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Nachricht vom 24.03.2016    

Ein neuer Altar für die St. Severus-Stiftskirche

Einen ungewöhnlichen Weg für einen neuen Altar in der St. Severus-Kirche hat die Evangelische Kirchengemeinde Gemünden beschritten. Sie hat einen Künstler-Wettbewerb ausgelobt, um in dem Gemündener Wahrzeichen, das durch ständige bauliche Veränderungen in seiner über 1100 Jahre alten Geschichte, keiner festen Bauepoche zugeordnet werden kann, einen passenden Altar zu installieren.

Bildhauer Georg Hüter (rechts) präsentiert der Jury ein maßstabsgetreues Holzmodell seines Altar-Entwurfs. Fotos: Sabine Hammann-Gonschorek M.A. und ekhn/eöa.

Gemünden. Bisher war nur eine hohle Holzkonstruktion aus den 1970iger Jahren vorhanden, die durch die Bemalung den Anschein erweckt, aus Stein zu sein. Durch die umfangreiche Innenrenovierung der Stiftskirche, bei der die Kirche für neun Monate geschlossen werden musste, geriet die unpassende Ausstattung der liturgischen Gegenstände der Kirche wieder in den Fokus. Da der vorhandene Altar und die Predigtstätte laut der Kirchenbaudirektion der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nicht der künstlerischen und historischen Bedeutung der Stiftskirche gerecht wird, stellte die Landeskirche eine großzügige finanzielle Unterstützung in Aussicht.

In Zusammenarbeit mit dem Referat für Kunst und Kirche der EKHN wurde ein Künstlerwettbewerb ausgelobt, bei dem drei zuvor ausgewählte Künstler ihre Vorschläge zur Gestaltung präsentieren konnten. Eine Jury aus Mitgliedern des Kirchenvorstandes der Evangelischen Kirchengemeinde Gemünden, sowie Bau- und Kirchenkunstexperten der EKHN entschied sich mehrheitlich für den Entwurf des Bildhauers Georg Hüter aus Hösbach über einen neuen Altar, ein Lesepult und einen Leuchter für die Osterkerze. Die Gegenstände werden aus Bronze gefertigt. Das zentrale Stück in Hüters Entwurf ist der langgestreckte rechteckige Altartisch. Seine Brünierung wird auf die Umgebungsfarben abgestimmt. Etwas aus der Mitte versetzt, stützt ein schwarzer Steinsockel aus regionalem Basalt die Tischplatte. In den Altar eingelassen ist ein gläserner Schrein für die Taufschale.



Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 67 000 Euro. Sie werden zur Hälfte von der Landeskirche übernommen. Weitere rund 12 000 Euro stammen aus Eigenmitteln. Ein Zuschuss über 1500 Euro kommt vom Zentrum Verkündigung der EKHN. Weitere Zuschüsse und Spenden wurden bereits beantragt oder zugesagt.

Pfarrer Dr. Axel Wengenroth von der Evangelischen Kirchengemeinde Gemünden unterstützt das Vorhaben, die Stiftskirche mit einem hochwertigen Altar auszustatten: „Kunst ist zwar in einem rein pragmatischen Sinne immer überflüssig, ebenso wie die Erhaltung von historischen Kirchengebäuden überhaupt. Aber wenn die Stifter unserer Kirche so gedacht hätten, würde es die Stiftskirche nicht geben. Da die neuen Gegenstände aus hochwertigen und dauerhaften Materialen erstellt werden, ist eine überaus lange, vielleicht jahrhundertelange, Nutzungsdauer zu erwarten, die auch dem Begriff der Nachhaltigkeit Rechnung trägt.“

Die Kirchengemeinde plant, den neuen Altar im Gottesdienst am Erntedankfest einzuweihen. (shg)


Lokales: Westerburg & Umgebung
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