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Nachricht vom 15.11.2015    

4. Unternehmensrundreise im Westerwald

Behinderte Menschen können zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs beitragen. Behinderte partizipieren zur Zeit immer noch nicht am Westerwälder Wirtschaftsboom. Firmen stehlen sich gern mit einer „Ausgleichsabgabe“ aus der Verantwortung. Das Forum Soziale Gerechtigkeit organisiert am 23. November wieder die jährliche Unternehmensrundreise durch den Westerwaldkreis.

Die LKH war einer der Gastgeber bei der Unternehmensrundreise 2013. Foto: privat.

Westerwaldkreis. Die Unternehmen im Westerwald werden in den kommenden 20 Jahren bis zu 17 Prozent ihrer Fachkräfte verlieren. Je kleiner das Unternehmen, desto deutlicher werden die Auswirkungen des Personalmangels spürbar. Vor diesem Hintergrund geraten auch Menschen mit einem Handicap stärker in den Fokus der Wirtschaft. Das Forum Soziale Gerechtigkeit will mit dazu beitragen, diese Tendenz zu verstärken und lädt am Montag, 23. November wieder zur jährlichen Unternehmensrundreise durch den Westerwaldkreis ein.

Dabei standen in den vergangenen Jahren zu dem Thema „Beschäftigung von Menschen mit einem Handicap in der Westerwälder Wirtschaft“ beispielsweise mit der JASBA Mosaik in Ötzingen, der Stephan Medizintechnik in Gackenbach und HUF-Haus in Hartenfels überzeugende Beispiele gelungener Integration von Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt auf dem „Reiseplan“. Diesmal stehen bei der 4. Rundreise Firmen in Westerburg, Herschbach sowie im Berufsförderungswerk (BFW) in Vallendar im Mittelpunkt. Abgeschlossen wird die Tour mit einem Fachgespräch, bei dem die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit einer Behinderung in Land und Kreis mit Fachleuten erörtert wird.

Mit dabei sind am 23. November unter anderem aus Mainz Landesbehindertenbeauftragter Matthias Rösch sowie Karl-Heinz Schmidt von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken und die Chefin der örtlichen Arbeitsagentur in Montabaur, Madeleine Seidel.

Der regionale Arbeitsmarkt im Westerwaldkreis zeigt sich weiterhin von seiner sonnigen Seite und die heimische Wirtschaft „brummt“. Leider geht die positive Entwicklung in der Region an den arbeitssuchenden Menschen mit Behinderungen noch weitgehend vorbei, auch wenn die Zahl im letzten Monat spürbar um 27 Personen auf 257 zurückgegangen ist. Landesweit sind weit über 7.000 Menschen mit Behinderung arbeitslos. „Damit ist festzustellen, dass die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten auf zu hohem Niveau bleibt“, bedauert Forumssprecher Uli Schmidt (Horbach). Die Betroffenen profitierten auch kaum von der hohen Fluktuation auf dem Westerwälder Arbeitsmarkt.



Mit der 4. Unternehmensrundreise will das Forum Soziale Gerechtigkeit dafür werben, dass sich im Westerwald etwas bewegt und sich nicht dauerhaft ein Großteil der Unternehmen durch die Zahlung einer „Ausgleichsabgabe“ von der Verpflichtung zur Beschäftigung von Menschen mit einem Handicap freikauft. Gemeinsam mit Fachleuten aus Behörden, Politik, Beschäftigungsträgern und Sozialverbänden werden wieder drei Unternehmen besucht. Im Gespräch mit der jeweiligen Geschäftsführung und Personalleitung sowie beteiligten Mitarbeitern soll dabei geklärt werden, woran die Beschäftigung behinderter Menschen in der heimischen Wirtschaft allzu oft scheitert. Es sollen jedoch gelungene Beispiele im Mittelpunkt der Unternehmensbesuche stehen.

Die Initiatoren wollen vor allem deutlich machen, dass auch schwerbehinderte und gleichgestellte behinderte Menschen Potentiale haben, die zur Deckung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs genutzt werden können und müssen. Menschen mit Behinderung sind meist nicht weniger leistungsfähig. Vielmehr sind sie – richtig eingesetzt – sehr motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nutzen ihre Chance. Gut qualifizierte Arbeitslose mit Behinderung sind in vielen Berufsgruppen, auch in Engpassberufen, zu finden.

Hoffnung macht, dass schwerbehinderte Arbeitslose sogar meist besser qualifiziert sind als der Schnitt aller Arbeitslosen. Dies ist ein guter Grund für heimische Unternehmer, behinderte Menschen in die Bewerberauswahl bei Stellenbesetzungen einzubeziehen. Zumal körperliche Einschränkungen häufig mit moderner Technik ausgeglichen werden können.

Für die Rundreise sind noch einige wenige Plätze frei. Sofortige Anmeldung bei Forumssprecher Uli Schmidt per Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de. Die Teilnehmenden erhalten dann einen genauen Ablaufplan.



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