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Nachricht vom 04.07.2016    

Kammerchor singt sich in die Herzen und Seelen seiner Zuhörer

Mit einem außergewöhnlichen Programm gastierte der Kammerchor Marienstatt am Sonntag, 19. Juni in der katholischen Kirche in Selters. Das musikalische Ereignis erfolgte auf Einladung des Kultursommers Rheinland-Pfalz und fand statt in der Reihe der Konzerte des Orgelsommers.

Kammerchor Marienstatt. Foto: Veranstalter

Selters. Die 16 Frauen und 14 Männer des Marienstatter Ensembles um die künstlerische Leiterin Veronika Zilles bewiesen in Selters wieder einmal eindrucksvoll, dass sie ihrem Anspruch auf beste Chorqualität in hohem Maße gerecht werden. Berührend empfanden die Zuhörer im Publikum die Auswahl der Werke, die Veronika Zilles zu einem runden Programm zusammengestellt hatte, in dem ein großer Querschnitt durch die Chorliteratur präsentiert wurde.

Fast als roter Faden zogen sich fünf Hymnen des Romantikers J. G. Rheinberger für Orgel und Chor durch die musikalische Stunde - „Tribualtiones“, „Eripe me“, Ave regina“ und „Dextera Domine“. Eine Ausnahmeposition nimmt unter diesen Kompositionen „Angelis suis“ ein, das mit dem herrlichen Tenorsolo von Christoph Kohlhaas besonders bewegend musiziert wurde. Die Organistin Franziska Becker leistete dabei einen hochkarätigen Dienst, indem sie weit entfernt vom Chor diesen von der Orgel aus äußerst souverän und sensibel begleitete. Dabei kam der Orgel nicht etwa nur die Begleitfunktion zu, sondern sie bot ihre ganze Klanglichkeit aufs Beste dar. Auf die Hymnen folgten bestens passend skandinavische Klänge von Edvard Grieg mit den Kompositionen „Ave maris stella“ und „Im Himmelreich“, wobei Romano Sgodda mit einem Tenorsolo glänzen konnte.

Den Chorwerken setzte Veronika Zilles als Organistin das Scherzo aus Charles-Marie Widors VI. Symphonie als Kontrapunkt gegenüber; eine außerordentlich gelungene und virtuose Interpretation auf dieser klangvollen Orgel.

Den romantischen Werken hatte die Dirigentin auf subtile Weise moderne Kompositionen gegenübergestellt. Kurt Bikkembergs ist als Brüsseler Domkapellmeister und Komponist bekannt. Von ihm erklang der bekannte Text des „Pater noster“ mit einer überraschenden Mischung aus gregorianisch anmutenden Parallelklängen gepaart mit moderner Harmonik. Darauf experimentierten die Sängerinnen und Sänger in einer Chorimprovisation das „Ave Maria“, indem sie das Publikum fast umrundeten und mit Mantras ähnlichen Melodien für überraschend spannende Klangfülle sorgten. Der Gesang des Chores schien den ganzen Kirchenraum zu verzaubern und zum Klingen zu bringen.



Klänge wie aus einer anderen Welt boten danach zwei Kompositionen des Letten Eriks Esenvalds. „O salutaris hostia“ bewegte mit den beiden herrlich leichten Sopranstimmen von Susanne Hehl - Saridakis und Martina Greis und dem satten Chorklang darunter. Als chormusikalischen Höhepunkt konnte man dann Esenvalds Komposition „Stars“ hören. Dabei brachten die Sängerinnen und Sänger des Chores extra gestimmte Weingläser durch Drehen zum Klingen und ließen gleichzeitig in beeindruckender Weise ihren fast märchenhaft anmutenden Gesang ertönen. Den Abschluss bildete Mendelssohns große doppelchörige Psalmmotette „Warum toben die Heiden“, in dem der Kammerchor die ganze Palette seiner klanglichen Fähigkeiten nochmals unter Beweis stellen konnte.

Der Kammerchor Marienstatt, der ohne zwei Zugaben den Altarraum nicht verlassen durfte, hat mit diesem Konzert wiederum eine große Bereicherung der chorischen Kulturszene bewiesen und sich mit einem Gesang, der unter die Haut ging, in die Seelen und Herzen zahlreicher Zuhörer gesungen.



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