Werbung

Nachricht vom 06.03.2016    

Tränen gelacht bei Jürgen von der Lippe

„Wie soll ich sagen…“, hieß das Programm, das Jürgen von der Lippe am Sonntagabend, 6. März in der Stadthalle Ransbach-Baumbach darbot. Was er sagte und wie er das sagte, was er auf der Bühne sagen wollte, provozierte Lachanfälle und Begeisterung beim Publikum. Der Schauspieler, Entertainer, Komiker und Musiker bescherte seien Zuschauern einen sehr lustigen Abend.

Jürgen von der Lippe in Ransbach-Baumbach. Fotos: Wolfgang Tischler.

Ransbach-Baumbach. Erwartungsgemäß in ein farbenprächtiges Hawaii-Hemd gewandet mit figurgünstig dunklem Grund, betrat der Entertainer die Bühne und wollte zunächst einmal wissen, wie die Menschen sich hier selbst nennen: Ransbach-Baumbacher oder Ransbacher-Baumbacher? Die Antwort „Rosbisch-Bombisch“ fand der Ostwestfale phonetisch sehr schwierig einzuordnen, obwohl er mit Dialekten und Idiomen sehr gut umgehen kann. Bei den Erzählungen aus seinem Leben bewies er Talent als Imitator und Stimmkünstler. Als Sprachkünstler legt er zudem Wert auf klare, knappe Sprache ohne unnötige Doppelungen. Als ehemaliger Pädagoge liebt er in seiner Bühnen-Show den Frontalunterricht mit Publikums-Gruppenarbeits-Phasen.

Jürgen von der Lippe begann den Abend mit einem gruppentherapeutischen Experiment, das ihm die Möglichkeit bot, Aufnahmen von „standing ovations“ gleich am Anfang seines Auftritts auf Facebook zu posten. Seine These, dass der Beruf die Sprache der Menschen beeinflusse, belegte der Künstler mit mehreren komischen Beispielen. Den Unterschied zwischen Frosch und Bär, seine Erfahrungen mit modernen Klos und digitalen Personenwaagen oder die Bedeutung von Virgo intacta brachte er den Zuschauern ebenso nahe wie seine persönliche Version des Liedes „Blowing in the wind“ mit Gitarrenbegleitung.

Für lustige Sprachspiele holte er sich Mitspieler aus dem Publikum, die aus den Buchstaben eines Wortes einen Satz bilden mussten. Dabei half er den Probanden geschickt auf die Sprünge. Den Satz des Tages aus den Buchstaben des Namens „Hilde“ gestaltete ein sehr kreativer männlicher Spieler: „Häufiger Intimverkehr läuft durch Einverständnis.“



Weitere Mitspieler sollten Oldies und Volkslieder erkennen und spielen. Das Spiel „Willi ist krank“ wurde zu absolutem Nonsens, der heftigen Applaus hervorrief. Nicht ganz ernst zu nehmen waren auch die Lippeschen Ratschläge, was man besser nicht tun oder sagen solle, wenn man frischen Schwung in das Schlafzimmer bringen will. Er leide seit seiner Pfadfinderzeit am Helfersyndrom und plane auch gern vor. So habe er seine Beerdigung als Hindernis-Rallye mit Stress für die Trauernden geplant.

Der Versuch, in Halle eine Konditorei zu finden, animierte den vielseitigen Künstler zu dem Lied „Der Mensch hat Spaß an Namen wo schön klingen“, in dem die Namen von Restaurants, Friseuren und Puffs im Fokus stehen. Die Ballade „Sandro“ trug der Imitator mit der „neuen Stimme im Gesangs-Repertoire“ – als Howard Carpendale vor. Die Vorbilder seiner Jugend – Grönemeyer, Lindenberg und Maffay vereinte er in einem Song.

Selbstironie bewies der Komiker mit seinem Abschiedsbrief ans Essen, denn er habe einen „Sixpack im Speckmantel“. Bei dem Sauflied „Liebe Leber, lebe hoch!“, sang das Publikum intensiv den Refrain mit.

Ganz zum Schluss, als zweite Zugabe nach gespielten Witzen, entließ Jürgen von der Lippe die Zuschauer in Ransbach-Baumbach mit einem traurigen Lied: „Einsam geh ich durch die Gassen…“. Die Menschen gingen bestimmt nicht einsam, aber ganz sicher nicht traurig nach Hause. htv



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Ransbach-Baumbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


VR-Kaiserfestival 2025: Ein Jahrzehnt voller Musik und Emotionen

Vom 3. bis 7. September wird das Deutsche Eck in Koblenz zur Bühne für eines der größten Open-Air-Festivals ...

Kölner Indie-Pop trifft auf Eschweger Talent: Ein Konzertabend der besonderen Art

Am 17. Juli erwartet Musikliebhaber ein außergewöhnliches Konzert in Hachenburg. Die aufstrebende Band ...

Musikalische Zeitreise und historische Führung in Sayn

Am 13. Juli lädt die Sayner Hütte zu einem besonderen Erlebnis ein. Neben einer musikalischen Matinée ...

Bach und Lang in Marienstatt: Ein musikalischer Nachmittag voller Tiefe und Inspiration

In der stimmungsvollen Atmosphäre der Abteikirche Marienstatt fand am 6. Juli ein außergewöhnlicher Konzertnachmittag ...

Tom Mc Conner und Katarsiz live in Hachenburg

Ein musikalisches Highlight erwartet die Besucher in Hachenburg. Am 10. Juli treten der Pop-Künstler ...

Brigitte Handley bringt australischen Synth-Pop nach Höhr-Grenzhausen

Am 11. Juli erwartet die Besucher des Musikcasinos Gambrinus ein besonderes Konzert. Brigitte Handley, ...

Weitere Artikel


Westerwaldverein wanderte um Höhn

Am Sonntag, 6. März konnte die für Januar vorgesehene Winterwanderung des Westerwaldvereins Bad Marienberg ...

Flagge zeigen für Tibet

Zum Jahrestag des tibetischen Volksaufstandes gibt es den Autokorso der Tibetfreunde Westerwald. Start ...

SV Windhagen mit 6:2 Erfolg gegen Wirges II

Am 19. Spieltag der Bezirksliga Ost hatte der SV Windhagen sein erstes Heimspiel in 2016 im Stadion ...

„Grendel 5“ kommt nach Rengsdorf

Am Freitag, den 18. März steht mit der Deutsch-Rock-Band „Grendel 5“ das nächst Musikevent in Rengsdorf ...

Eisenbahnen-Tauschbörse Rennerod

Es schneite rund um die Westerwaldhalle in Rennerod. Trotzdem war die Halle anlässlich der großen Frühjahrsbörse ...

Gründungsgottesdienst der Pfarrei Nentershausen

Nach fast drei Jahren des Gründungsprozesses ist es nun soweit: Die neugegründete katholische Pfarrei ...

Werbung