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Nachricht vom 11.05.2016    

Boris Büchler über „die Kunst der ersten Frage“

Über sein "Heimspiel" freute sich Boris Büchler, der den mehr als 250 Besuchern der Westerwälder Gespräche in der Westerburger Stadthalle einen informativen und unterhaltsamen Einblick in sein Leben als ZDF-Sportkommentator und TV-Journalist gab. Am Dienstag, 10. Mai, fanden die ersten "Westerwälder Gespräche" unter der Federführung von Jenny Groß und Dominic Bastian statt. "Mit so vielen Besuchern hatten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet", freuten sich das Organisations- und Moderationsteam über seine gelungene Premiere.

Referent Boris Büchler in Westerburg. Fotos: Ulrike Preis.

Westerburg. Mit der Wahl ihres ersten Referenten und dem Thema „Sommermärchen, Eistonnen und Journalismus – Einblicke in die Fußballnationalmannschaft vor der EM 2016“ lagen sie am Puls der Zeit, denn Fußball ist unmittelbar vor der EM in Frankreich in aller Munde. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Stadt Westerburg statt, die durch den Beigeordneten Dieter Dünnes vertreten war. Neben VG-Bürgermeister Gerhard Loos war auch Landrat Achim Schwickert gekommen, der die zahlreichen Besucher herzlich willkommen hieß.

"Ich war relativ früh dort, wo ich hin wollte", berichtete Boris Büchler in der Westerburger Stadthalle. Neben seiner Familie waren viele Freunde, ehemalige Schulkameraden und Wegbegleiter in Sachen Fußball gekommen. Sie alle freuten sich über das Wiedersehen und nutzten die Gelegenheit, nach dem offiziellen Teil noch ein persönliches Gespräch zu führen. Autogrammkarten wurden verteilt, Fotos aus seiner aktiven Zeit als Fußballer in Westerburg überreicht und viele Erinnerungen ausgetauscht.

Locker und frei hatte Boris Büchler zuvor von seinen Aufgaben beim Zweiten Deutschen Fernsehen in Mainz erzählt. „Die Kunst der ersten Frage nach dem Spiel muss auf Anhieb sitzen“, hob der 46-Jährige hervor, dies sei das Risiko beim Job mit dem Mikrofon. Für diese Interviews am Spielfeldrand gäbe es ein festes Zeitfenster von 90 Sekunden. „Wir würden manchmal gerne mehr Fragen stellen“, gab er zu bedenken, was allerdings nicht möglich sei. Für ihn habe sich mit seiner Arbeit dem ZDF ein Lebenstraum erfüllt. So sei er noch immer mit Leib, Seele und Leidenschaft dabei. Die moderne Spielergeneration ist wesentlich mediengeschulter als früher, was leider auch dazu führt, dass sie ihre Kommentare zum Spiel immer häufiger lieber über die Homepages der Vereine, Twitter oder Facebook verbreiten, als direkt nach dem Spiel.

„Ich hatte kein 'Vitamin B' und musste mir alles hart erarbeiten“, berichtete der gebürtige Westerburger, der in seiner Jugend selbst aktiver Fußballer war. Seine ehemaligen Mitspieler seien sicher froh, dass er als ehemaliger „Eisenfuß“ heute nicht der Alte-Herren-Mannschaft angehöre, sagte er augenzwinkernd.

In den vergangenen 20 Jahren habe sich der Fußballsport stark gewandelt. Mittlerweile gebe es große medizinische Abteilungen mit Osteopathen und Ernährungswissenschaftlern.



In seiner Laufbahn habe er nun von rund 600 Bundesliga-, 200 Pokal- und Europacupspielen berichtet. Als ständiger Begleiter der DFB-Elf komme er mittlerweile auf 222 Länderspiele, darunter fünf Weltmeisterschaften. Mit der am 10. Juni beginnenden EM in Frankreich sei er wieder sechs Wochen lang Non-Stop unterwegs. „Die Flut der Informationen ist enorm“, sagt er im Hinblick auf die vielen Unterlagen und Presseberichte, mit denen er sich in seiner Freizeit beschäftigen müsse. Er sei ein Fan der Deutschen Nationalmannschaft, der er auf jeden Fall den Sieg zutraue. Neben dem „Eistonnen-Interview“, den Terror-Anschlägen am 13. November 2015 in Paris und den damit verbundenen strengen Sicherheitsmaßnahmen kam auch das Thema Doping zur Sprache. „In Deutschland habe ich bisher keine Anhaltspunkte sehen können“, so Büchler.

Auf die Frage nach seinen beruflichen Zielen meinte er, dass er nicht der geborene Moderator sei. Dazu habe er nie den Drang verspürt. „Irgendwann gibt es wichtigere Sachen“, so Büchler. So habe er daran gearbeitet, sich in Details wie Texte und Sprache zu verbessern. Er könne sich vorstellen, ab einem gewissen Alter, Nachwuchskräfte auszubilden oder in der Redaktionsleitung mitzuarbeiten.

Von den "Westerburger Gesprächen" zu den "Westerwälder Gesprächen": Mehr als 25 Jahre führten Heinz Fischer und Walter Eggert die einstigen erfolgreichen „Westerburger Gespräche“, die dann vor wenigen Jahren zu den „Westerwälder Gesprächen“ umbenannt wurden. Im letzten Jahr setzen sich die beiden Initiatoren der sehr bekannten und beliebten Gesprächsreihe zur Ruhe und übergaben die Leitung an Jenny Groß (31, Girod) und Dominic Bastian (26, Westernohe). „Wir möchten die Gesprächsreihe mit Persönlichkeiten aus Sport, Ehrenamt, Gesellschaft, Politik, Wissenschaft, Film, Literatur und Theologie weiterführen“, freuten sich die beiden über ihre erfolgreiche Premiere. Die nächste Veranstaltung findet am 22. September um 19 Uhr in der Aula des Mons-Tabor-Gymnasiums in Montabaur statt. Als Referent konnte Prof. Dr. Michael Wolffsohn (Historiker und Publizist, Universität der Bundeswehr München) gewonnen werden. (Ulrike Preis)


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