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Nachricht vom 25.09.2015    

Amtsveterinäre kontrollierten Tier- und Lebensmitteltransporte

Tiertransportern und Kühlfahrzeugen mit Lebensmitteln galt das besondere Augenmerk bei einer vierstündigen gemeinsamen Kontrolle von Autobahnpolizei Montabaur und Kreisverwaltung, an der unter anderem zwei Amtstierärzte und zwei Lebensmittelkontrolleure des Westerwaldkreises beteiligt waren. Auf dem Parkplatz Montabaur der A 3 in Fahrtrichtung Köln wurden in Frage kommende LKW in Empfang genommen, die zuvor von zwei Einsatzfahrzeugen der Polizei „ausgespäht“ und zum Kontrollpunkt gelotst worden waren.

Amtstierarzt Dr. Ralf Conrath und seine Kollegin Kerstin Oelze begutachten ein mit 180 Schlachtschweinen beladenes Transportfahrzeug. Foto: Kreisverwaltung Montabaur.

Montabaur. „Alles im grünen Bereich“ vermeldeten Lebensmittelkontrolleur Marc-André Justi und seine noch in Ausbildung befindliche Kollegin Steffi Marx bei den Lebensmitteltransporten, unter anderem ein mit Frischfleisch beladener LKW und ein Tiefkühlfahrzeug voller Blaubeeren. Auch der Kühltransporter einer türkischen Firma, der ausschließlich Halal-Ware, also nach islamischem Recht zulässige Würstchen und andere Lebensmittel mit sich führte, konnte unbeanstandet seine Fahrt fortsetzen.

Ein mit 180 Schlachtschweinen beladenes Spezialfahrzeug wurde von den Amtsveterinären besonders gründlich unter die Lupe genommen, was angesichts von drei Stockwerken gewisse Kletterkünste erforderte. Ergebnis: Zulässige Beladedichte mehr als eingehalten, alle Schweine ruhig und bis auf unvermeidliche minimale Verletzungen in gutem Zustand, Papiere in Ordnung. Der Bitte des Fahrers, ihm „für den Fall weiterer Kontrollen“ die Mängelfreiheit zu bescheinigen, wollte sich Amtstierarzt Dr. Ralf Conrath denn auch nicht verschließen.

Weniger zufrieden zeigten sich die Veterinäre mit zwei Transportfahrzeugen eines kleinen Wanderzirkus, einer beladen mit sechs Ponys und vier Kamelen, der andere mit sieben Großpferden, drei Lamas und drei Ziegen. Bei letzerem befanden sich nur in einer Seitenwand Luftöffnungen, sodass zu befürchten war, dass sich die Luft zu schnell verbraucht. Eine Ziege war nicht mit Ohrmarken gekennzeichnet, auf den Fahrzeugen fehlte die Aufschrift „Lebende Tiere“, der Fahrer konnte keinen Befähigungsnachweis für Tiertransporte vorlegen. Die für den Betriebssitz des Zirkus zuständige Kreisbehörde wurde inzwischen über die Beanstandungen in Kenntnis gesetzt, sie hat darüber zu befinden, ob die tierschutzrechtliche Betriebserlaubnis verlängert wird. Der ausnahmslos gute Zustand der Tiere dürfte bei dieser Entscheidung positiv in die Waagschale fallen.



Eine äußerst problematische Klientel ging den Kontrolleuren nicht ins Netz, obwohl die polizeilichen Vorposten hierauf besonders achteten: Kleintransporter, die Hundewelpen aus osteuropäischen Massenzuchten nach Deutschland, Belgien, Frankreich und in die Niederlande bringen. Edgar Deichmann, Verwaltungsbeamter der Kreisverwaltung, hatte sich schon im Vorfeld der Aktion vergewissert, dass genügend Plätze in Tierheimen und –pensionen zur Verfügung stehen, um im Bedarfsfall beschlagnahmte Tiere unterbringen zu können. Diese Vorsorgemaßnahme hat eine Vorgeschichte: Im Jahre 2008 musste die Kreisverwaltung 30 Hunde- und drei Katzenwelpen beschlagnahmen, die ein belgischer Händler ungeimpft und ohne Papiere aus der Slowakei nach Belgien bringen wollte. Bundesweit werden solche Transporte immer wieder beanstandet, so noch im Juli 2015 auf dem Rastplatz Epgert an der A 3, also im Kreis Neuwied. Hier hatte die Autobahnpolizei einen rumänischen Hundehändler gestoppt, der 10 kranke Welpen in seinem Kleintransporter mitführte, die teilweise viel zu früh von der Mutter abgesetzt worden waren.

„Auch wenn diesmal kein Hundetransport dabei war, werden wir es weiter versuchen“, kündigt Ralf Conrath an. Aber auch Hundekäufer, so sein Rat, können ihren Teil dazu beizutragen, dass dubiosen Händlern das Handwerk gelegt wird: „Wer sich nach reiflicher Überlegung einen Hund anschaffen möchte, sollte sich im Tierheim oder bei einem seriösen Züchter umsehen.“


Lokales: Montabaur & Umgebung
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