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Nachricht vom 23.12.2015    

„Neuer“ SPD-Ortsverein Stelzenbach wird tief im Süden aktiv

der zunehmenden Entpolitisierung der Gesellschaft und dem Niedergang der Parteien auf dem Land hat die SPD im südlichsten Westerwald den Kampf angesagt – mit neuen Ideen und neuen Formaten und hoffentlich bald vielen neuen Leuten die Neues wagen wollen.

Der Vorstand des „neuen“ SPD-Ortsvereins Stelzenbach v. l.: Helmut Frink, Uli Schmidt, Sebastian Stendebach, Ulrich Neuroth, MdL Tanja Stendebach als Gast, Anusch Schnee und Willi Wirges. Es fehlt Karl Jung. Foto: Veranstalter

Horbach. Der Konsens in der politischen Mitte unserer Gesellschaft hat zunehmend negative Folgen für die demokratische Politikgestaltung. Der damit zusammenhängende Legitimitätsverlust demokratischer Institutionen und Parteien zeigt sich in einer zunehmenden Entpolitisierung. Damit, wie diese gefährliche Tendenz auch im Westerwald aufgehalten werden kann, hat sich der „neue“ SPD-Ortsverein Stelzenbach in seiner 1. Jahreshauptversammlung beschäftigt.

Die für die Kleinregionen Buchfinkenland, Gelbachhöhen und Elbertgemeinden im südlichsten Westerwald zuständige Gliederung der Sozialdemokraten bemängelte in der Veranstaltung im Gasthaus „Zum grünen Baum“ in Horbach, dass sich die demokratischen Parteien ihrer Verantwortung für diesen Prozess nicht voll bewusst sind. „Wir dürfen die Willensbildung des Volkes nicht allein den TV-Talkshows überlassen, sondern müssen auch als Partei wieder attraktive Angebote zur politischen Information und Diskussion auf dem Land machen“, meinte der Vorsitzende des SPD-Gemeindeverbandes Montabaur, Sebastian Stendebach (Oberelbert).

Landtagsabgeordnete Dr. Tanja Machalet stellte dazu fest: „Wenn Bürgerinnen und Bürger verstärkt den Eindruck haben, dass sie bei den grundsätzlichen Entscheidungen über politische Weichenstellungen nicht mehr mitreden können, werden demokratische Institutionen ihrer Substanz entblößt und ihrer Legitimität beraubt“. Dem könne nur mit einem attraktiven Angebot der Parteien begegnet werden. Und das nicht nur zu Wahlkampfzeiten!

Der Vorsitzende des Ortsvereins, Willi Wirges (Untershausen), rief in seinem Jahresbericht dazu auf, den demokratischen Prozess beginnend an der Parteibasis zu beleben. Die Versammlung beschloss nach lebhafter Debatte mit einigen neuen Formaten und Ideen um das Interesse der Menschen in der Region rund um den „Stelzenbach“ zu werben. Dabei wollen die „Sozis“ gerne Anregungen des heimischen Politik- und Kommunikationsberaters Prof. Dr. Klaus Kocks einbeziehen.



So sollen unter dem Motto „77 Minuten kommunal“ künftig kommunalpolitische Themen wie der Straßenbau oder die Kinderbetreuung zeitlich begrenzt aufgegriffen und mit Fachleuten diskutiert werden. Unter dem Titel „Roter Talk im grünen Baum“ könnten regelmäßig aktuelle bundespolitische Fragen im Mittelpunkt stehen. Ein erstes Thema soll die Sicherstellung der Altersversorgung sein. Zu dem weiteren Format „Internes aus den Hauptstädten“ werden Insider aus Mainz, Berlin und Brüssel erwartet. Zum Start soll der Europaabgeordnete Norbert Neuser seine Sicht der Dinge vorstellen. Und mit dem Format „Blickpunkt Regional“ wird künftig vor Ort ein vertiefender Blick in heimische Unternehmen, Einrichtungen und Vereine ermöglicht.

Mit der Durchführung der Veranstaltungen wurde federführend Kreistagsmitglied Uli Schmidt (Horbach) beauftragt. Der meinte dazu: „Zunächst werden wir versuchen jedes Format einmal jährlich anzubieten und bei Akzeptanz die Häufigkeit erhöhen“. Damit könne der politische Prozess an der Basis entscheidend belebt werden. Das anspruchsvolle Jahresprogramm soll im Februar mit einer Kulturveranstaltung unter dem Titel „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ starten. Damit wird in Lied und Wort für eine Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen geworben. Die Veranstaltungstermine werden bald bekannt gegeben.

Zum Beginn der Mitgliederversammlung wurde unter der Leitung von MdL Dr. Tanja Machalet ein Vorstand gewählt. Ihm gehören neben Willi Wirges noch Anusch Schnee (Oberelbert) als 2. Vorsitzender, Ulrich Neuroth (Daubach) als Kassierer und Uli Schmidt als Schriftführer an. Dazu kommen als Beisitzer Karl Jung und Sebastian Stendebach (beide Oberelbert) sowie Helmut Frink (Daubach) an.


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