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Nachricht vom 30.07.2016    

Kultur lässt den Löwen erst brüllen

Ein Spiegel der Gesellschaft und des Zeitgeists – auch das ist Kulturarbeit, wie jetzt auf der Vorstellung des neuen Veranstaltungskalenders der Hachenburger Kulturzeit deutlich wurde, nachdem Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig die Anwesenden herzlich begrüßt hatte. Auf den über 80 Seiten gibt es viele Beispiele für diesen Ansatz von Kulturreferentin Beate Macht, die mit Kulturarbeit mehr erreichen will, als das Publikum ausschließlich zu unterhalten.

(v.l.): FSJ-lerin Fabienne Mies, Bürgermeister Peter Klöckner, Kulturreferentin Beate Macht, Kulturzeit-Mitarbeiterin Angela Kappeller, Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig und Kulturzeit-Mitarbeiter Daniel Pirker. Foto: Veranstalter

Hachenburg. Allen voran steht hierfür der „Treffpunkt der Kulturen“, der am 25. August seine Premiere feiert. Mit der Veranstaltung setzt die Kulturzeit zusammen mit der Verbandsgemeinde Hachenburg ein musikalisches Ausrufezeichen für Toleranz und Frieden. „Kultur verbindet, baut Vorurteile ab und schafft Akzeptanz“, erklärt Macht die Idee hinter dem Event, das die Open-Air-Reihe „Treffpunkt Alter Markt“ abschließen wird.

Bürgermeister Peter Klöckner stellte den Bezug zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen her: „Wer hätte gedacht, dass in unseren Parlamenten je wieder Rechtspopulisten sitzen werden?“, gab sich der Verwaltungschef nachdenklich. Viel zu oft müssten ganze Bevölkerungsgruppen aufgrund ihrer Herkunft und Religion als Sündenböcke herhalten. Hachenburg mit Menschen aus über 50 Nationen stehe dagegen für Vielfalt und Integration. Und genau dies werde beim „Treffpunkt der Kulturen“ deutlich werden. Dr. Salamat Schiftah wird zum Beispiel mit seinem Afghan Esemble die Besucher zum Tanzen und Mitsingen bringen mit schwungvoller Folklore. Und Six Nation werden mit ihrem pulsierenden Sound-Mix aus Reggea, Ska und Latin Flair begeistern.

Auch das restliche Kulturzeit-Programm kann sich sehen lassen. „Wir schaffen es, immer noch einen oben drauf zu setzen!“, sagte Klöckner stolz. So findet man einen gelungenen Mix aus bekannten Namen, gepaart mit einzigartigen Nachwuchstalenten wieder im Kleinkunstprogramm der Kulturzeit. Am 2. September rast Ennio Marchetto in Papierkleidern durch die internationale Papierwelt. Hachenburg darf sich auf eine unvergessliche Show freuen, in der Ennio Stars wie Madonna, Cher oder Michael Jackson zum Leben erweckt. „Sein Auftritt ist so einzigartig – wenn man dort nicht hingeht, bereut man es definitiv!“, ist sich Beate Macht sicher.

Der aus TV-Sendungen wie der Heute-Show bekannte Stand-Up-Migrant Abdelkarim lässt das Publikum am 4. November an seinem Leben „Zwischen Ghetto und Germanen“ teilhaben, authentisch und vor allem selbstironisch.

Ebenfalls im November heißt es wieder „Vorhang auf“ für das Figurentheater-Festival. Alle zwei Jahre gibt es herausragende Stücke der besten Puppenspieler Deutschlands zu sehen. Kinder wie Erwachsene dürfen sich auf mystische, märchenhafte und humorvolle Stücke freuen. Ein Highlight von vielen sind die Inszenierungen von Marc Schnittger. Der preisgekrönte Puppenspieler komplementiert am 12. November seine Theater-Trilogie über das Tripychon „Der Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch. Dabei zieht er das Publikum in den Bann einer faszinierenden Mischung aus Figurentheater, Schauspiel und Musik. Abgründig, komisch und philosophisch geht es am 19. November in „Jekyll und Hyde“ zu – einem von der Kritik gefeierten Ein-Personen-Stück, das nicht nur unterhält, sondern zum Nachdenken anregt.



Und am 28. Oktober erwartet Hachenburg eine einzigartige Kombination aus tiefsinnigen und melancholischen Liedern, Geschichten und hintersinnigem Humor: Michael Fitz avancierte als Tatort-Kommissar der leisen Töne zum Publikumsliebling – und als Musiker spielt er sich in ausverkauften Konzerten in die Herzen des Publikums. „Michael Fitz singt so wunderbar, dass ich ihn einfach einladen musste“, begründet Beate Macht ihre Entscheidung für das Multitalent.

Bereits am 4. August besucht ein junges Ausnahmetalent der deutschen Musikszene den Alten Markt. Die 20-jährige Sängerin und Violinistin Jörgis Tielsch sorgt zusammen mit vier gestandenen Musikern für Gänsehautfeeling. Ihr neues Album heißt „Kleine Stadt, großes Kino“ – und passt damit perfekt zu Hachenburg. Eine Woche später transportiert Pat Fritz seine stimmgewaltige Americana Musik am Kopf vorbei direkt ins Herz auf dem Alten Markt.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Halbjahres-Programm der Kulturzeit. Erneut tritt das Team um Beate Macht den Beweis an, weshalb Hachenburg den Titel „Kulturhauptstadt des Westerwald“ zu Recht trägt. Aber was macht die Arbeit des Kulturreferats eigentlich so erfolgreich – und wo liegen die Grenzen? Überraschende Antworten nicht nur zu dieser Frage liefern Macht und Professor Dr. Jürgen Hardeck am 6. September mit ihrem Vortrag „Kultur lässt den Löwen erst brüllen!“. Soviel sei jetzt schon verraten: Ein Erfolgsgarant besteht in der effektiven Kooperation zwischen Stadt, Verbandsgemeinde und anderen Kulturanbietern – oder wie es Stadtbürgermeister Karl-Wilhelm Röttig auf den Punkt bringt: „Es geht nur gemeinsam!“


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