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Nachricht vom 26.09.2015    

Reiner Coura stellt in Sims Werkstatt aus

Kunst gehört zur Kultur, gehört zum Leben und ist Lebenselixier. So jedenfalls mussten es viele verspürt haben, denn der Besucherstrom zur ersten Retrospektive des Hüblinger Künstlers Reiner Coura riss am Eröffnungsabend nicht ab. Eng wurde es in der ehemaligen Klempnerwerkstatt von Sims, die seit gut einem Jahr als Kulturwerkstatt ihrem Namen alle Ehre macht.

Reiner Coura bei der Vernissage. Fotos: privat.

Rennerod. Reiner Coura präsentiert hier bis Ende Oktober seine künstlerische Arbeit von 1965 mit einer Auswahl von mehr als 30 Werken.

Nach einer kurzen Begrüßung von Helmut R. Lang führte Coura selbst die interessierten Besucher, darunter auch der Ortsbürgermeister von Hüblingen Bernd Appel mit seiner Frau, durch die Ausstellung. Bald wurde der Titel dieser Werkschau "Alles, was kommt - alles, was geht" erklärbar, denn die besondere Begabung und Fähigkeit des Künstlers ist es, Materialien aus ihrem ursprünglichen Kontext in anderen Zusammenhängen neu zu interpretieren. Dazu kommt sein enormer Fundus an Ideen mit diesen Elementen zu experimentieren. Er kann selbst widerständigem Material wie Eisen oder Stein einen Formwillen, eine Formsprache geben und selbst aus gehärteten Sedimenten ungeheuer ausdrucksstarke Skulpturen herauszuarbeiten. Angefangen von der zarten Bleistiftzeichnung mit Aquarellierung bis hin zur perfekten plastischen Verarbeitung von Werkstoffen wie Eisen- oder Edelstein zum Beispiel dem hochwertigen Lapislazuli.



Coura ist ein genialer Detailzeichner und zugleich Erfinder von lebensgroßen Eisenskulpturen wie dem 'Joshua' im Hof der Buchhandlung Lang. Diese aus verschiedensten bäuerlichen Ackergeräten kreierte Plastik ist dort schon prägend für das Stadtquartier geworden. Im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte ist ein künstlerisches Werk entstanden, das immer auch inhaltlich eine klare gesellschaftliche und sozialkritische Stellungnahme zeigt. Kunst ist für Reiner Coura gesellschaftspolitischer Auftrag und so zeigt er in seinem 2012 entstandenen "Lampedusa-Zyklus", der in den Schaufenstern der Buchhandlung an der Hauptstraße zu sehen ist, bereits die derzeitige Flüchtlingsdramatik auf.

Während der gesamten Ausstellungszeit ist es möglich für Gruppen aber auch Einzelpersonen kostenlose Führungen des Künstlers zu buchen, dazu ist lediglich eine kurze Anmeldung in der Buchhandlung Antiquariat Lang nötig.


Lokales: Rennerod & Umgebung
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