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Nachricht vom 31.03.2016    

Paukenschlag in Mainz: Kreise AK und NR zusammenlegen

Die beiden Landkreise Altenkirchen und Neuwied wurden am 14. Mai 1816 per Dekret der königlichen Regierung gegründet. Es waren die Auswirkungen des Wiener Kongresses, die zur Gründung der Landkreise führten und in Koblenz damals verkündet wurden. Nun sollen die Landkreise zusammengelegt werden, geht es nach den Wünschen der FDP-Koalitionäre.

Geht es nach dem Willen der FDP wird Michael Lieber ab 2018 neben dem Landkreis Altenkirchen auch für den Landkreis Neuwied zuständig sein. Archivfoto: AK-Kurier

Region. Am 30. März wurde im Rahmen einer Pressekonferenz in Mainz die Aufnahme der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen offiziell bestätigt. In der „Ampel-Koalition“ will jede Partei ihre Vorstellungen einbringen. Aus gut unterrichteten Kreisen erfuhren die Kuriere, dass die FDP die Fusion der beiden Landkreise Altenkirchen und Neuwied zum Gegenstand eines möglichen Koalitionsvertrages machen will. Damit hat die FDP in den anlaufenden Koalitionsverhandlungen einen Paukenschlag für das nördliche Rheinland-Pfalz gesetzt.

Der Neuwieder Kreisvorsitzende Alexander Buda, der sich zunächst öffentlich gegen eine Regierungsbeteiligung der FDP ausgesprochen hatte, würde in diesem Fall einlenken. Buda hatte sich im Wahlkampf mit seinen beiden Kandidaten Sven Störmer und Tobias Kandor immer für einen wirtschaftlich starken Norden von Rheinland-Pfalz eingesetzt. Sie blickten auf den Westerwaldkreis, der wirtschaftlich gut dasteht. Ihr Ziel sehen die Neuwieder Freien Demokraten mit der Fusion erreicht.

„Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent im Jahr 2015 fällt Rheinland-Pfalz – wie schon in den Vorjahren – deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt zurück“, hatte Arne Rössel, Sprecher der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz dieser Tage gesagt und so die FDP in ihrer Forderung beflügelt.

Zu den Hintergründen gab es folgende Prämissen: Landrat Rainer Kaul ist noch bis 31. Dezember 2017, Michael Lieber ist noch bis 2022 im Amt, also übernimmt Lieber den neuen Gesamtkreis, Buda wird neben Achim Hallerbach zweiter hauptamtlicher Beigeordneter.

„Wirtschaftlich starke Regionen schaffen, muss nicht durch Zwangsfusionen kleiner Verbandsgemeinden erfolgen. Da sind die Landkreise eher geeignet“, war aus FDP-Kreisen zu dem Entschluss zu hören. Außerdem könne man den Etat beider Kreise deutlich entlasten. Für die Bevölkerung soll sich nichts ändern, die Standorte Neuwied und Altenkirchen bleiben als Servicepunkte erhalten. Längerfristig können Personalkosten durch Synergieeffekte eingespart werden, wobei die normale Fluktuation zur Personalreduzierung genutzt werden soll.



Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gibt es durch die Fusion weitere Synergieeffekte in Millionenhöhe, rechnen die Freien Demokraten vor. Bestätigt werden sie sowohl von der IHK, als auch von der Handwerkskammer.

Für eine Stellungnahme waren die beiden Landräte nicht zu erreichen, sie befinden sich im Osterurlaub. Der erste Kreisbeigeordnete Konrad Schwan zeigte sich in einer ersten Stellungnahme enttäuscht. „Hat man hier wirklich nachgedacht, um solche Bedingungen in eine Koalitionsverhandlung einzubringen“, sagte Schwan am Telefon.

Sein Neuwieder Amtskollege Achim Hallerbach, den die Kuriere im Urlaub erreichten, sah dies viel gelassener: „Ich finde die Idee vom Grundsatz her gut, sie geht in die richtige Richtung. Wir arbeiten doch schon in der Initiative „Wir Westerwälder“ auf diversen Gebieten auch mit dem Westerwaldkreis zusammen, wie die Literaturtage, die Holztage und mehr deutlich machen.“

Nach Hallerbachs Worten sollen weitere Kooperationen der drei beziehungsweise demnächst zwei Kreise folgen. Im Bereich der Datenverarbeitung sind derzeit Überlegungen in einer Arbeitsgruppe im Gange, eine gemeinsame Basis zu schaffen. „Wir haben im Bereich der Deponie Linkenbach, wo wir schon den Außerschulischen Lernort errichtet haben, noch zwei Hektar Flächen frei. Wenn es nach mir geht, soll dort die Computertechnik für die Kreise in einem Neubau untergebracht werden“, verriet Hallerbach und räumte dem Projekt gute Chancen ein. Hws/woti



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Kommentare zu: Paukenschlag in Mainz: Kreise AK und NR zusammenlegen

11 Kommentare



Wie mir aus informierten Kreisen des Innenministeriums in  Mainz schon vor der Wahl mitgeteilt wurde, ist sogar der Zusammenschluss der Kreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied/Rhein zu dem "Hochwesterwald-Sieg Kreis" längst beschlossen. Als Einzelheiten wurden bekannt: 

Als zukünftige Kreisstadt ist aus historischen Gründen derzeit Westerburg im Gespräch. Die Westerburger stellten früher sogar des Öfteren den Kölner Erzbischof. 

Das neue Autokennzeichen wird HWS heißen. 

Die derzeit gewählten Landräte werden dem neuen Kreis vorerst als Trifolium vorstehen. 


In eigener Sache :

Da die KURIERE immer schon die drei Kreise bedienten, werden sie nur ihren Namen anpassen:

Aus AK-KURIER, WW-KURIER und NR-KURIER wird

"HochwesterwaldSieg -  PostBote" 


kurz

                               HWS - PB



LPK

Ludwig Kroner


#11 von Ludwig Kroner , am 01.04.2016 um 17:29 Uhr
Der Aprilscherz hat gesessen! Ich erhole mich gerade von meiner Schnappatmung!
Viele Grüße an die Redaktion - Euch werde ich auch mal eine "Ente" unterschieben :-)
Alexander Buda
#10 von Alexander Buda, am 01.04.2016 um 15:30 Uhr
Ja prima ...und die Politiker schaffen wir dann auch ab!!
#9 von klicke, am 01.04.2016 um 12:49 Uhr
Viele Grüsse vom 1.April

Gerhard Muhl Dauersberg
#8 von Gerhard Muhl Dauersberg, am 01.04.2016 um 09:58 Uhr
Aprilscherz hin oder her .. Die Frage muss erlaubt sein, warum es überhaupt noch Landräte gibt. Zumindest der im AK-Kreis stellt doch nur noch tolle Broschüren seiner Mitarbeiter vor und macht sich für den Austausch von Heizungskesseln stark. Das kann auch ein Ehrenamtler ...
#7 von Maxima Riege, am 01.04.2016 um 09:57 Uhr
Ja super!!
So bekommt der (neue) Kreis Altenkirchen endlich einen Autobahnanschluss!
#6 von Florian Spanier, am 01.04.2016 um 09:17 Uhr
...auch wenn wir den 01.April haben, der Gedankengang AK und NR zusammenzulegen finde ich als AKler gar nicht so schlecht. Hier sind doch schon tolle Vorschläge gemacht worden. Als nächsten Schritt einer Gebietsreform wäre der Zusammenschluss z.B. AK-NR-KO-TR und würden dann Luxemburg zugeordnet. "Steuerflucht" hätte sich somit auch erledigt. :-D
#5 von Günther Humpert, am 01.04.2016 um 08:21 Uhr
Hier in den Kommentaren wird ja AK-WW zur Sprache gebracht. Solang wir unser WW-Kennzeichen behalten ist mit das egal :D
#4 von Christian, am 01.04.2016 um 06:43 Uhr
Das finde ich sehr gut, so wird aus AK und NR ein AR. Dann müssen die Neuwieder im Winter nach Altenkirchen zum Schnee schippen und die AK-ler können dann mit der Westerwaldbahn, die dann wieder bis Neuwied fährt, zum schoppen fahren. Als Gründungsdatum könnte man den 01.04.2018 anviesieren.
#3 von Maik Bach, am 31.03.2016 um 23:15 Uhr
Also das scheint mir (AK Kreis) doch wenig sinnvoll, da würde sich ein Zusammenschluss mit dem WW Kreis viel eher anbieten...
#2 von Karl Müller, am 31.03.2016 um 21:57 Uhr
Na ich hoffe mal, daß da einem Redakteur der Gaul durchgegangen ist und daß das ein vorgezogener Aprilscherz ist. AK und NR geht gar nicht. AK und WW könnte ich durchgehen lassen.
#1 von Sascha Kowalski, am 31.03.2016 um 20:41 Uhr

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