Werbung

Nachricht vom 02.08.2016    

Kommunen müssen endlich Ernst machen beim Klimaschutz

"Bündnis Klimaschutz Mittelrhein" warnt Stadt Koblenz und die umliegenden Kreise vor den Folgen des weiteren Nichtstuns bei der Energie- und Verkehrswende: „ Die Kommunen müssen endlich Ernst machen beim Klimaschutz!“ Für die nächsten Monate kündigt das Bündnis Kontaktaufnahme zu den Kreisen und ihren Politikern an sowie Veranstaltungen zum Atomausstieg am 25. August in Koblenz und der Demo-Beteiligung zu „TTIP stoppen!“ am 17. September in Frankfurt.

Logo: Bündnis Klimaschutz Mittelrhein

Region. „Wie viele Temperaturrekorde, wie viele Extremwitterungen und wie viele Überschwemmungen brauchen unsere Stadt- und Kreisoberen noch, bis sie begreifen, dass von ihnen mehr verlangt wird als schöne Konzepte und Absichtserklärungen? Die Gewitterstürme beim Rock am Ring, die vollgelaufenen Häuser in unseren überschwemmten Dörfern und die Ernteschäden in der heimischen Landwirtschaft zeigen doch: Der Klimawandel ist längst da bei uns. Wir alle müssen handeln, auch auf kommunaler Ebene. Je länger man zögert, umso teurer wird es“, so Egbert Bialk, BUND-Vorsitzender in Koblenz für das "Bündnis Klimaschutz Mittelrhein“.

Ein Zusammenschluss von über zehn Natur- und Umweltgruppierungen der Region. Gemeinsam tritt das Bündnis jetzt an die kommunalen Spitzen heran und an die Öffentlichkeit. Die Energiewende und insbesondere der Verkehrssektor sollen neben dem Natur- und Umweltschutz dabei im Mittelpunkt stehen.

Der Umweltmediziner Dr. Thomas Bernhard, auch Sprecher des Solarenergieförderverein, Infostelle Koblenz, begründet warum: „Jedes Jahr wird weltweit die Temperatur im Durchschnitt höher. Amerikanische Klimaforscher haben gerade wieder veröffentlicht, dass bislang jeder Monat des Jahres 2016 jeweils der wärmste Monat war seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Nicht nur in Afrika herrscht darum große Hungersnot, auch bei uns treten extreme Schäden auf, da muss die Politik auf nationaler Ebene endlich wirksam steuern, zum Beispiel durch eine CO2-Abgabe auf die Rohstoffe Öl und Kohle.“

Bernhard beklagt seit langem, dass auch die Stadt Koblenz viel zu passiv sei bei der Umsetzung des beschlossenen Klimaschutzkonzeptes. „Noch nicht einmal die bislang erreichte CO2-Reduzierung konnte man uns vorlegen. Diese Daten werden wir im Umweltausschuss am 30. September einfordern, übrigens endlich auch in öffentlicher Sitzung, wozu wir zahlreiche Gäste erwarten. Auf dieser Basis wird klar belegt werden können, was Koblenz braucht: Eine Energiesparinitiative bei den Gebäuden und eine Verkehrswende, also mehr tun für Fußgänger und Radfahrer statt für Autos, und endlich die Anschaffung von sauberen E-Bussen. Jede städtische Investition muss auf seine Klimawirksamkeit kritisch überprüft werden. Nach Paris und dem dort vereinbarten Klimaziel von 1,5 Grad maximaler Erwärmung müssen auch die deutschen Klimaziele nach geschärft werden, natürlich auch in Koblenz.“



Peter Thelen von den Naturfreunden Kettig und der Bendorfer BI gegen das AKW Mülheim-Kärlich fordert auch für den Kreis Mayen-Koblenz eine ambitionierte Klimaschutzpolitik: „Beim neuen Klimaschutzkonzept brauchen wir von Anfang an ein kompetentes begleitendes Management. Wer hier gleich an Personal spart, hat die bedrohlichen Zeichen der Zeit nicht erkannt“, so Thelen. Priorität für das Umland müsse eine Verkehrswende haben, damit die hohen Schadstoff- und Klimagasemissionen zurückgefahren und ein attraktiver, bürgernaher öffentlicher Verkehrsverbund geschaffen werden. Dies gelte auch für die Nachbarkreise Neuwied, Westerwald, Rhein-Lahn und Rhein-Hunsrück. Thelen: „Die Stadt Koblenz, die im Autoverkehr erstickt, sollte daran ein besonderes Interesse haben.“

Für die nächsten Monate kündigt das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein an, direkt an die genannten Kreise und ihre Politiker heranzutreten und Möglichkeiten der konstruktiven Zusammenarbeit auszuloten. Neben Veranstaltungen zum Atomausstieg am 25. August in Koblenz und der Demo-Beteiligung zu „TTIP stoppen!“ am 17. September in Frankfurt soll das Thema der CO2-Reduzierung im Mittelpunkt stehen, auch im dann anlaufenden Bundestags-Wahlkampf.

"Dabei werden wir die Kandidaten aller Parteien sehr kritisch auf den Prüfstand stellen hinsichtlich ihres persönlichen Engagements für die Umsetzung von Paris und für die Verkehrswende", so abschließend Egbert Bialk. Weitere Informationen, beziehungsweise Interessenten, die beim Bündnis Klimaschutz mitarbeiten wollen, wenden sich an das Bündnis Klimaschutz Mittelrhein, erreichbar über den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND). Telefon: 0261-9734539 oder regionalbuero-koblenz@bund-rlp.de.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Koblenz öffnet Türen zur Justiz: Woche der Justiz vom 23. bis 27. Juni

Wie funktioniert der Rechtsstaat? Wer sorgt für Gerechtigkeit im Alltag? Antworten auf diese Fragen gibt ...

Tornados 2025: Zwischenbilanz zur Saison in Deutschland

Die Tornadosaison 2025 hat nach einem schleppenden Start an Fahrt aufgenommen. Der Deutsche Wetterdienst ...

Westerburg: Hendrik Hering stellt neues Bestattungsgesetz vor

Am Mittwoch, 18. Juni, informiert Hendrik Hering in Westerburg über das neue Bestattungsgesetz. Im Rahmen ...

Geführte Wanderung durch den Hillscheider Wald im Kannenbäckerland

Am 21. Juni 2025 lädt das Hotel Hüttenmühle in Hillscheid zu einer geführten Wanderung durch den örtlichen ...

Infoabend in Wahlrod erklärt Förderprogramme für umweltschonende Landwirtschaft

Landwirte im Westerwald und darüber hinaus können sich am 23. Juni in Wahlrod über die AUKM-Förderprogramme ...

Umgestürzter Baum verursacht Verkehrsunfall in Wied

Ein unerwarteter Zwischenfall ereignete sich am Sonntag in der Mühlentalstraße in Wied. Ein Baum fiel ...

Weitere Artikel


„Spack! Festival“ elektrisiert den Westerwald

Das seit 2004 existierende „Spack! Festival“ holt seit Jahren die angesagtesten deutschsprachigen Acts ...

Sportlicher Wettkampf und „Nacht der Prothesentechnik“

Physisch und technisch fit für Rio: Paralympisches Leichtathletik-Team wird mit zwei Veranstaltungen ...

Ministerpräsidentin lobt Hachenburg

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat die strukturschwachen Kommunen ihres ...

Wissing besuchte „MUNSCH"-Firmengruppe

Am Dienstag, 2. August startete die Sommerreise von Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Bei seinem ...

Bildungsallianz stärkt die Branche

Jetzt ist es beschlossen, die ADG Business School in Montabaur erkennt den Hotelbetriebswirt (IHK) der ...

Großes Fly-In der „tollkühnen Männer“

Je oller, desto doller: Betagte „Models“ auf dem himmlischen Laufsteg. 70 Oldtimer-Flugzeuge erobern ...

Werbung