Werbung

Nachricht vom 12.01.2016    

2015 war auch für die Notfallseelsorge ein schwieriges Jahr

Für die Notfallseelsorge im Westerwald (NFS) war das vergangene Jahr alles andere als ein leichtes. 126 Einsätze mussten die 26 Helferinnen und Helfer bewältigen – so viele wie noch nie seit der Gründung der NFS im Jahr 2000. Hinzu kam, dass ihre Leiterin, Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach, wegen einer langen Krankheit in den ersten Monaten des Jahres nicht im Dienst sein konnte.

Ulrike Braun-Steinebach, Leiterin der Notfallseelsorge. Foto: privat.

Westerwaldkreis. Eine schwierige Zeit für das Team, aus der Ulrike Braun-Steinebach trotz aller Hiobsbotschaften auch Mut geschöpft hat. Schwierig, weil nicht nur die Menge der Einsätze, sondern auch deren „Qualität“ eine andere war als in den Jahren zuvor. „Der Flugzeugabsturz in den französischen Alpen war auch für uns ein Ereignis, was in dieser Größenordnung noch niemand aus unserer Mannschaft erlebt hat“, sagt Ulrike Braun-Steinebach. „Diese Tragödie hat jeden von uns zutiefst berührt und uns nochmal vor Augen geführt, wie schwer es ist, in solchen Situationen als Notfallseelsorger professionell zu agieren.“ Hinzu kommt, dass die NFS diesen Einsatz ohne Ulrike Braun-Steinebach bewältigen musste, da die Leiterin erst kurze Zeit später wieder im Dienst war. „Ich bin meinem Stellvertreter, Pfarrer Wilfried Steinke, der die Arbeit mit großem persönlichem Einsatz diese wichtige Arbeit getan hat, zu tiefem Dank verpflichtet“, betont sie.

Die Germanwings-Katastrophe war das wohl eindrücklichste, aber bei weitem nicht das einzige Unglück, bei dem die Hilfe der Notfallseelsorger gefordert war: 45-mal mussten sie nach einem häuslichen Tod ausrücken, 30-mal zum Überbringen einer Todesnachricht, jeweils 14-mal nach einem Suizid oder einem Verkehrsunfall. Besonders intensiv waren zudem die vier Einsätze in Westerwälder Schulen, die die Helferinnen und Helfer nach dem Tod von Jugendlichen wahrgenommen haben.

126-mal ausrücken, insgesamt 343 Stunden im Dienst: Die Zahlen zeigen, dass die Aufgabe der Notfallseelsorge immer wichtiger wird. Deshalb ist Ulrike Braun-Steinebach froh, dass die Zahl der NFS-Mitglieder 2015 stabil blieb und im Notfallseelsorge-Gottesdienst Anfang des vergangenen Jahres sieben neue eingeführt werden konnten. „Der nächste wird hingegen ein reiner Entlastungsgottesdienst, also eine Feier, in der unsere Mitglieder Kraft tanken können und noch mal hören, dass Gott das Leid mit uns zusammen trägt.“



2015 wird also auch für die Notfallseelsorge im Westerwald als ein schwieriges Jahr in Erinnerung bleiben. „Aber es macht Mut zu wissen, dass wir den Job nicht alleine machen“, fasst Ulrike Braun-Steinebach zusammen. „Wenn ich in einen Einsatz gehe, weiß ich, dass Gott längst da ist. Das hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder bewahrheitet. Auch 2015, das nun wirklich unter keinem guten Stern stand. Aber die Helferinnen und Helfer haben durchgehalten. Und dafür danke ich ihnen von ganzem Herzen.“ (bon)

Die Notfallseelsorge im Westerwald lädt herzlich zum Ökumenischen Gottesdienst am Mittwoch, 17. Februar, um 18.30 Uhr in die Evangelische Kirche nach Gemünden ein. Parkplätze sind am Dorfgemeinschaftshaus (Friedhofsweg) ausreichend vorhanden. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Begegnung und dem gemütlichen Beisammensein mit den Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern.


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Einbruchversuch in Juweliergeschäft in Rennerod vereitelt

Rennerod. Wie die Polizeidirektion Montabaur berichtet, ereignete sich der Vorfall zwischen 21.40 Uhr und 22.15 Uhr in der ...

Arbeiten an der Kirburger Kirche dauern noch bis Ende des Jahres

Kirburg. Mit dem Dach startet die zweite Phase der umfangreichen Sanierung des vom 1872 bis 1874 erbauten Gebäudes. Die Planungen ...

Blaulichterlebnis beim Girls' Day: Die Polizeiinspektion Hachenburg öffnete die Türen für interessierte Mädchen

Hachenburg. Von 9 bis 14 Uhr erhielten 13 neugierige Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren aus dem oberen Westerwaldkreis ...

Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Weitere Artikel


Der Raiffeisen-Campus läuft für einen guten Zweck

Dernbach/Montabaur. Mit Nikolausmützen, einer gehörigen Portion Begeisterung für die gute Sache und einem sehr engagierten ...

Drehleiter der Feuerwehr Elz in Hundsangen

Hundsangen. In der Gemeinde Hundsangen gingen die Verantwortlichen nun einen Schritt weiter. Sie organisierten eine Zusammenarbeit ...

Einwohnerversammlung in Montabaur

Montabaur. Im Mittelpunkt des Abends stehen das Jubiläum „725 Jahre Stadtrechte“ und die dazugehörigen Veranstaltungen und ...

SPD gegen schleichende Entpolitisierung

Südlicher Westerwald. Den Menschen in den Kleinregionen Buchfinkenland, Gelbachhöhen sowie Elbertgemeinden und darüber hinaus ...

Neujahrsempfang der CDU in Siershahn

Siershahn. Mit Gabi Wieland, Ralf Seekatz, Josef Dötsch und Michael Wäschenbach als Kandidaten sieht er die CDU im Kreis ...

„Buchfinken“ machten sich Gedanken über medizinische Versorgung

Horbach. Fazit: Die Rezepte sind ausgestellt, aber die verschriebenen Medikamente wirken noch nicht wie erhofft. Die Frage, ...

Werbung