Werbung

Nachricht vom 06.11.2015    

Zwei Baustellen mit unterschiedlichen Vorgehensweisen

In der Innenstadt von Hachenburg sind zwei Großbaustellen zu beobachten, die Fragen aufwerfen: „Warum gibt es bei privaten und gewerblichen Maßnahmen feste Fertigstellungstermine und bei kommunalen Auftragsvergaben für den Bürger unerklärliche Bauverzögerungen?“

Neuer Straßenbelag in Hachenburgs Altstadt- Fotos: Reinhard Panthel

Hachenburg. Seit August vorigen Jahres wird die Innenstadt saniert und umgestaltet. Betroffene Geschäftsinhaber in der Wilhelmstraße, Friedrichstraße und dem Gelände des alten Marktes stöhnen über den ständigen Lärm und Umsatzeinbußen. Verschiedene Veranstaltungstermine sind seit über einem Jahr auf Ausweichgeländen umgesiedelt worden. An diesem Wochenende ist der größte Markt der Region, der Katharinenmarkt, und noch immer ist kein Ende der Bauarbeiten in Sicht. Als Alternative dazu kann man die Geschwindigkeit erkennen, mit der der Lidl-Markt in der Koblenzer Straße/Ecke Saynstraße umgebaut wird. Dort werden die Kunden darauf hingewiesen, dass die Baustelle am 2. November begonnen wurde und Gebäude und umgestalteter Vorplatz am 2. Dezember bezugsfertig sein sollen.

Mit Sicherheit kein echter Vergleich, weil es unterschiedliche Interessenlagen gibt. Anders als in der Innenstadt, hier ist das Vorwärtskommen der Bauarbeiten für jedermann erkennbar. Hier gibt es Auftraggeber und Unternehmen, die sich an den vorgegebenen Termin halten müssen. Keine Änderung an den Änderungen, keine Einflussnahme von Leuten, die in der Politik das Zepter fest in der Hand haben.

Betrachtet man sich demgegenüber die monatelange Baumaßnahme in der Innenstadt wo die Devise „auf und zu!“ nicht selten erkennbar war. Erst Kanalerneuerung, dann Wasser, Telefon und so weiter. Mit der Konsequenz, dass das Frühlingsfest, Löwenfest, die Kirmes, das Kartoffelfest und der Löwenlauf stets durch die Baumaßnahmen gestört waren. Der Termin des Katharinenmarktes, des größten Marktes der Region, ist alljährlich am ersten Wochenende im November. Konnte man nicht wenigstens dafür sorgen, dass die Baustelle nach fast eineinhalb Jahren endgültig angeschlossen werden kann? Wieder einmal im Galoppverfahren waren die Handwerker noch heute darum bemüht, dem erwarteten Publikumsverkehr gerecht zu werden. Selbst die Wilhelmstraße ist nicht bis zum alten Markt komplett fertig gepflastert geworden. So wie es aussieht kann sich auch der Weihnachtsmarkt noch auf „Baustellen“ einstellen. Von der Friedrichstraße – oft als Stiefkind des Werberings bezeichnet – ganz zu schweigen. Dort wird wahrscheinlich noch bis zum Frühjahr 2016 fleißig gearbeitet. Repa



Dazu ein Kommentar von Reinhard Panthel:
Historische Innenstadt mit modernem Flair?
Zu Recht ist man als Hachenburger stolz auf die gut erhaltene mittelalterliche Bausubstanz in der „Perle des Westerwaldes“ oder wie Hachenburg auch gerne genannt wird: „Rothenburg des Westerwaldes“. Vieles wurde von Privatleuten und der Kommune liebevoll restauriert und für die Nachwelt erhalten. Aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Sanierungssünden bleibende Schäden am Gesamtbild verursacht haben. Eine ganze Häuserzeile von der Friedrichstraße hinauf zum Toreingang des Schlosses wurde geopfert, um den Wünschen der Bundesbank gerecht zu werden. Zum Glück ist das heute bei Stadtführungen oft bewunderte „Beustsche Haus“ erhalten geblieben, obwohl der Stadtrat schon Abrisspläne hatte. Der störendste Bau auf dem Alten Markt ist ein Geschäftshaus, dessen Fassade und Fenster in mit Aluminium eingefassten Schieferplatten dem gesamten Marktplatz nicht gerade dienlich ist. Und erst nach eineinhalb Jahren erkennen die „Experten“, dass der historische Brunnen auf dem alten Markt für viel Geld saniert werden muss?

Man stelle sich vor, in Rothenburg ob der Tauber kämen Politiker auf die Idee, das historische Stadtbild bei der Neugestaltung des Bodenbelages mit Basaltpflaster in Verbindung mit überdimensionierten hellgrauen Granitplatten zu „verschönen“. Die Hachenburger Politiker finden es schön…. „Im Interesse der Rollator-, Rollstuhlfahrer und der Damen, die mit Pumps besser laufen können….“ Eine Nuance dunkler und nicht ganz so breit hätte die gleiche Wirkung gehabt. Aber man kann es nicht allen Leuten recht machen.


Lokales: Hachenburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Freie Wähler nominieren Carmen Diedenhoven als Kandidatin für Bürgermeisterwahl in Niederelbert

Niederelbert. Mit einem Mix von jüngeren Kandidaten sowie erfahrenen langjährigen Gemeinderatsmitgliedern, bei einer großen ...

Netzwerktreffen von Senioren Union und Junger Union: Gegen das Phänomen "Einsamkeit"

Westerwaldkreis. Nach der Begrüßung erklärte Paula Maria Maaß, stellvertretende Kreisvorsitzende der Westerwälder Senioren ...

Rechtsmotivierte Straftaten im Westerwaldkreis um fast 60 Prozent zugenommen

Westerwaldkreis. Aus dieser geht hervor, dass politisch motivierte Straftaten im Westerwaldkreis im Vergleich zum Vorjahr ...

SPD Mörlen/Unnau besuchte "MarienBad GmbH": Wie ist der Stand der Arbeiten?

Bad Marienberg. Zunächst muss manches an Technik, die Gebäudehülle und auch einiges in und um die Becken in Angriff genommen ...

CDU-Kreistagsfraktion erwartet deutliche Stärkung des DRK-Krankenhaus in Hachenburg

Hachenburg. In Hachenburg sind gute personelle Rahmenbedingungen vorhanden, um die Region auch in Zukunft qualitativ gut, ...

Westerwald-SPD stellt Programm und Kandidierende für die Kommunalwahl 2024 vor

Westerwaldkreis. "Der Westerwaldkreis mit seinen engagierten Bürgerinnen und Bürgern kann deutlich mehr, wenn eine innovative ...

Weitere Artikel


Instandsetzungsmaßnahme der Brücke über B 414 abgeschlossen

Salzburg. Mitte Juli 2015 wurde die Eurovia Beton GmbH aus Troisdorf mit der Durchführung der Bauleistungen beauftragt. Bereits ...

44 Reifen mit Felgen geklaut

Herschbach. Die Fahrzeuge waren auf dem frei zugänglichen Betriebsgelände des Autohauses ausgestellt und wurden zur Ausführung ...

Meurer Malerwerkstatt spendet beim Firmenjubiläum ans Hospiz

Dernbach. „Neben vieler Blumen und Präsente haben die Gäste noch zusätzlich 1.200,- Euro gespendet“, berichtet Inhaberin ...

4.0 – Das Thema für die Zukunft

Höhr-Grenzhausen. Die Vernetzung schreitet in unserer Welt immer weiter und schneller voran. Nicht nur in der Industrie und ...

Alternative-Energien-Stammtisch Westerwald

Giesenhausen. NABU-Mitglied Rolf Gros veranschaulichte mit einer Grafik das entscheidende Problem der zukünftigen Energieversorgung, ...

Initiative der Flüchtlingsnetzwerker trägt Früchte

Region. Bislang wurden circa 150 Flüchtlinge und Asylbewerber zu Perspektiven im Handwerk beraten. Zunächst wurden vorhandene ...

Werbung