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Nachricht vom 18.01.2016    

Volles Haus beim Abend über Flucht und ihre Ursachen

Seitdem die Debatte über den richtigen Umgang mit Flüchtlingen im Sommer 2015 ihren Höhepunkt erreicht hatte, verschwindet das Thema nicht mehr aus der öffentlichen Diskussion. Wie kann eine gute Integration gelingen? Geht unsere Willkommenskultur zu weit – oder nicht weit genug? Wie gehen wir damit um, wenn Flüchtlinge Straftaten wie die in der Kölner Silvesternacht begehen?

Flucht und Ursachen - Veranstaltung in der BBS Montabaur. Foto: privat.

Montabaur. Diese und weitere Fragen bewegen viele Menschen, sie waren und sind Gegenstand großer gesellschaftlicher Diskussionen. Die Kuriere informierten über die Hintergründe. Ebenso die Westerwälder SPD-Bundestagsabgeordnete Gabi Weber, die Mitglied des Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist, zusammen mit ihrem Ausschusskollegen Stefan Rebmann. Sie hatten zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung unter dem Motto „Warum Menschen fliehen – ein Abend über Flucht und ihre Ursachen“ in die BBS Montabaur eingeladen. Und sie trafen damit offensichtlich einen Nerv.

Nach Eröffnung des Abends durch Gabi Weber begann Stefan Rebmann mit seinem Impulsvortrag zu Fluchtursachen. Derzeit sind 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Mehr als 38 Millionen sind Binnenflüchtlinge, das heißt sie bleiben in ihrer Herkunftsregion. Aufgrund von Verfolgung und Krieg hat sich die Zahl der Flüchtlinge in den letzten fünf Jahren versechsfacht. Weitere Fluchtgründe sind: Perspektivlosigkeit, globale Ungleichheit, Armut, Umwelt und Klimawandel, Krankheiten wie Ebola, geschlechtsspezifische Ungleichheiten und noch Andere.

Svenja Gertheiss vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Gastrednerin der Veranstaltung, lenkte den Blick anschließend auf allgemeine Hintergründe von Flucht. Die Hauptaufnahmeländer liegen im globalen Süden (über 70 Prozent), ebenso wie die Ursprungsländer. Menschen flüchten primär in Nachbarstaaten oder in Regionen nahe ihres Siedlungsgebietes. Gründe dafür sind die Hoffnung auf eine Rückkehr oder die fehlende Möglichkeit zur Weiterflucht. Nur ein Bruchteil macht sich auf den Weg nach Europa. Eine Flucht von Afghanistan nach Europa beispielsweise kostet ca. 11.000 Euro. Oft legt die ganze Familie oder auch der ganze Ort zusammen, so dass ein junger Mann reisen kann. Verbunden mit der Hoffnung auf eine bessere Hoffnung sowohl für ihn, als auch für die zurückbleibende Gemeinschaft.



In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurde eine Vielzahl der Themen rund um Flüchtlingspolitik behandelt. Neben etwa den Kriterien für sichere Herkunftsländer und der konkreten Umsetzung entwicklungspolitischer Konzepte wollten einige Gäste wissen, ob man in der Regierung überhaupt ein schlüssiges Gesamtkonzept habe und ob man sich eigentlich der eigenen Fehler in der Vergangenheit bewusst sei, die nach Meinung eines Gastes wesentlich zu verstärkten Fluchtbewegungen beigetragen hätten.

Gabi Weber zeigte sich nach der Veranstaltung hocherfreut über das große Interesse und die vorurteilsfreie Haltung des Publikums: „Die Diskussion beweist, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in der Flüchtlingspolitik verlässliche Lösungsvorschläge und keine einfachen Hetzparolen will“, erklärte die Abgeordnete nach der Veranstaltung. „Die Impulse des Publikums wollen Stefan Rebmann und ich auch für unsere weitere politische Arbeit aufgreifen und den Bürgerinnen und Bürgern ebensolche verlässlichen Lösungen bieten“, so Weber.

Weitere Infos im Wahlkreisbüro der Abgeordneten Gabi Weber: Telefon: 02602-80888.



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