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Nachricht vom 26.06.2015    

Westerwälder Antiquariat begleitet "Gutenberg-Stiftungsprofessur 2015"

Eine besondere Ehre bei der diesjährigen Stiftungsprofessur der Universität Mainz wurde dem Antiquariat Lang aus Rennerod zuteil: Erstmals begleiteten sie mit einer Buchpräsentation aus der Vielzahl der wissenschaftlichen Publikationen der beiden Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann jede Stiftungsvorlesung im größten Hörsaal des Hauses Recht u. Wirtschaft mit über 1.000 Sitzplätzen in der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.

Von rechts nach links: Prof.Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann, Helmut R. Lang, Prof.Dr. Dr. h.c. mult. Jan Assmann und Marlies Lang vor dem Büchertisch vor Hörsaal RW1 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Fotos: privat.

Rennerod / Mainz. Die diesjährige Berufung in Doppelbesetzung mit dem Professorenpaar Assmann, das durch den ältesten Sohn mit der Familie Elisabeth und Claude Rollin aus Westernohe verwandt ist, sollte das wissenschaftliche Thema der "Erinnerungskultur" anschaulich im "Studium Generale" vermitteln.

Vielfältige Aspekte, Konzepte und Horizonte kulturwissenschaftlicher Gedächtnisforschung veranschaulichte das Forscherpaar Assmann in ihrer Vorlesungsreihe im laufenden Sommersemester von April bis Juli 2015. Aleida Assman war bis 2014 Professorin für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und Gastprofessorin an den Universitäten Rice, Princeton, Chicago und Wien; außerdem Ehrendoktor der Uni Oslo und wurde 2009 mit dem "Max-Planck-Forschungspreis" ausgezeichnet. Jan Assmann hatte von 1976 bis 2003 den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Uni Heidelberg inne und ist seit 2005 Honorarprofessor an der Uni Konstanz für Kulturwissenschaft und Religionstheorie. Er leitete ab 1978 ein Forschungs- und Ausgrabungsprojekt in Luxor (Oberägypten), Gastprofessuren führten ihn unter anderm an die Universitäten in Paris, Jerusalem und in die USA und er wurde 2006 mit dem "Alfried-Krupp-Wissenschaftspreis" sowie 2011 mit den renommierten "Thomas-Mann-Preis" ausgezeichnet.

Beide Forscher prägten den Begriff des "Kulturellen Gedächtnisses", der zu einem Leitbegriff der internationalen Kulturforschung wurde. Jede Gegenwart legt sich eine identitätsrelevante Vorgeschichte zurecht, die der Gesellschaft als Erinnerungs-, Bezugs- und Orientierungsraum dient. Solche Vergangenheitshorizonte beruhen laut Aleida und Jan Assmann auf einer komplexen Dynamik von Erinnern und Vergessen. Sie sind nie ein für allemal festgeschrieben, sondern unterliegen beständiger Verhandlung und Neubestimmung. Mit der Verbindung zwischen Kultur und Gedächtnis erarbeitete das Professorenpaar Assmann ein innovatives Konzept der Gedächtnisforschung, das die Phänomene wie Erinnerungskulturen und Erinnerungsräume veranschaulicht. Der Begriff des "kulturellen Gedächtnis" verdeutlicht die Zusammenhänge von kollektiver Identität und politischer Legitimierung und eröffnet für die weitere Forschung ein überaus fruchtbares, interdisziplinäres Feld.



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Die beiden Kulturwissenschaftler erläuterten während ihrer Vorlesungsreihe "Erinnern und Vergessen - Zur Konstruktion von Vergangenheitshorizonten" in unterschiedlicher Weise und gemeinsam mit hochkarätigen Gastrednern wie dem Berliner Historiker Prof. Dr. Sebastian Conrad, dem Schriftsteller und deutschen Buchpreisträger von 2014, Lutz Seiler (Potsdam / Stockholm) und der weltweit führenden deutschen Neurobiologin, Prof. Dr. Hannah Monyer vom Uniklinikum Heidelberg, die Fragen nach den Medien und Akteuren dieses kulturellen Gedächtnisses. Fest steht, das Zeitregime der Moderne weicht einer neuen Sicht: "Zukunft liegt nicht einfach naturgegeben vor uns, sondern wird erzeugt." Und: "Kulturelles Gedächtnis erzeugt Zukunft durch Erhaltung und Weitergabe." Kulturelle Nachhaltigkeit ist somit gefragt und gewinnt an Bedeutung was unserem Tun und Erleben Sinn, das heißt Zusammenhang, Richtung und moralische Bedeutung verleiht. Wer sich einmal mit den Konzepten der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung auseinandersetzen möchte, für den hält das Antiquariat Lang in seinem Sortiment in Rennerod exklusiv für diese Vortragsreihe signierte Bücher von Aleida und Jan Assmann zur Lektüre bereit.


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