Der etwas andere Jugendreferent will Pfarrer werden
Es war eine kurze, aber intensive Zeit: Drei Jahre lang war Sascha Weinkauf Jugendreferent im Evangelischen Dekanat Selters. Nun sagt er dem Westerwald Adieu und hat sich in einem bewegenden Gottesdienst von seinen Weggefährten verabschiedet. Sein neues Ziel: Göttingen. Dort beginnt der 30-Jährige demnächst mit einem Theologiestudium.
Westerwaldkreis. Sascha Weinkauf ist eben einer, der sich nicht nur in den vergangenen drei Jahren viele Gedanken über die Welt und besonders über Gott gemacht hat. Er ist jemand, dessen Herz zwar schon immer für Jugendliche schlägt, der aber „noch mehr will“, wie Dekan Wolfgang Weik sagt. Nicht die einzige ungewöhnliche Wortwahl für eine Abschiedsrede. Aber eine, die zu dem Typen mit der schnittigen Frisur passt. Er liebt die direkte, sehr direkte Art und den offenen Umgang mit seinem Gegenüber – ob nun mit Jugendlichen, Kollegen oder Pfarrern. Damit eckt er zwar an, dafür schätzen und lieben sie ihn aber auch; in der Gemeinde- und Gremienarbeit, in Jugendgottesdiensten, bei Freizeiten, beim gemeinsamen Abhängen. „Sascha war immer ein wenig anders als andere. Jemand, der offen und kommunikativ auf jeden zuging“, sagt Dekan Wolfgang Weik.
Und jemand, der ein großes Herz hat. Gleich mehrmals bedankt er sich während seines letzten Gottesdienstes für die gemeinsamen Jahre. Und er freut sich wie Bolle über die Musik, die auch beim Abschied in der Selterser Kirche eine wichtige Rolle spielt hat. Die Montabaurer U-Turn-Band bringt die vielen Gäste mit ehrlichen, berührenden, geradlinigen Songs wie der „Hymne des Unperfektseins“ zum Nachdenken. Songs, die wie der Soundtrack der vergangenen drei Jahre klingen.
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Jetzt schlägt sein geradliniges Leben einen Haken und führt ihn nach Göttingen. „Du hast den Wunsch, Pfarrer zu werden. Ich wünsche Dir, dass Du die Zeit im Westerwald mit den liebenden Augen Gottes sehen kannst und dass das der Anfang Deines beruflichen Wegs ist“, gibt ihm Wolfgang Weik mit auf den Weg.
Sascha Weinkauf weiß, dass er für diese große Entscheidung mit 30 Jahren himmlischen Beistand braucht. „Ich freue mich auf das, was kommt. Aber ich habe auch Angst, weil ich nicht weiß, was mich erwartet“, sagt er ehrlich. „Was ich jetzt schon weiß: Es schmerzt, die vielen liebgewonnenen Menschen zurückzulassen. Ich hoffe, dass ich hier einige Fußabdrücke hinterlassen habe und wünsche Euch, dass Gottes Liebe Euer und mein tragender Grund bleibt. Und es kommt ein neuer Jugendreferent, der vielleicht ganz anders als ich bin.“ Ganz bestimmt sogar. Denn so einen wie Sascha Weinkauf gibt’s nur einmal. (bon)
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