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Nachricht vom 28.07.2015    

Westerwälder Dialog: Erneuerbare Energien für die Region

„Die regionale Energiewende wird scheitern, wenn sich die Politik nicht klar zur Förderung von Energiegenossenschaften in Bürgerhand bekennt.“ Diese Forderung gab Karl-Heinz Groß von der Alternativen Energie Kroppacher Schweiz AEKS GmbH & Co. KG den Teilnehmern am Westerwälder Dialog der SPD-Kreistagsfraktion zu Erneuerbaren Energien mit.

Symbolfoto WW-Kurier.

Hachenburg. Dabei unterstrich er die Bedeutung der Windkraft gerade in der Region Westerwald für das Erreichen der gesteckten Ziele beim Umstieg auf alternative Energieformen. Nach den Worten von Groß behindere die derzeitige Politik der grünen Wirtschaftsministerin Lemke in Rheinland-Pfalz durch den Verzicht auf notwendige Rechtsverordnungen den Erfolg von Bürgerwindparks dadurch, dass die windhöffigsten Gebiete als Standorte von Windenergieanlagen häufig ausgeschlossen würden. „Etwa 50 Prozent der ausgewiesenen Flächen besitzen eine zu niedrige Windhöffigkeit für einen wirtschaftlichen Betrieb durch Bürgerhand. Dies fördert allein Abschreibungsprojekte durch Hedgefonds.“ Und das kann in den Augen von Groß nicht das Ziel auf dem Weg der Energiewende sein.

Zuvor hatte Marco Dörner, Leiter der Verbandsgemeindewerke Hachenburg, am Beispiel der Aktivitäten der Verbandsgemeinde Hachenburg aufgezeigt, wo die Handlungsfelder regenerativer und effizienter Energieerzeugung und Energieversorgung in der Kommunalpolitik liegen. Das Nahwärmenetz der VG mit dem Schwerpunkt der Wärmeerzeugung aus Biomasse versorgt nicht nur zahlreiche Einrichtungen in der Stadt Hachenburg wie das DRK-Krankenhaus oder die Hochschule der Deutschen Bundesbank mit Heizwärme sondern beliefert seine Kunden auch mit Strom aus der Kraft-Wärme-Kopplung.

Des weiteren ist eine Beteiligung an der Photovoltaik-Anlage der Hachenburger Solar-Park GmbH angedacht, unter deren Dach derzeit eine Anlage mit einem Stromertrag von 8.000 Megawattstunden von regionalen Energieversorgungsunternehmen in einem Gewerbegebiet der Stadt gebaut wird. Zudem soll mit Errichtung einer Doppelladestation für Elektrofahrzeuge am Parkplatz der Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle der VG-Verwaltung kostenfreies Tanken für Privatbesitzer von Elektrofahrzeugen ermöglicht werden.



Der Hachenburger Bürgermeister Peter Klöckner verwies auf die Tradition der Verbandsgemeinde beim Einsatz von erneuerbaren Energien. Das erste kommunale Windrad in Rheinland-Pfalz lieferte rund 20 Jahre bis zu Beginn diesen Jahres Strom in der Trägerschaft der VG. Klöckner plädierte für die Energieversorgung aus kommunaler Hand als Teil der Daseinsvorsorge für Bürgerinnen und Bürger. Zusammen mit Karl-Heinz Groß sprach er sich für eine Rechtsverordnung auf Ebene des Landes aus, die im Rahmen der Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes den Einsatz von Windkraft auch in Waldgebieten ermöglicht und regelt. Nur so kann nach ihrer Überzeugung das Ziel erreicht werden, 2 Prozent der Landesfläche für Windkraft im Zuge der Energiewende zur Verfügung zu stellen. Groß hatte zuvor dargelegt, dass es derzeit nur 0,6 Prozent sind.

Als Vorsitzende der Kreistagsfraktion und als Landtagsabgeordnete sagte Dr. Tanja Machalet zu, sich auf allen politischen Ebenen für diese Ziele einzusetzen. Insbesondere möchte sie eine Anregung aus dem Publikum aufgreifen, bei der Förderung der Anschaffung von Energiespargeräten in Privathaushalten nicht nur auf steuerliche Anreize zu setzen, von denen zum Beispiel Rentner nichts haben, sondern auch direkte Zuschüsse zu ermöglichen.



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