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Nachricht vom 08.05.2015    

Pfarrei St. Goar am Wendepunkt

Pastoralreferent Gunnar Bach hielt Vortrag zum Thema „Missionarische Pastoral“ - Information über Zentrales Pfarrbüro am 23. Juni und Gemeindeorientierungstag am 4. Juli. Themen: Kirche ist nicht gleich Reich Gottes, Wachstum und Niedergang, an die Ränder gehen, geistlicher Aufbruch nötig, geplante Gelegenheiten.

Hundsangen. Pastoralreferent Gunnar Bach sieht die katholische Pfarrei St. Goar an einem Wendepunkt. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir nicht mehr lange weitermachen“, fasst er die gegenwärtige Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Pastoral in Hundsangen und im Pastoralen Raum Nentershausen-Meudt zusammen.

„Jesus verkündete das Reich Gottes – gekommen ist die Kirche“, zitierte er am Anfang seines Vortrags „Kirche am Wendepunkt?!“ einen Satz des französischen Theologen und Historikers Alfred Loisy. Kirche befinde sich immer auf der schmalen Gratwanderung, das Evangelium zu verkünden, sich an der Frohen Botschaft auszurichten und gleichzeitig auf die Zeichen der Zeit zu reagieren. Das sei der Auftrag für alle Ebenen, angefangen vom Papst in Rom, über die deutsche Bischofskonferenz, das Bistum Limburg, den Pastoralen Raum, die Pfarrgemeinde St. Goar, die Familie als von Gesellschaft und Kirche, bis hin zu jeden einzelnen.

Bach führte das Modell des amerikanischen Organisationsforschers Martin F. Saarinen an, der die Entwicklung von Unternehmen mit dem Lebenslauf eines Menschen vergleicht. Auch die Organisationseinheiten der Kirche unterlägen den Gesetzmäßigkeiten von Wachstum und Niedergang: geboren werden, wachsen, reifen, altern und schließlich sterben. Am Anfang stehe die Vision, die in einer Phase der Kindheit und Jugend immer konkretere Gestalt und Struktur gewinne. Nach einer intensiven Gemeinschaftserfahrung werde das inzwischen verfasste Programm immer mehr administriert und bürokratisiert, bis sich das Ende der Organisationseinheit abzeichne.



Bach analysierte die verschiedenen Organisationseinheiten von der großen weltweiten Perspektive bis hin zur immer mehr fokussierten lokalen Ebene. „Kirche hat sich in ihrer Gestalt seit ihrer Entstehung stetig verändert. Das Wichtigste an ihr ist, dass Jesus Christus in ihr erfahrbar ist und sie dem Menschen dient, besonders denen, die am Rande sind.“

„Es ist durchaus strittig, welche Ebene von Kirche als die Wichtigste angesehen wird“, fasste Bach das Ergebnis der Gespräche des Vortragsabends zusammen. Wichtig sei aber, dass die Gläubigen sich gemeinsam auf den Weg in die Zukunft machten, über alle verwaltungstechnischen und organisatorischen Fragen hinaus einen geistlichen Aufbruch wagten. „Um gemeinsam um den richtigen Weg zu ringen und zu fragen, wie und wo der Heilige Geist in unserer Kirchengestalt und darüber hinaus konkret wirkt, gibt es viel zu wenig Gelegenheiten“, beklagt Bach, der von Bischof Franz Kamphaus angestellt und schließlich von Bischof Franz-Peter Tebartz-van-Elst in die Gemeinden ausgesandt wurde.

Zwei Termine seien aber dafür bereits fixiert: am Dienstag, 23. Juni, informiert das Bistum Limburg um 19.30 Uhr im Sebastiansaal über die Einführung eines Zentralen Pfarrbüros, am Samstag, 4. Juli, treffen sich Ehrenamtliche der Gemeinde St. Goar am gleichen Ort von 9.30 bis 16.45 Uhr zu einem Orientierungstag mit dem Thema: „Was brauchen wir, um miteinander Kirche in Hundsangen zu sein?“



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