Selters zeigt seine „Wahrzeichen“
Mit sechs Motivtafeln in kräftigen Farben stellt die Stadt Selters ihre Besonderheiten vor. An vier Ortseingängen finden Passanten neben den Veranstaltungsplakaten künftig auch einige „Wahrzeichen“ der kleinen Stadt im Westerwald wieder.
Selters. Das Wort „Wahrzeichen“ hört Stadtbürgermeister Jung nicht so gern. „Eigentlich wollten wir nur darstellen, was es in Selters Besonderes gibt und was uns auszeichnet“. Und so finden sich neben der Darstellung einer Werkstätte der Jungsteinzeit auch die Gebäude von Firma Schütz und des Krankenhauses. „Nur historisch zu denken, wäre da nicht passend“, sagte Jung.
Eines der Schilder macht auf eine Werkzeug-Fundstelle aus der Jungsteinzeit aufmerksam, ein anderes auf das markante Einsenbahnviadukt, mit dessen Bahnlinie Selters 1884 an die Moderne angeschlossen wurde. Eine Tafel zeigt die 175 Jahre alte Evangelische Kirche. Sie ist in zweifacher Hinsicht besonders: Ihre Seitenflügel waren von Anfang an in kommunaler Nutzung und ihr ausgeprägt reiner klassizistischer Baustil machen sie wohl einmalig. Auf einer der Tafeln ist der jüdische Friedhof in Selters zu sehen. Er ist mit 143 Gräbern mit Abstand der größte seiner Art im Westerwald und Zeuge eines regen jüdischen Lebens. Das Evangelische Krankenhaus hat eine Tafel bekommen, weil es von Bürgern der Stadt vor über 100 Jahren aus der Not heraus gegründet wurde und noch heute von einem örtlichen Verein getragen wird. Dass bei Firma Schütz vor fast 60 Jahren alles mit einem Kleinunternehmen in Selters begann und heute in diesem Konzern weltweit mehr als 4.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, war der Stadt Selters ebenso eine Tafel wert. Schließlich prägt Firma Schütz als einer der bedeutendsten Arbeitgeber im Westerwald die Region und die Stadtansicht.
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Die Tafeln werden dann zu sehen sein, wenn es keine aktuellen Veranstaltungen der Stadt in den Wechselrahmen zu bewerben gilt. Wer also ein Motiv sehen möchte, muss auf die Suche gehen, zumal die Motive immer wieder ihren Ort wechseln und ausgetauscht werden. Die Grafiken wurden von Designer Eckhard Schneider aus Sessenhausen erstellt, der auch die Recherchen zu den Motiven durchgeführt hatte. Auf der Homepage der Stadt Selters (www.stadt-selters.de) ist zu jedem Motiv eine kurze Erklärung zu finden. „Vielleicht wird daraus irgendwann ein kleiner Stadtrundgang“, sagte Rolf Jung, der allen herzlich dankte, die zum Gelingen der Motive beigetragen hatten. Das waren Grafiker Eckhard Schneider, Melanie Ievolo, Marketing-Managerin von Firma Schütz, Reimund Haas, Pfarrer Christian Elias, Historiker Dr. Uli Jungbluth, Stadtbürgermeister Rolf Jung und Wilfried Göbler vom Krankenhaus-Verein.
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