Werbung

Nachricht vom 27.08.2016    

„Bausünden der Vergangenheit“ werden erst jetzt sichtbar

Das gigantische Brückenbauwerk an der Schneidmühle, direkt an der L 281, hat seine Existenzberechtigung verloren. Um die Wasserrechte des ehemaligen Industriebetriebes Nisterhammer zu sichern, wurde ein aufwendiges und störanfälliges Bauwerk errichtet, das nun als „Industriedenkmal“ immer noch Fragen nach der Sinnhaftigkeit aufwirft.

Das ehemals teure Brückenbauwerk an der Schneidmühle sieht heute so aus. Fotos: Reinhard Panthel

Hachenburg. Ein einfaches Stauwehr hätte genügt, um dem Anspruch des Wasserrecht-Inhabers gerecht zu werden. Der Zulauf aus der „Großen Nister“ musste gesichert werden, als der Verkehrsknotenpunkt der „Schneidmühle“ neu geplant und gebaut wurde. Mehrfache bauliche Veränderungen waren nötig, bis das vollautomatische überdimensionierte Regulierungsbauwerk funktionstüchtig war. Millionen sind im Laufe der Zeit in dieses Projekt geflossen und haben seither stets – selbst bei Tiefbauexperten - für Kopfschütteln gesorgt. Bis zu diesem Zeitpunkt war ein Teil des Wassers der Nister für den Zulauf in den Hammergraben ausreichend. Dann hatten die behördlichen Planer die Idee dort einen Stausee zu schaffen. Jetzt nach Stilllegung des Betriebes in Nister und (nach Abfindung) dem Verzicht auf das Wasserrecht ist der ehemalige Stausee verlandet, die Technik überflüssig und der Nisterhammer-Graben „ausgetrocknet“.

Zurück geblieben sind eine Ruine mit übertriebener Technik, eine befestigte Uferböschung und eine Menge von „Treibholz“ um das sich auch wieder gekümmert werden muss. Während sich jetzt Behördenvertreter verstärkt bemühen die „Flußperlmuschel-Bestände“ in heimischen Gewässern zu sichern, wird in diesem Zusammenhang auch deutlich, wie man damals den „ungehinderten Fischzug“ im Fließgewässer der Nister absichern wollte. Eine „Fischtreppe“ wurde als Ideallösung propagiert. Und wer sich heute diese „Fischtreppe“ anschaut, die jetzt offen erkennbar ist, der mag bezweifeln, ob jemals ein Fisch über diese Treppe in den Oberlauf der Nister „gewandert“ ist. „Petri-Jünger“ haben da eine ganz andere Erfahrung gemacht. Fische sollten zuerst die „Treppe“ hinauf und dann durch das kleines Rohr in das obere Bachbett gelangen… ob bei Hochwasser oder Niedrigwasser war nicht festgelegt worden.



Solange es im Bereich der heimischen Gewässer Inhaber von Wasserrecht-Besitzern gibt, die statt eine Mühle heute Turbinen zum eigenen Profit durch Stromgewinnung nutzen, brauchen sich die Umweltschützer nicht um eine Gesundung der Bestände von Fischen und anderen Lebewesen in den Flüssen und Seen bemühen. Da helfen auch keine Landesmittel für die Aktionen „Lachs 2000“ oder Aktion „Blau“. Der Gesetzgeber ist gefordert und muss Richtlinien schaffen, die dann behördlich auch umgesetzt werden. repa



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Hachenburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
     

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neue Bambini-Feuerwehr "Blaulichtlöwen Maxsain" gegründet

Am 29. Juni wurde in Maxsain die siebte Bambini-Feuerwehr der Verbandsgemeinde Selters ins Leben gerufen. ...

Single-Wanderung im Westerwald: Natur trifft auf neue Bekanntschaften

Im Westerwald gibt es eine besondere Gelegenheit für Singles, die abseits von Dating-Apps echte Begegnungen ...

Vollsperrung auf der K 163 zwischen Niedererbach und Nentershausen

Vom 22. bis 24. Juli kommt es zu einer Vollsperrung der Kreisstraße 163 zwischen Niedererbach und Nentershausen. ...

Polizei sucht Messer-Angreifer in Bonn

Ein bislang unbekannter Mann steht im Verdacht, einen 51-Jährigen in der Bonner Innenstadt mit einem ...

Familienabenteuer im Westerwald: Wandern mit Kindern leicht gemacht

Der Westerwald bietet in den Sommerferien ein ideales Ziel für Familien, die gemeinsam die Natur erkunden ...

Lkw beschädigt Bahnschranke bei Elgendorf und flüchtet

Ein ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am Freitagvormittag (18. Juli) auf der L312 zwischen Montabaur-Elgendorf ...

Weitere Artikel


Ferienprojekt "Log in real life!"- Ein Kurzfilm-Workshop

Eine Gruppe von Jugendlichen des Jugendbahnhofs der Verbandsgemeinde Bad Marienberg hat von Dienstag, ...

Beyer KG lädt zum Tag der offenen Tür ein

Für Samstag, 3. September von 10 Uhr bis 16 Uhr lädt die Beyer-Mietservice Interessierte zum Tag der ...

Ingrid erwandert den Europäischen Fernwanderweg E1

An der Marienquelle, dem Wahrzeichen Bad Marienbergs, machte Ingrid Holländer eine kleine Rast und nahm ...

Künstlerworkshop mit Aloys Rump

Anlässlich der Skulpturenausstellung „Jacqueline Diffring – Confluentia – Retrospektive“ bietet das Mittelrhein-Museum ...

Ende der Schulferien: Gib Acht - Schulanfänger!

Das Polizeipräsidium Koblenz mahnt die Verkehrsteilnehmer zu besonderer Vorsicht. Die Sommerferien neigen ...

„Frechblech“-Konzert in der Florinskirche Koblenz

Zu einem besonderen und kontrastreichen Konzert in der evangelischen Florinskirche laden Kreiskantor ...

Werbung