergrößern und ist sicher, dass der Meisterbrief ihr Image weiter verbessert. „Meine Arbeit erhält ein Gütesiegel.“ Angelika Janzen reist aus dem Saarland zum Meisterkurs an. Die Schneiderin will vor allem ihr Können im Bereich der Schnitttechniken vertiefen, aber auch betriebswirtschaftliche Basics wie kalkulatorisches Wissen und Know-how rund um die Auftragsabwicklung erwerben.

Anne Zeimentz kommt aus der Nähe von Luxemburg. Die 42-jährige Schneiderin hat nach der Ausbildung zunächst als Aushilfe gearbeitet und eine längere Familienauszeit genommen. Jetzt meldet sie sich im gelernten Beruf zurück und setzt auch auf den Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung unter Gleichgesinnten. „Jede hat ihre eigene Geschichte, nun sitzen wir im selben Boot.“ Kerstin Kaap aus Willroth im Westerwald ist gelernte Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Zu Nadel und Faden kam sie über den Gardetanz und seine Uniformen. 2013 hat sie sich selbstständig gemacht. Mit dem Erwerb des Meisterbriefes plant sie ihr Angebot zu erweitern und möchte den Kunden ein Qualitätsversprechen geben. Inna Klemusch hat in Kasachstan Näherin gelernt. Seit 14 Jahren lebt sie in Deutschland und arbeitet in einer Änderungsschneiderei. Über die Möglichkeit, mich berufsbegleitend zu qualifizieren, bin ich sehr glücklich. Als Schneidermeisterin sehe ich große Chancen, mich zu entfalten und meine kreative Ader auszuleben. Mein Traum ist es, einmal individuelle Tanz- und Festkleider zu nähen.“



Die Teilnehmerinnen sind hocherfreut, dass sie im Meisterkurs neben Brigitte Pappe von hochkarätigen Dozenten unterrichtet werden. Alle sind selbständige Künstler und Maßschneider und können auf Goldmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften der Maßschneider verweisen. Die Schülerinnen wissen, ihre Meisterprüfung ist international anerkannt. Drei haben Teil III (Betriebswirtschaft und Recht) sowie Teil IV (Berufs- und Arbeitspädagogik) der Meisterprüfung bereits absolviert. Es erfüllt sie mit Stolz, dass sie die Krone in einem Handwerk erwerben, in dem nach Novellierung der Handwerksordnung 2004 der Meisterbrief als Zugangsvoraussetzung für die Selbstständigkeit weggefallen ist. Sie wollen ausbilden und mit dazu beitragen, dass das Schneiderhandwerk weiter Bestand hat. Weitere Informationen für Interessierte gibt es online unter www.hwk-koblenz.de.


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