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Nachricht vom 29.10.2015    

Rodungsarbeiten an der Krombachtalsperre beginnen

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord führt ab dem 2. November eine sogenannte Entbuschungsmaßnahme im Bereich des Naturschutzgebietes „Krombachtalsperre“ durch. Dabei handelt es sich um eine Gehölzrodung, die vor allem dem Arten- und Biotopschutz dient. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende November abgeschlossen sein.

Entbuschungsaktion: Der zugewachsene Uferbereich der Krombachtalsperre soll vom Gebüsch befreit werden. Foto: Markus Kunz, Biotopbetreuer des Westerwaldkreises.

Rehe. Ziel der Rodung ist es, die stark zugewachsenen Uferbereiche der Krombachtalsperre auf einer Fläche von circa 2,7 Hektar vom Gebüsch zu befreien. Damit wird der Lebensraum für seltene Tierarten verbessert. Besonders für wandernde Vogelarten dient die Talsperre als ein Rastplatz zur Nahrungsaufnahme und zur Kräftigung für den Weiterflug.

Für die Erhaltung des Naturschutzgebietes mit dem Auftrag, einen ruhigen Rastplatz insbesondere für die im Bestand bedrohten Watvögel zu schaffen, sind offene und freie Uferzonen unbedingt erforderlich. Um den starken Bewuchs im Uferbereich einzudämmen, ist nach den Rodungsarbeiten eine zurückhaltende und naturverträgliche Beweidung mit Robustrindern am Ostufer vorgesehen. Durch diese gezielten Pflegemaßnahmen werden sich die Flächen nicht nur für wasser- und feuchtlandgebundene Vogelarten, wie Grünschenkel, Bekassine oder Flussuferläufer, sondern auch für seltene Falterarten, wie den Blauschillernden Feuerfalter, verbessern.

Die Maßnahme wird durch den örtlichen Biotopbetreuer des Westerwaldkreises, Markus Kunz, koordiniert und ist mit der Oberen Wasserbehörde abgestimmt.

Zum Hintergrund:
Die Krombachtalsperre wurde von 1946 bis 1949 erbaut. Der südöstliche Teil der Talsperre inklusive der Staumauer gehört zu Hessen und liegt im Ort Mademühlen. Der nördliche Seeteil mit seinen Uferbereichen gehört zu Rehe in Rheinland-Pfalz und ist seit 1981 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Schützenswert sind dort die Wasser- und Sumpfflächen als Standort seltener Pflanzen sowie als Lebensraum und Rastgebiet zahlreicher seltener Vogelarten. Das Naturschutzgebiet ist gleichzeitig in das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 integriert. Es ist als Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet und als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Zur Erhaltung des Offenlandcharakters und Optimierung der Flächen als Lebensraum für seltene Tierarten hat die SGD Nord als Obere Naturschutzbehörde bereits 2003 eine Entbuschungsmaßnahme an der Krombachtalsprerre durchgeführt.


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