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Nachricht vom 11.02.2016    

Wäller Bündnis formiert sich gegen rechts

Im Wäller Bündnis sind alle Parteien der Kreistage des Westerwaldkreises und des Kreises Altenkirchen, die Kirchenverbände, Selbsthilfegruppen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände, Werbegemeinschaften, Vertreter der Flüchtlingshilfe der Verbandsgemeinden vereint. Sie wollen ein Gesicht für einen toleranten, freundlichen und herzlichen Westerwald zeigen.

Bei der ersten Gegendemonstration waren viele nach Bad Marienberg gekommen. Archivfoto: Julia Heinz

Bad Marienberg. Das Wäller Bündnis, ein Zusammenschluss von rund 40 Organisationen hat sich getroffen, um die weiteren Strategien gegen den Pegida-Ableger in Bad Marienberg, Daaden und Rennerod zu besprechen. Der Ableger geht mittlerweile regelmäßig gegen die Erstaufnahmeeinrichtung „Stegskopf“ auf die Straße. Das Wäller Bündnis hatte sich nach Ankündigung der ersten Demonstration der Vereinigung „Bekenntnis zu Deutschland – Stegskopf wir sagen Nein“ zusammengefunden.

Trotz Wahlkampf haben sich alle in den Kreistagen Altenkirchen und Westerwald vertretenen Parteien zusammengefunden. Dies bekräftigten bei der einberufenen Pressekonferenz die anwesenden Politiker Hendrik Hering (SPD) und Dr. Andreas Nick (CDU). Hering meinte: „Wir sind eine Region, die für Menschlichkeit und Toleranz steht, dazu brauchen wir die Bündelung aller Kräfte.“

Das Wäller Bündnis will zwei große Gegenkundgebungen in diesem Jahr organisieren. Die erste findet am 18. Februar statt. Treffpunkt ist um 18 Uhr in der Bismarckstraße vor dem Westerwälder Hof. Von dort geht es schweigend und in Gedenken an die Menschen, die bei ihrer Flucht ums Leben gekommen sind, durch die Bismarckstraße und durch die Gartenstraße zum Marktplatz, wo die Kundgebung fortgesetzt wird. „Wir wollen in keinen Überbietungswettlauf mit den Demonstranten eintreten, wir wollen die Signalwirkung nach außen fortsetzen“, sagte Andreas Nick.

Neben den beiden Kundgebungen sollen vier weitere Veranstaltungen stattfinden. Es wird das Ehrenamt dargestellt. In jeder Verbandsgemeinde sind zwischen 40 und 60 Ehrenamtler im Bereich der Erstaufnahme und Erstversorgung von Flüchtlingen aktiv. Viele weitere Aktive gibt es in der Betreuung der Familien, die schon länger hier sind. In einer großen Kulturveranstaltung soll die Vielfalt der unterschiedlichen Kulturen dargestellt werden.



Weiter soll beleuchtet werden, wer auf die Straße geht und unter der Gruppierung „Bekenntnis für Deutschland“ auftritt. Nach vorläufigen Erkenntnissen tummeln sich dort Berufsdemonstranten, Anhänger von Parteien, wie der „Dritte Weg“, die auch mit ihren Parteiplakaten auftreten, obwohl dies laut Veranstalter nicht erlaubt ist und viele weitere aus dem rechten Spektrum. Andreas Nick: „Es sind herumreisende Berufsdemonstranten und keine besorgten Bürger aus dem Westerwald. Die Zivilgesellschaft hat die Aufgabe hier entgegenzuwirken.“

Michelle Bautz von der Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, berichtete, dass das ehrenamtliche Engagement nach wie vor sehr groß ist. Alle anwesenden Vertreter der Hilfsorganisationen konnten auf Nachfrage keine Überforderung der Ehrenamtler bestätigen, im Gegenteil es gibt noch viele Hilfswillige. Winfried Kehr von der Diakonie Westerwald berichtete auch von großem Engagement bei den Tafeln, von denen neben Einheimischen mittlerweile auch Flüchtlinge zusätzlich versorgt werden.

Zusammenfassend meint das Wäller Bündnis: „Eine Gruppe von Rechtsradikalen hört nicht auf, unsere Heimat in Verruf zu bringen. Wir wollen dagegen ein deutliches Zeichen setzen, denn „Wir sind der Westerwald“. Wir lassen es nicht zu, dass menschenverachtende Parolen und Aufmärsche der Ewiggestrigen das Bild des Westerwalds bestimmen. Wir zeigen Gesicht für einen toleranten, freundlichen und herzlichen Westerwald. Helfen Sie mit, dass das Bild unserer Region nicht von Hass, Angst und Gerüchten bestimmt wird. Kommen Sie am 18. Februar um 18 Uhr nach Bad Marienberg in die Bismarckstraße.“ (woti)


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